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ALTENKUNSTADT/BURGKUNSTADT/WEISMAIN: Hilfe für rumänische Hunde in Not

ALTENKUNSTADT/BURGKUNSTADT/WEISMAIN

Hilfe für rumänische Hunde in Not

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    Ein tierisch gutes Projekt: Fünf Wochen lang haben die Mädchen und Jungs der Altenkunstadter Mittelschule im Kunstunterricht gebastelt. In der Schule, in Geschäften und bei Veranstaltungen wie dem Weismainer Thomasmarkt boten sie die Sachen zum Kauf an. Vom Erlös und Spenden kaufen sie Futter für Hunde, die in Rumänien Not leiden.
    Ein tierisch gutes Projekt: Fünf Wochen lang haben die Mädchen und Jungs der Altenkunstadter Mittelschule im Kunstunterricht gebastelt. In der Schule, in Geschäften und bei Veranstaltungen wie dem Weismainer Thomasmarkt boten sie die Sachen zum Kauf an. Vom Erlös und Spenden kaufen sie Futter für Hunde, die in Rumänien Not leiden. Foto: Bernd Kleinert

    „Aus einer kleinen Idee ist etwas ganz Großes geworden“, stellt Marion Ullmann zufrieden fest. Die Lehrerin der Klasse 7b der Altenkunstadter Mittelschule meint damit das Tierschutzprojekt, das sie mit ihren Schülern gestartet hat. Es ist Hunden in Rumänien gewidmet, die gejagt, gequält und umgebracht werden. Vierbeinern, die in katastrophalen Verhältnissen hausen. Mit 580 Kilogramm Hundefutter wollen die Jugendlichen wenigstens einigen Tieren ihr schweres Los ein wenig erleichtern.

    „Das Tierschutzprojekt hat uns fünf Wochen lang begleitet“, erzählt Marion Ullmann. Die Pädagogin ist nicht nur ein große Tierfreundin, sie setzt sich in ihrer Freizeit auch engagiert für den Tierschutz ein. Unvergessen ist das Projekt „Schulhund“, das sie 2010 an der Mittelschule startete. Chicco, einem herrenlosen Hund, drohte in einer spanischen Tötungsstation die Giftspritze, sollte sich innerhalb von zwei Wochen keine neue Familie für ihn finden. Dem braven Tier rettete man mit dieser Aktion das Leben. Jeden Tag ging Chicco mit Ullmann zur Schule. Schüler wie auch Lehrer schlossen ihn ins Herz. Mittlerweile hat der Hund sein Schuldasein beendet und fühlt sich auf dem Anwesen seiner Lebensretterin wohl.

    „Wir sind in sämtliche Klassen gegangen, haben unser Tierschutzprojekt vorgestellt und um Spenden für Not leidende Hunde gebeten.“

    Pauline, Schülerin der Klasse 7b

    Die Lehrerin freut sich, dass auch das Tierschutzprojekt für rumänische Hunde ein großes Echo findet: „Die Mädchen und Jungs der 7b haben viel Zeit in diese Aktion investiert. Und das nicht nur in der Schule, sondern auch in ihrer Freizeit“. Besonders engagiert zeigten sich Julia, Hanna, Luisa, Lena, Marc und Pierre. „Diese Schüler muss man lobend erwähnen, denn sie haben sich in geradezu vorbildlicher Weise in das Projekt eingebracht.“

    Wochenlang wurde im Kunstunterricht für die gute Sache gewerkelt. Die Jugendlichen kreierten Deko-Sachen, Holzartikel, Windlichter, Grußkarten und vieles mehr. „Unsere Jeanette hat sogar zuhause mit ihren Eltern für die Tierschutz-Initiative gebastelt“, lobt Ullmann. Die schönen wie auch nützlichen Arbeiten mussten auch verkauft werden. Eine gute Gelegenheit bot der Weihnachtsbasar in der Aula der Altenkunstadter Mittelschule. Bereits hier war das Interesse groß. Noch besser lief das „Geschäft“ auf dem Thomasmarkt in Weismain. Auch dort ergriffen die Kids selbst die Initiative. „Ich bin ins Rathaus gegangen und habe gefragt, ob wir unsere Sachen anbieten dürfen“, erzählt Lea. Bei der Weismainer Stadtverwaltung war man von der Idee derart begeistert, dass man den Siebtklässlern die Standmiete erließ.

    Mit Hauswirtschaftslehrerin Christine Buchta buken die Schüler Muffins und boten sie während einer Pause zum Kauf an. „Wir sind in sämtliche Klassen gegangen, haben unser Tierschutzprojekt vorgestellt und um Spenden für Not leidende Hunde gebeten“, berichtet Pauline. Viele Schüler opferten dafür gerne etwas von ihrem Taschengeld. „Und unsere besonders engagierten Mädels informierten sogar Verwandte und Nachbarn über unser Vorhaben und baten um ein Scherflein“, freut sich die Klassenlehrerin. Dank ihrer Vermittlung erklärten sich sogar zwei Bayreuther Geschäfte bereit, ihren Kunden die Bastelsachen der Mittelschüler anzubieten.

    Die Siebtklässler waren aber nicht nur für „Produktion und Verkauf“ zuständig, sie verwalteten auch das erwirtschaftete und gespendete Geld. Am Montag wurde bei köstlichen Nussecken, die Marion Ullmann als kleines Dankeschön für ihre Schüler gebacken hatte, Kassensturz gemacht. Und das Ergebnis war höchst erfreulich. Nach Abzug der Materialkosten beläuft sich der Reinerlös des „Tierschutzprojekts Rumänien“ auf 406, 77 Euro. „Davon können wir 580 Kilogramm Hundefutter kaufen.“

    1400 Hunde in einem Heim

    Aber wie kommt das Futter jetzt nach Rumänien? „Beim Transport werden wir erfreulicherweise vom Verein 'Helfe 4 Pfoten? unterstützt“, erläutert die Lehrerin. Der Verband hilft den Hunden aus dem städtischen Tierheim Bucov in Rumänien: „1400 Vierbeiner müssen dort in katastrophalen Zuständen leben“. Jeden Tag sammelten Mitarbeiter rund 20 Hunde von der Straße ein und steckten sie in verschmutzte Zwinger. Dabei könne es zu Kämpfen kommen, denn es gehe um das Überleben: „Das Futter reicht nie aus. Der stärkere Hund setzt sich durch im Rudel, und erst wenn er satt ist, dürfen auch die anderen fressen“. Manche Hunde kämen gar nicht an das Futter: „Sie magern ab, bis sie eines Tages sterben“. Ende Januar wird das Team von „Helfe 4 Pfoten“ die Futterspenden der Altenkunstadter Mittelschule abholen und nach Rumänien transportieren.

    Marion Ullmann und ihre Schüler wissen, dass dieses Projekt ohne Unterstützung nicht möglich gewesen wäre. Besonders dankbar sind sie den Schulleitern Manfred Heinbuch und Bernd Schick sowie dem Lehrerkollegium, die für die Aktion ein offenes Ohr hatten, ebenso wie der Stadt Weismain. Für die Klasse 7b ist das Thema „Tierschutz“ damit aber nicht abgehakt. „Wir bleiben am Ball“, verspricht Marion Ullmann. Denn das „Helfe 4 Pfoten“-Team pendelt alle zwei Monate zwischen Rumänien und Deutschland: „Der Transport von allem, was den armen Hunden dort das Leben erleichtern könnte, dürfte also kein Problem sein“.

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