Der Landwirt Klaus Amschler traute seinen Augen kaum, als er am Feldrain seines Ackers auf dem Görauer Anger, nur 200 Meter von Zultenberg entfernt, eine Panzergranate des Kalibers 8,8 Zentimeter entdeckte. Durch Regen dürfte die Granate aus dem Boden ausgeschwemmt worden sein. Er verständigte die Polizei, die die Fundstelle absicherte.
Bei den Munitionssprengungen auf dem Görauer Anger nach Kriegsende 1945 sind durch die Wucht der Explosionen viele dieser Granaten unzerstört in die Umgebung von Görau und Zultenberg geschleudert worden. Such- und Entschärfungskommandos gaben ihr Bestes, um sie zu finden, doch die in den Boden eingedrungenen Geschosse waren teils auch schwer zu orten. Der Görauer Anger galt jedoch danach als gesäubert von gefährlicher Munition.
Dennoch kommt es vor, dass vereinzelt noch Granaten, oder Teile davon 70 Jahre nach Kriegsende gefunden werden. Zuständig für die Entsorgung ist das Sprengkommando Feucht. Die Fachleute übernahmen die Bergung und den Abtransport des scharfen Sprengkörpers. Laut dem Verantwortlichen handelte es sich um eine Acht/Acht-Flak-Granate, die im Zweiten Weltkrieg sowohl zur Flugabwehr als auch im Bodenkampf eingesetzt wurde. Mit einem Gewicht von 9,4 Kilo hatte die Granate auf Panzerziel bis 2000 Meter eine hohe Durchschlagskraft und auf Luftziele noch bis 10 000 Meter Höhe.
Die Polizei warnt Finder vor einer Berührung fragwürdiger Eisenteile am Görauer Anger. Stattdessen sollte die Polizei verständigt werden.