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LICHTENFELS/BURGKUNSTADT: Landkreis will tiefer in Tasche greifen

LICHTENFELS/BURGKUNSTADT

Landkreis will tiefer in Tasche greifen

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    „Wir machen etwas Gescheites“: Landrat Christian Meißner (li.) - hier auf unserem Archivbild bei einer Besichtigung der Sanierungsarbeiten in der Obermainhalle mit Kreisbaumeister Stefan Weisser (re.) und Hausmeister Fritz Fischer – plädiert für einen weitsichtigen Um- und Ausbau der Sporthalle in Burgkunstadt.
    „Wir machen etwas Gescheites“: Landrat Christian Meißner (li.) - hier auf unserem Archivbild bei einer Besichtigung der Sanierungsarbeiten in der Obermainhalle mit Kreisbaumeister Stefan Weisser (re.) und Hausmeister Fritz Fischer – plädiert für einen weitsichtigen Um- und Ausbau der Sporthalle in Burgkunstadt. Foto: Steffen Huber

    Für die mit rund 4,64 Millionen Euro veranschlagte Generalsanierung der 30 Jahre alten Obermainhalle in Burgkunstadt will der Landkreis deutlich tiefer in die Tasche greifen als ursprünglich geplant. Dies beschloss der Kreisausschuss am Montag. Er reagiert damit auf eine Entscheidung der oberfränkischen Regierung vom März. Darin sind einige der vorgeschlagenen Baumaßnahmen für die Halle, die der Kreis zunächst als förderfähig eingestuft hatte, als nicht zuschussfähig deklariert worden, weil sie nach Ansicht der Regierung schulisch nicht begründbar sind. Die Mehrkosten, die dem Landkreis dadurch entstehen, belaufen sich auf knapp 330 000 Euro. Insgesamt muss der Landkreis nach jetzigem Stand deutlich über zwei Millionen Euro für das Projekt zuschießen.

    Vorteile für Schulsport und Vereine

    Die Obermainhalle liegt am Schulzentrum und ist zentrale Sportstätte für Gymnasium und Realschule in Burgkunstadt. Sie wird derzeit vollständig entkernt und danach dem Stand der Zeit entsprechend innen neu aufgebaut. Kreisbaumeister Stefan Weisser erläuterte den Mitgliedern des Ausschusses die von der Regierung als nicht zuschusswürdig beurteilten Sanierungselemente, an denen der Landkreis aber dennoch festhalten will.

    • Die Obermainhalle soll eine neue Tribüne erhalten. Sie sei zwar für den Schulsport nicht nötig, aber für das Gesamtkonstrukt absolut sinnvoll. Der Landkreis will deshalb die Kosten in Höhe von knapp 160 000 Euro voll finanzieren.

    • Die Beleuchtungsanlage wird höher dimensioniert, um sie auch für den Trainings- und Wettkampfsport einsetzen zu können. Dafür sei bereits ein Zuschuss aus einer anderen Quelle (Projektträger Jülich) in Aussicht gestellt worden. Den Rest der Kosten wolle der Kreis finanzieren. Das sei sehr gut angelegtes Geld für den Sport im Landkreis, so der Landrat. Er wies darauf hin, dass das Gymnasium Burgkunstadt Stützpunktschule für Badminton ist.

    • Eine digitale Anzeigetafel sowie eine elektroakustische Anlage für Event-Beschallung, die auch zur Notfallalarmierung diene, sollen in die Halle eingebaut werden. Die Regierung sage nein zur Bezuschussung aus ihren Töpfen, so Weisser. Diese Elemente seien aber eine Grundausstattung für heutige Sporthallen. „Und wir wollen die Halle für die nächsten 20 bis 30 Jahre ertüchtigen“, so Weisser weiter. Die Event-Beschallung ermögliche getrennte Einspielungen in den drei Einzelhallen. Die Anzeigetafel werde von der Sparkasse Coburg-Lichtenfels gesponsert. Insgesamt ergeben sich bei Tafel und Beschallungsakustik Mehrkosten in Höhe von knapp 11 000 Euro für den Landkreis.

    • Bei der Wärmeversorgung sollen statt der bisher geplanten Deckenstrahlplatten Profilheizkörper eingebaut werden. Sie seien deutlich preisgünstiger. Aber auch sie werden von der Regierung nicht bezuschusst. Unterm Strich muss der Landkreis deshalb 14 700 Euro mehr beisteuern.

    • Der Einbau eines so genannten „KNX-BUS-Systems“ könne Energie einsparen. Auch diese Entscheidung mindere die förderfähigen Kosten, weil die Bezirksregierung bei einer Bezuschussung abgewunken habe. In diesem Falle sinkt die Fördersumme um 45 000 Euro. Der Landkreis muss im Gegenzug 22 000 Euro mehr als geplant zuschießen.

    • Die Obermainhalle soll des Weiteren eine Fluchttür-Überwachung erhalten. Dies erleichtere und verbessere auch wesentlich die Arbeit des Hausmeisters.

    Die Regierung von Oberfranken habe mitgeteilt, dass sie bei einzelnen Maßnahmen des Kreises für die Haustechnik, bei der Tribüne sowie bei Planung und Nebenkosten keine Möglichkeit für eine öffentliche Bezuschussung sehe. Dazu komme noch der Abzug wegen der Nutzung der Obermainhalle durch Sportvereine.

    Einige der vorgeschlagenen Verbesserungen seien „nicht als schulisch notwendig anerkannt“ worden, so Kreisbaumeister Weisser. Die Höhe der von der Bezirksregierung als nicht förderfähig anerkannten Kosten steige von ursprünglich 132 000 auf 480 000 Euro. Im Gegenzug steige auch der Eigenanteil des Landkreises: Von geplanten 152 000 auf 480 000 Euro.

    „Das ist politisches Schrebergartentum.“

    Christian Meißner, Landrat zur Kritik an den Mehrkosten der Hallensanierung für den Landkreis

    Landrat Christian Meißner verteidigte das deutliche finanzielle Zubrot des Kreises für die Halle in Burgkunstadt. Er hatte vor den Ausführungen Weissers Kritik am finanziellen Zusatz-Engagement des Landkreises für die Obermainhalle zurückgewiesen. Die Kritik habe sich darauf bezogen, dass die Mehrkosten des Landkreises nicht dem Schulsport, sondern dem Vereinssport in Burgkunstadt zugute kommen. Dies benachteilige andere Orte im Landkreis.

    „Das ist politisches Schrebergartentum“, so der Landrat über diese Art der Kritik. Sicher seien die angestrebten Verbesserungen für die Halle zum Teil „freiwillige Leistungen“ des Kreises. Aber er wolle sich später nicht vorhalten lassen, zukunftswichtige Funktionen bei der Generalsanierung einer solchen Sporthalle versäumt zu haben, so Meißner weiter. „Wir können die Unterstützung unserer Sportvereine nicht nur in Sonntagsreden beschwören, sondern müssen es tun, wo es nötig und sinnvoll ist“, sagte der Landrat.

    Der Landkreis bediene alle Kommunen möglichst gleichmäßig. Er sei weit davon entfernt, irgendjemanden oder etwas zu bevorzugen, so der Landrat weiter. Schließlich sei er sicher, dass die Obermainhalle nach der Generalsanierung eine „Visitenkarte“ für den gesamten Landkreis wird. „Wenn wir etwas machen, dann machen wir es gescheit“, so Christian Meißner.

    Der Kreisausschuss schloss sich den Ausführungen des Landrats an und stimmte ohne Diskussion und Gegenstimmen für die Genehmigung der Zusatzkosten zu Lasten des Landkreises.

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