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Eine Frau steht ihren Mann auf dem Bau

Altenkunstadt, Burgkunstadt, Weismain

Eine Frau steht ihren Mann auf dem Bau

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    Sie hat den Plan: Mercy Dorn (li.) hat erfolgreich ihr duales Studium zum Bauingenieur bei der Baufirma Dechant abgeschlossen. Damit ist sie nicht nur im Unternehmen, sondern in der Baubranche der Region eine Vorreiterin .
    Sie hat den Plan: Mercy Dorn (li.) hat erfolgreich ihr duales Studium zum Bauingenieur bei der Baufirma Dechant abgeschlossen. Damit ist sie nicht nur im Unternehmen, sondern in der Baubranche der Region eine Vorreiterin . Foto: Steffen Eidam

    Weismain Mercy Dorn hat erfolgreich ihr duales Studium zum Bauingenieur abgeschlossen. Ihre begleitende Ausbildung absolvierte sie beim Weismainer Bauunternehmen Dechant Hoch- und Ingenieurbau. Wie es ihr als Frau in einer von Männern dominierten Branche ergangen ist und welche Vorteile ein duales Studium bietet, beschreibt sie im folgenden Interview.

    Obermain-Tagblatt: Herzlichen Glückwunsch zum bestandenen Studium! Wie fühlt man sich als Bachelor?

    Mercy dorn: Vielen Dank! Ich gestehe, dass mir schon ein großer Stein vom Herzen gefallen ist, jedoch fühle ich mich auch nicht anders als zuvor. Das liegt wahrscheinlich vor allem daran, dass ich mir aufgrund meines dualen Studiums keine Sorgen machen muss, wie es nun nach meinem Abschluss weitergeht, da ich in meinem ehemaligen Ausbildungsbetrieb nun auch meinen zukünftigen Arbeitgeber gefunden habe.

    Das duale Studium erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Worin unterscheidet es sich von einem herkömmlichen Studium?

    Dorn: Es gibt, nicht nur in Verbindung mit dem Bauingenieurwesen, verschiedene Möglichkeiten dual zu studieren. Gemeinsam haben diese jedoch, dass eine feste Anstellung bei einem ausbildenden Betrieb besteht. Dies erspart zum einen die häufige Praktikumssuche während des Studiums, zum anderen lernt man so eventuell auch seinen zukünftigen Arbeitgeber (besser) kennen.

    Wie fühlt man sich als Frau in einer von Männern dominierten Branche?

    Dorn: Ich glaube, dass es für meine Kollegen auf dem Bau ungewöhnlicher war, eine Frau anzutreffen, die auch noch mit anpacken musste. Baustellen und das Handwerk waren für mich kein Neuland. Dass es nicht leicht sein würde, war mir von Anfang an bewusst, jedoch gab man mir auch die Möglichkeit, mich zu beweisen. Die Freundschaften, die ich in meiner Ausbildung geschlossen habe, sind für mich sehr wichtig und erleichtern mir in meiner neuen Position als Bauleitungs-Assistentin den Umgang auf der Baustelle. Schön war, dass ich im Studium nicht die Einzige war.

    Sie haben sich für ein Studium bei der Firma Dechant entschieden. Warum war das Weismainer Unternehmen die erste Wahl?

    Dorn: Das duale Studium war zu meinem Studienbeginn im Bauingenieurwesen noch kaum verbreitet, weswegen ich bei fast allen regionalen Bauunternehmen mit meiner Frage nach einem „dualen Studium“ auf Unkenntnis und Ablehnung gestoßen bin. Auch für die Firma Dechant war dies Neuland, allerdings wurden damals ohne Scheu alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit ich nach diesem „neuen System“ dort studieren konnte. Damit war für mich der Ausbildungsbetrieb gesetzt.

    Würden Sie anderen jungen Menschen ein duales Studium empfehlen?

    Dorn: Ein duales Studium ist sehr zu empfehlen, wenn man Herausforderungen mag und in Kauf nehmen möchte, dass aufgrund der Ausbildung die Semesterferien nicht so ausfallen, wie man es als Student gerne hätte. Jedoch ist die Erfahrung, die man durch das duale Studium macht, Gold bzw. Geld wert. Die Firma Dechant bietet hierfür als deutschlandweit tätiges Unternehmen einen perfekten Grundstock. Man bekommt einen breiten Einblick in die Praxis, da die Projekte angefangen vom Wohnhaus bis hin zum Multi-Millionen-Projekt breit gefächert sind.

    Wie sieht Ihre berufliche Zukunft aus?

    Dorn: Meine Zukunft sehe ich in der Bauleitung. Momentan lerne ich als Bauleitungs-Assistentin noch die verschiedensten Bauabläufe und die Tätigkeiten des Bauleiters kennen. Irgendwann wird es hoffentlich so sein, dass ich eigenständig kleine Bauvorhaben leite, denn gerade der Umgang mit Menschen und die Freude über ein erfolgreich abgewickeltes Projekt sind das, was mich zu diesem Job motiviert.

    Mercy Dorn

    Geboren am 13.9.1987 in Manila/Philippinen wohnt in Strullendorf bei Bamberg

    Abitur 2008 am Clavius-Gymnasium Bamberg.

    Praktikum in der Firma Dechant in Hinsicht auf das angestrebte duale Studium im Frühjahr 2009.

    Im Herbst 2009 Beginn des dualen Studiums, beziehungsweise der damit verbundenen Ausbildung zur Beton- und Stahlbauerin. Ein Jahr später Beginn des Bauingenieurstudiums.

    Abschluss der Ausbildung im Sommer 2012 mit der Gesellenprüfung und im Anschluss in der Firma Dechant ein Praxissemester mit Arbeit an den vorlesungsfreien Tagen. Nach der Regelstudienzeit von 3,5 Jahren nahm Mercy Dorn sich noch ein Jahr Zeit für ausstehende Prüfungen und ihre Bachelorarbeit.

    Nach fast sechs Jahren in der Firma Dechant hat sie eine Facharbeiterausbildung, einen Ingenieurstitel und 2,5 Jahre Büro- bzw. Berufserfahrung.

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