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MAINECK: Italien-Romantik auf zwei Rädern

MAINECK

Italien-Romantik auf zwei Rädern

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    Jürgen Schug aus Mainroth in seinem „Spaßfahrzeug“, einer Vespa Ape. Für den langjährigen Sardinien-Urlauber symbolisiert das Rollermobil ein Stück Italien.
    Jürgen Schug aus Mainroth in seinem „Spaßfahrzeug“, einer Vespa Ape. Für den langjährigen Sardinien-Urlauber symbolisiert das Rollermobil ein Stück Italien. Foto: FOTO: Stephan Stöckel

    „STE-AP 6“ – ein Nummernschild wie es viele gibt, möchte man meinen. Doch ein Blick auf das Fahrzeug lässt jedem Kenner der Szene ein Licht aufgehen: Jürgen Schug hat seine Liebe zur Kultmarke Vespa auf seinem Kennzeichen verewigt, steht doch die Buchstabenkombination für „APE“, das dreirädrige Rollermobil aus dem Hause Vespa, das als Kleintransporter dient. Seit 30 Jahren schon macht der Mainrother auf der italienischen Mittelmeerinsel Sardinien Urlaub. Vor zehn oder 15 Jahren kribbelte es ihm plötzlich im Bauch, fing das Herz an zu klopfen. „Überall fahren dort diese schicken Dreiräder herum. Da dachte ich mir – so eine Mischung aus Motorroller und Kastenwagen muss ich auch haben.“

    „Während andere in meinem Alter Rollator fahren, fahre ich Roller. Das hält mich jung und fit“

    Hans Pfadenhauer (90).

    Bad Staffelstein

    Vor zwei Jahren erfüllte er sich seinen Traum. Über Verwandte erstand er eine Ape, Baujahr 1999. „Sie verfügt über eine Ladegewicht von 750 Kilogramm und bringt es auf eine Höchstgeschwindigkeit von 65 bis 70 Stundenkilometer“, erklärt der Fachmann. Transportieren will er damit nichts. Für ihn ist der weiße Wagen aus dem Hause Vespa ein „Spaßfahrzeug“, das ein Stück Italien symbolisiert. Freunde und Bekannte haben das in die Jahre gekommene Fahrzeug aufgepeppt. Und da das Wunschkennzeichen „Lif-AP“ bereits vergeben war, wich Schug kurzerhand auf Staffelstein (STE) aus. Gemeinsam mit seinem Sohn Matthias fährt er im schnuckeligen Kleinwagen am Sonntag zum Vespa-Treffen der Vespa-Freunde Maineck, die allesamt Mitglied beim Radfahrerverein Viktoria sind.

    Und so spielt sich das Geschehen rund um das Radlerheim ab. Herrlicher Sonnenschein beschert den Veranstaltern Hunderte von Besuchern aus ganz Franken, von denen etliche auf zwei Rädern angereist kommen. Der Chrom von über 130 Fahrzeugen glänzt mit der Spätsommersonne um die Wette. Groß und Klein flanieren an den alten und neuen Vespas vorbei, die sich wie Perlen an einer Schnur am Bergweg aneinanderreihen. Im idyllischen Biergarten des Radlerheims, wo ein italienischer Nachmittag stattfindet, trifft man sich derweil bei Vespabowle (Himbeerbowle mit Weizenbier), Pizzastrudel und Tiramisu zum Plausch über Gott und die Welt. Selbstverständlich liefert auch die Kultmarke aus Bella Italia jede Menge Gesprächsstoff.

    Einer, der mit Gleichgesinnten lebhaft diskutiert, ist Hans Pfadenhauer (90) aus Bad Staffelstein, der wohl älteste Teilnehmer des Treffens. Vor zwei Jahren hatte er sich einen neuen Motorroller gekauft – eine Vespa XL 125. Seit 40 Jahren schon hält er dem Kultroller die Treue. „Während andere in meinem Alter Rollator fahren, fahre ich Roller. Das hält mich jung und fit“, strahlt der Zweiradsenior, den alle nur „Vespa-Hans“ nennen.

    An seinem Tisch sitzt auch Heinz Freitag aus Weidhausen. Der 68-Jährige ist früher nie Motorroller gefahren. Doch als der Ruhestand kam, entschloss er sich, Oberfranken auf zwei Rädern zu erkunden. „Mit meiner blauen Vespa GTS 125 aus dem Jahre 2015 fahre ich gemütlich durch die Gegend und genieße die herrliche Landschaft. Anders als früher mit dem Auto nehme ich jetzt nicht mehr die Umgehungsstraßen, sondern fahre ganz bewusst durch die Dörfer und Städte, um ihre Schönheit zu erleben“, schwärmt der spätberufene Vespa-Fan. Stolz ist er auch auf seinen Vespa-Helm. Ob es nicht auch eine andere Marke getan hätte? „Wenn schon, denn schon“, meint der Vespa-Liebhaber.

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