Nach einer gemeinsamen Kreuzwegandacht in der Pfarrkirche trafen sich die Senioren der Pfarrei St. Michael zu einem kurzweiligen Kaffeekränzchen im Jugendhaus St. Heinrich. Margret Krause vom Seniorenteam begrüßte die Gäste mit besinnlichen Worten zur Fastenzeit und setzte zur Erheiterung noch ein paar Wetterregeln zum März obendrauf. Sie bedankte sich herzlich für die putzigen Osterhäschen, die aus der Bastelwerkstatt von Alois und Julchen Marr direkt auf die Kaffeeteller gehoppelt waren. Dort hatten es sich die Häschen neben einem Kreuz mit dem Vaterunser bequem gemacht.
„Wenn Sie zuhause ein wenig basteln möchten, dann brauchen Sie nur das Kreuz bei den Linien knicken und an den schraffierten Feldern zusammenkleben, daraus entsteht dann ein Gebetswürfel“, sagte Margret Krause und gab so den Senioren gleich noch eine „Hausaufgabe“ auf.
„Wer anderen eine Grube gräbt ...“
Alte Sprichwörter machen unsere Sprache lebendig. Dass viele von ihnen aus der Bibel stammen, ist den meisten Menschen heute nicht mehr bewusst, sagte Ingrid Kohles nach dem Kaffeetrinken. Wenn jemand zum Beispiel vom schnöden Mammon spreche, sei damit in abwertender Form von Geld die Rede. Tatsächlich stamme dieser Begriff aus der Bibel. In Matthäus 6,24 heiße es: „Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“ Das griechisch stämmige Wort bedeute übersetzt so viel wie Habe oder Geld. Luther ließ in seiner Bibelübersetzung das Wort Mammon unübersetzt – vielleicht, um Geld so als großen Widersacher Gottes zu personifizieren, so die Rednerin.
Auch der Ursprung der sehr geläufigen Redewendung „Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein“ finde sich in der Bibel. Im Vers 27 im Kapitel 26 des Buchs der Sprichwörter stehe: „Wer eine Grube macht, der wird hineinfallen; und wer einen Stein wälzt, auf den wird er zurückkommen.“ Salopp übersetzt bedeute dies, dass sich jede schlechte Tat schließlich gegen einen selbst richte.
Dass der Satz „bis hierher und nicht weiter“ von Gott selbst geäußert worden ist, wisse heute kaum noch jemand, so Kohles weiter. Mit diesen Worten habe Gott den Wellen des Meeres Einhalt geboten, damit diese nicht das Festland überfluten. Zu finden sei dies im Buch Hiob 38,11.
70 Redensarten in Bibel dokumentiert
„Auge um Auge, Zahn um Zahn“, „den Seinen gibt?s der Herr im Schlaf“, „die Hände in Unschuld waschen“, „die Spreu vom Weizen trennen“: All diese Redensarten seien – wie viele andere – aus unserem Sprachgebrauch kaum mehr wegzudenken. Es fiel den Zuhörern auch leicht, sie zu ergänzen oder es „fiel ihnen wie Schuppen von den Augen.“
Über 70 Sprichwörter und Redensarten hatte Ingrid Kohles gefunden. Augenzwinkernd endete sie mit dem Hinweis darauf, was passieren kann, wenn die Frauen zu neugierig sind: „Im schlimmsten Fall ergeht es ihnen wie Lot‘s Weib, sie erstarren zur Salzsäule“ (1 Mose, 9,26).