Alte, kranke und behinderte Menschen möchten trotz Pflegebedürftigkeit so lange, so gut und so selbstständig wie möglich in ihrer gewohnten sozialen Umgebung verbleiben. Einen Beitrag leisten dafür Sozialstationen. Bei einem Vortragsabend des VdK-Ortsverbands Altenkunstadt informierte Manuel Geiger über die häusliche Pflege sowie Leistungen der Krankenkassen und der Pflegeversicherung.
„Jeder Versicherte kann nach Antragstellung an seine Pflegekasse Leistungen erhalten, sofern der Medizinische Dienst der Krankenkassen die Pflegebedürftigkeit feststellt.“
Manuel Geiger, Leiter der Sozialstation Burgkunstadt
Geiger ist Pflegedienstleiter bei den Caritas-Sozialstationen in Burgkunstadt, Lichtenfels und Bad Staffelstein. Geiger stellte die Angebote der Sozialstationen vor, die sich gemäß dem Leitmotto „Dem Leben dienen – Menschenwürdig pflegen“ von medizinischen und pflegerischen Leistungen bis hin zu hauswirtschaftlichen Aufgaben erstrecken. Dazu gehörten Leistungen wie die Versorgung von Wunden, die Überwachung von Vitalfunktionen, Blutzuckertests, Kathederversorgung, Injektionen, Medikamentenüberwachung und Infusionstherapien. Man gebe Anleitungen für Behandlungspflege, mache Schulungen am Krankenbett und sei bemüht, pflegende Angehörige im Rahmen von Selbsthilfegruppen und mit geselligen Veranstaltungen zu unterstützen.
„Bevor aber das Fachpersonal der Sozialstation zum Einsatz kommen kann, muss der Hausarzt die jeweiligen pflegerischen und medizinischen Maßnahmen verordnen“, erklärte Geiger. „Hat auch die Krankenkasse die Maßnahmen genehmigt und der Kostenerstattung abzüglich eines Eigenanteils des Patienten zugestimmt, kann unser Team zum Einsatz kommen.“ Geiger erläuterte die häuslichen Leistungen im Rahmen der Pflegeversicherung, die von Hilfe beim An- und Ausziehen über Körperpflege und Betten bis zur Begleitung von Aktivitäten reichen. „Jeder Versicherte kann nach Antragstellung an seine Pflegekasse Leistungen aus dieser erhalten, sofern der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) die Pflegebedürftigkeit feststellt“, erläuterte der Pflegedienstleiter. Der Arzt oder die Pflegefachkraft des MDK überprüfe den täglichen Pflegeaufwand und stufe in Pflegestufe 0 bis III ein.
Der Referent informierte über die Pflegezeiten, die sich aus der Grundpflege und der hauswirtschaftlichen Versorgung zusammensetzen, sowie über die Geld- und Sachleistungen der Pflegekasse, die allerdings nicht parallel bezogen werden können. Mit der Sozialstation werde ein Pflegevertrag geschlossen, in dem die benötigten Leistungen vereinbart werden. Die Hausbesuche der Sozialstation können mehrmals täglich in Anspruch genommen werden. Die Abrechnung erfolge zwischen der Sozialstation und der Pflegekasse.
Wenn eine Pflegeperson wegen Erholungsurlaub oder Krankheit an der Pflege gehindert ist, übernehme die Pflegekasse die Kosten für eine Ersatzpflege, erläuterte Geiger. Voraussetzung sei, dass die Pflegeperson den Patienten zuvor mindestens sechs Monate in seiner häuslichen Umgebung gepflegt hat. Der Referent informierte über Betreuungsleistungen bei Demenzerkrankungen sowie über die Betreuungsgruppen der Sozialstationen: „Denn Auszeiten für pflegende Angehörige sind ungeheuer wichtig“.
Ein beliebter Service sei das „Essen auf Rädern“, das die Sozialstation an 365 Tagen im Jahr anbietet: „Man kann aber auch einzelne Tage auswählen“. Der Hausnotruf sei für Alleinlebende mit Pflegestufe kosten- und zuzahlungsfrei. „Wird Hilfe benötigt, genügt ein Druck auf den Auslöseknopf des Funksenders“, erläuterte der Pflegedienstleiter.
Bowling und Kaffeekränzchen
VdK-Ortsvorsitzender Reinhold Hüttner dankte Manuel Geiger für seine interessanten Ausführungen. Er wies auf einen Bowling-Abend für Mitglieder und Freunde am Dienstag, 3. November, um 17 Uhr in der Bowling-Anlage in Burgkunstadt ein. Kaffeenachmittage zusammen mit dem „Kaffeekränzler“-Kreis finden am 11. November und am 17. Dezember um 14 Uhr im Hotel „Fränkischer Hof“ in Baiersdorf statt. Ein Adventsnachmittag ist für den 6. Dezember in der Gaststätte „Sternschnup-pe“ geplant.