Das feuchte Wetter im vergangenen Jahr und die Varroa-Milbe haben den Imkern die Ernte verdorben. Dennoch lieben sie ihr Hobby, wie bei der Jahreshauptversammlung des Imkervereins Burgkunstadt und Umgebung in der Gastwirtschaft Reichstein in Strössendorf zu erfahren war.
Der Verein hat 31 Mitglieder, von den 28 dem Verband angehören, wie Vorsitzender Gabriel Vonbrunn erklärte. Mathilde Ziegler, Reinhard Englert und Stefan Petterich sind neu beigetreten. Eingewintert wurden 183 Völker. „Die Standbegehung, verbunden mit dem Imkertreffen war eine gelungene Sache“, betonte Vonbrunn. Ein Vortrag der Fachberaterin Barbara Bartsch über „Bienen im Garten“ wurde zusammen mit dem Obst- und Gartenbauverein Mainroth abgehalten. Bei der Herbstversammlung hielt Kreisvorsitzender Stefan Ruppenstein einen Vortrag. Aufgrund von Änderungen der globalen Versicherungen habe jeder Imker die Möglichkeit, Zusatzversicherungen abzuschließen. Der angeregte Beitritt zum BBV sei nicht möglich.
„Ein intensiver Erfahrungsaustausch kann der Schlüssel zu weiteren Entwicklungen und zum Erfolg sein.“
Stefan Ruppenstein Kreisvorsitzender
Das Bienen- und Honigjahr sei noch „relativ gut“ gewesen, doch nach einem guten Beginn sei der Ertrag wegen des feuchten Wetters sehr niedrig gewesen. Im Spätsommer und Herbst gab es Völkerverluste durch die Varroamilbe. Im Winter mussten die Imker auf die Zufütterung achten.
Die Kreisversammlung findet am 29. März in Mistelfeld statt. Der Oberfränkische Bezirksimkertag findet am 8. März in Creußen statt. Vonbrunn dankte allen Unterstützern des Imkervereins. Die Standbegehung und das damit verbundene Imkertreffen, findet am 21. Juni in Maineck statt.
„Es waren neun schöne Jahre Amtszeit“, erklärte er mit dem Hinweis, dass er nicht mehr für den Vorsitz kandidieren werde. „Ich hoffe, dass weiterhin alle das schöne Hobby Imkerei ausführen werden.“ Klaus Müller verlas das Protokoll und wies auf einen soliden Kassenstand hin.
„Ein intensiver Erfahrungsaustausch kann der Schlüssel zu weiteren Entwicklungen und zum Erfolg sein“, sagte Kreisvorsitzender Stefan Ruppenstein. In ganz Deutschland sei es zu großen Völkerverlusten gekommen. „Was wäre in der Landwirtschaft los, wenn es 30 Prozent Ausfälle geben würde?“ fragte er. Seit 30 Jahren bedrohe die Varroamilbe die Bienen, doch eine sichere Behandlungsmethode sei noch nicht entwickelt worden. Virenkrankheiten vergrößerten die Probleme und die Varroamilbe sei aggressiver geworden. „Ohne Säurebehandlung geht es nicht“, betonte Ruppenstein. Eine Milbe im Januar bedeute 300 Milben im August. Eine Kunstschwammbehandlung im Sommer mit Milchsäure wäre eine Verbesserungsmöglichkeit. Profis bringen ihre Völker zur Überwinterung nach Südfrankreich und Italien. Schwierigkeiten könnten in Zukunft von der asiatischen Hornisse ausgehen, die bereits in Frankreich angekommen sei und sich jedes Jahr um rund 200 Kilometer ausbreite. Französische Profi-Imker hätten bereits ganze Völker verloren.
Seit 40 Jahren im Imkerverein
Höhepunkt der Versammlung war die Ehrung verdienter Mitglieder. Vorsitzender Gabriel Vonbrunn und Kreisvorsitzender Stefan Ruppenstein überreichten Ottmar Geißler die Ehrennadel in Silber für 25 Jahre und Reinwald Kunzelmann die Ehrennadel in Gold für 40 Jahre Mitgliedschaft.
Der neue Vorstand
Zügig gingen die Vorstandswahlen über die Bühne:
1. Vorsitzender Christian Mittelstädt,
2. Vorsitzender Gabriel Vonbrunn,
Schatzmeister Klaus Müller,
Schriftführer Steffen Tschauner.
Beiräte sind Mathilde Ziegler und Josef Hümmer.
Zu Kassenrevisoren wurden Reinwald Kunzelmann und Josef Spindler bestimmt.