„Du bist ein wichtiger Baustein unserer Gemeinschaft“. Was auf den mit Holzklötzchen verbundenen Kärtchen zu lesen war, die die Kinder an alle Besucher verteilten, hätte auch als Motto der 15-Jahr-Feier des städtischen Kindergarten gelten können. War das gelungene Fest doch eine Demonstration des Zusammenhaltes.
„Das ist gelebtes Wir-Gefühl. So gut wie alle Eltern helfen mit“, freute sich Kindergartenleiterin Ute Dechant am Nachmittag. Ebenso bemerkenswert wie der Einsatz der Mamas und Papas bei Aufbau und Bewirtung war der sehr gute Besuch. Trotz des trüben Wetters bevölkerten Hunderte von Besuchern von der Mittagszeit an das Kindergartengelände. Das Zelt im Garten war durchgängig gefüllt, die 30 von den Eltern bereit gestellten Kuchen und Torten waren schon lange vor dem Festende ausverkauft.
Dazu dürften auch die Kinder beigetragen haben, schließlich bot das Nachmittags-Unterhaltungsprogramm jede Menge Beschäftigung: Besonders gut kam das Ponyreiten des Reit- und Fahrbetriebs aus Gleußen an; schneller unterwegs waren die jüngsten Gäste auf der Kastenrollerbahn. Wer sein Äußeres verschönern lassen wollte, hatte am Tattoo- und Schminkstand Gelegenheit.
Mit frisch zubereitetem Popcorn in Händen konnte der „Stargast“ bewundert werden: Zauberer „Didino“ aus Zückshut erwies sich als perfekter Entertainer, holte immer wieder Kinder auf die Bühne, um gemeinsam mit ihnen Bonbons oder echte Mäuse erscheinen zu lassen.
Bereits zum Festauftakt hatten die 24 Kinder im Mittelpunkt gestanden. Sie gestalteten einen Gottesdienst in der voll besetzten Sankt-Nikolaus-Kirche mit Liedern und Gedichten. Besonders originell war die Chronik über den Bau des Kindergartens, der vor eineinhalb Jahrzehnten als „Eisbären“-Gruppe im katholischen Jugendheim eingerichtet wurde und seitdem von der Stadt Weismain und der Gemeinde Wattendorf gemeinsam betrieben wird: Die Baugeschichte wurde nicht etwa vorgelesen, sondern von den Vorschülern gespielt, indem Bagger („Die baggern so viel Erde weg, das gibt jede Menge Dreck“), Dach („Ziegeln gegen Kälte, Regen, Wind. Und es ist jetzt schön gemütlich, wenn die Kinder drinnen sind“) und Kabeltrommel („Strom für’s Kochen und für’s Licht. Und vergesst die Heizung nicht“) zu einer symbolischen Gebäudewand gebracht wurden. Danach stellten die jüngeren Kinder mit Puppenwagen, Buch und Apfel den Alltag im Kindergarten vor, bevor die Jüngsten in ihren Reimen beschrieben, warum es ihnen dort so gut gefällt.
Vom Personal wurden eine Meditation und Fürbitten vorgetragen, in denen Gott für die Kinder und die Einrichtung gedankt wurde. Abschließend überreichten die Kinder die Gemeinschafts-Bausteine. Die Kirchenband, die die Feier stimmungsvoll umrahmt hatte, spendete den Inhalt des Sammelkörbchens für den Kindergarten.