Es ist ein schöner Brauch, dass die katholische Kirchengemeinde Altenkunstadt ihre Senioren zu einem weihnachtlichen Nachmittag einlädt. Viele Frauen und Männer, auch aus der Kuratie Maineck, hatten sich im mit Kerzen und Tannengrün geschmückten Pfarrsaal eingefunden, um bei Kaffee, Christstollen und Krapfen besinnliche Stunden zu verbringen.
Im Mittelpunkt stand eine mit Liedern untermalte Meditation zum Thema „Es ist ein Ros? entsprungen aus einer Wurzel zart“, dargeboten von Seniorenbetreuerin Steffi Deuerling, Rosanne Tucakovic, Pfarrgemeinderätin Anni Gückel und Helena Deuerling. „Die Bibel benutzt das Symbol der Wurzel häufig als Zeichen für Lebensgrundlage, Be-ständigkeit und Halt. Die trockene Wurzel hingegen als Zeichen der Leblosigkeit, ja auch als Zeichen des Fernseins von Gott“, erklärten die Frauen.
Gemeinschaft von Jung und Alt
Gott lasse selbst aus einer verdorrten Wurzel einen lebendigen Trieb wachsen. Steffi Deuerling appellierte an die Senioren, sich Gedanken darüber zu machen, wo es in ihrem Leben eine Sehnsucht gibt, Trockenes und Lebloses wieder lebendig werden zu lassen. Bürgermeister Robert Hümmer hatte seinen Gedanken zum Advent Dietrich Bonhoeffers Lied „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ zugrunde gelegt. Er dankte der großen Helferschar, die sich in den Dienst älterer Menschen stellt. „Wir sind eine Gemeinschaft, wir gehören zusammen, wir sind füreinander da. Auch das will die Botschaft von Weihnachten zum Ausdruck bringen.“
„Gott liebt uns so sehr, dass er uns entgegenkommt, sich in unseren Alltag einbringt. Er wird für uns Mensch, ein Kind, ein Gekreuzigter“, meinte Franziskanerpater Kosma Rejmer. Er liebe die Menschen so, wie sie sind. Niemand müsse sich verstellen. Die von Helena Deuerling in fränkischer Mundart erzählte Geschichte „Der Jesus-Zwilling“ und die Story vom „Bild der 1000 Wünsche“, die Steffi Deuerling zum Besten gab, rundeten den besinnlichen Teil ab. Otto Bähr aus Maineck sorgte am Klavier für die musikalische Umrahmung. Steffi Deuerling dankte den Helfern sowie Resi Kerling, die mit den Senioren Gymnastik macht, Christa Weidner für die Organisation der Ausflüge sowie Pfarrgemeinderat und der Kirchenverwaltung. Die Seniorenbetreuerin lobte Erika Seeser, die dekorative Glocken gehäkelt hat, die den Besuchern zusammen mit einer Rose geschenkt wurden.
Pfarrgemeinderätin Anni Gückel dankte Steffi Deuerling für ihren Einsatz zum Wohle älterer Menschen: „Du bist der Motor und die Wurzel der Seniorenarbeit in unserer Kirchengemeinde“. Die Basteldamen des katholischen Frauenkreises boten kreative Handarbeiten zum Kauf an. Die Feier endete mit einem Abendessen. Der erste Seniorennachmittag der katholischen Kirchengemeinde im neuen Jahr findet am Donnerstag, 14. Januar, um 14 Uhr im Pfarrsaal statt.