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Weismain: Neue Wege gehen bei Nutzung von Marktplatz und Kastenhof

Weismain

Neue Wege gehen bei Nutzung von Marktplatz und Kastenhof

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    Über 100 Gäste besuchten die OT-Veranstaltung "Wir in Weismain" am Mittwochabend im Hotel "Alte Post" im Herzen der Jurastadt.
    Über 100 Gäste besuchten die OT-Veranstaltung "Wir in Weismain" am Mittwochabend im Hotel "Alte Post" im Herzen der Jurastadt. Foto: Dieter Radziej
    Über 100 Gäste besuchten die OT-Veranstaltung "Wir in Weismain" am Mittwochabend im Hotel "Alte Post" im Herzen der Jurastadt.
    Über 100 Gäste besuchten die OT-Veranstaltung "Wir in Weismain" am Mittwochabend im Hotel "Alte Post" im Herzen der Jurastadt. Foto: Dieter Radziej

    „Die Stadt hat viel zu bieten, dafür versteckt sie sich fast etwas zu sehr.“ Wie es sich für einen guten Gast gehört, hatte Redaktionsleiter Dr. Roger Martin für das dritte „Wir in Weismain“ ein mit einem Tipp kombiniertes Kompliment mitgebracht. Nachdem er die rund 100 interessierten Zuhörer im Hotel „Alte Post“ mit Wissenswertem über die größte Heimatzeitung im Landkreis versorgt hatte, lieferten die Anwesenden mehrere Vorschläge, wie man die Attraktivität Weismains steigern könnte.

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    Und das sogar mit Hilfe des Obermain-Tagblatts: Aufgeschlossen zeigten sich Zeitungsmacher für die Bitte von Reinhard Schütz aus Kleinziegenfeld, der sich mehr Werbung für die Sehenswürdigkeiten des Stadtgebiets im Blatt wünschte. Schließlich sei das Kleinziegenfelder Tal seiner Meinung „von der Attraktivität her noch höher zu bewerten als der Gottesgarten“.

    Für volle Straßencafés sorgten Besucher aus den Nachbarlandkreisen vor allem an schönen Sommertagen. Da im Freien kaum Erweiterungsmöglichkeiten für die Lokale bestehen, brachte Bernd Detsch den Gedanken ins Spiel, den Marktplatz doch öfter – und wie an den Markttagen – für den Verkehr zu sperren. Damit könnten mehr Sitzmöglichkeiten geschaffen werden, Eltern müssten weniger Angst um ihre Kinder haben, wenn nicht ständig Autos neben dem Kaffeetisch vorbeifahren. Als Café-Betreiber Franz Besold über Umsatzeinbußen an Markttagen klagte („Die Leute wollen halten, parken, einkaufen“), regte Detsch an, die Straße bis zur Kirche für Gastronomie freizugeben.

    Von dieser Idee war es nicht weit zum Vorschlag von Wolfgang Deuber, der sich für eine Verlegung der Markttage in den Kastenhof aussprach. Die Besucher könnten die Parkplätze zwischen Kirche und Rathaus nutzen, einen Marktbummel mit einem Café- und Biergartenbesuch verbinden, die Kinder den Spielplatz an der Stadtmauer benutzen. Zudem äußerte Deuber Sicherheitsbedenken: Die Straßenbreite zwischen den Ständen am Marktplatz sei zu gering.

    Bürgermeister Udo Dauer stellte klar, dass Letzteres beim Sicherheitskonzept für die Märkte berücksichtigt wurde, und äußerte Zustimmung in Sachen Schauplatz. Allerdings: „Gegen den Kastenhof als Veranstaltungsort haben sich die Marktverbände bisher immer gewehrt. Die Stände müssten von der Durchgangsstraße aus gesehen werden.“ Mit dem Thema beschäftige sich eine Aktionsgruppe, die sich die Belebung der Weismainer Märkte auf die Fahnen geschrieben hat. Er bat um Zeit für die Umsetzung der Ideen, kündigte unter Beifall in Kürze einen „Grünen Markt“ an.

    Kaum gefallen dürfte den Weismainern aber die Einkaufssituation, die Redakteur Gerhard Herrmann thematisierte: Lidl soll nach Altenkunstadt wandern, Schlecker musste ebenso schließen wie die örtlichen Metzger. Bürgermeister Dauer verwies auf die Umwandlung des leer stehenden Dietz-Bräu-Gebäudes in ein Wohn-, Gastro- und Gewerbegebäude, für das in Kürze mit den Abrissarbeiten begonnen werde.

    Er habe viele Metzgereien „abgeklappert“, um sie zu einer Ansiedelung in der Jurastadt zu bewegen, sich aber nur Absagen eingehandelt, wobei stets drei Gründe genannt wurden: das Fehlen von Personal für eine Filiale, die hohen Kosten einer vorschriftsgemäßen Ladeneinrichtung („100 000 Euro sind die unterste Grenze“) und die Mietpreise.

    Auch beim Discounter-Wegzug habe die Stadt letztlich keine Chance gehabt, seitens des Unternehmens werde in Kauf genommen, dass es beim Altenkunstadter Fachmarktzentrum zu „Ballungen“ kommen könnte. Alois Dechant betonte in diesem Zusammenhang, dass sein Sohn Peter als Vermieter des Lidl-Gebäudes in Weismain vergeblich versucht habe, den Markt zu halten, unter anderem mit Mietsicherheit für zehn Jahre. Er appellierte, das Kirchturmdenken zu beenden: „Wir sollten nicht vom Standort Weismain, Altenkunstadt oder Burgkunstadt, sondern vom Standort Obermain reden. Die drei Kommunen müssen zusammenfinden.“

    „Ich bin echt froh, dass ich in Weismain bin.“

    Arnas Giraitis Schüler (15 Jahre)

    Dass es sich in der Jurastadt dennoch gut leben lässt – auch wegen der lebendigen Vereinswelt – betonte ein Neubürger: Arnas Giraitis ist 15 Jahre alt, stammt aus Litauen und lebt seit vier Jahren in Deutschland. Vor einem Jahr zog seine Familie vom Bad Staffelsteiner Raum nach Weismain und hat Anschluss gefunden: „Es gibt viel, was man hier machen kann. Ich bin im Tennisclub, bei der Feuerwehr, im Geflügelzuchtverein, bei den Ministranten. Und ich bin echt froh, dass ich in Weismain bin.“

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    Texte: Stefan Lutter

    Fotos: Dieter Radziej

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