Damit Schule gelingt, sollen Architektur und Pädagogik Hand in Hand gehen. Schulgebäude sollen zu Lern- und Lebensräumen werden: Dies ist ein Kernsatz von Karin Doberer, Geschäftsführerin der „LernLandSchaft“ aus Röckingen. Als sie vor ein paar Monaten ihr Konzept bei einem Informationsabend in der Stadthalle in Burgkunstadt vorstellte, waren Lehrer, Eltern und Stadtrat gleichermaßen begeistert. Deshalb wurde einstimmig beschlossen, sich künftig an diesen Maßstäben zu orientieren, wenn es um Raumnutzung und Ausstattung geht.
Als die Neumöblierung eines Klassenzimmers der 1. Klasse der Grundschule anstand, ergriff Schulleiterin Susi Krauß die Gelegenheit. Es wurden Schulmöbel bestellt, die diesem besonderen Konzept entsprechen.
Damit sei es gelungen, so die Schulleiterin, den Kindern eine Schullandschaft ins Klassenzimmer zu zaubern, die es ermögliche, das Zimmer individuell für besondere Lernmomente rasch umzubauen und neu zu ordnen.
Die Kinder sitzen nun an dreieckigen Tischen, die jeweils nach den Bedürfnissen des Unterrichtsziels angeordnet zusammengestellt oder auseinander geschoben werden können. Im hinteren Bereich wurde eine Spiel- und Leseecke geschaffen die seitlich von Rollcontainern begrenzt wird.
Persönliche Schubladen
„So kann diese gemütliche Ecke ohne großen Aufwand für die ganze Klasse vergrößert oder wieder verkleinert werden“, sagt Susi Krauß. Die Rollcontainer seien multifunktional als Raumteiler einsetzbar und beherbergen die Schulranzen der Kinder sowie die persönlichen Schubladen, die bei Bedarf auch in die Schultische einzuhängen sind.
Drei flexible Tafeln seien abnehmbar und jeweils auf einer Seite mit Tafelfarbe zum Beschreiben oder rückseitig als Pinnwand nutzbar. Mit diesem flexiblem Mobiliar, das ohne große Umstände auf die Körpergröße des jeweiligen Kindes eingestellt werden kann, sei ein lernförderliches Raumklima geschaffen worden.
Dass sich die Kinder in diesem Umfeld wohlfühlen und nicht nur „beschult“ werden, sondern in Kleingruppen selbst aktiv ihren Unterricht gestalten, war bei einem Pressetermin mit Kämmerin Heike Eber von der Stadt und Klassenleiterin Susi Krauß offensichtlich. „Lernen macht Spaß“ und das spornt an, den eingeschlagenen Weg hin zu einer offenen Lernlandschaft weiter zu verfolgen, so die Schulleiterin.