„Jedem Neuanfang wohnt ein Zauber inne“, lautet ein geflügeltes Wort aus der Feder des deutschen Dichters Hermann Hesse. So fühlten sich auch die Musiker der oberfränkischen Melodic-Rockband „Dirty K.“ nach ihrem viel umjubelten Live-Combeback am 12. Mai diesen Jahres im Lichtenfelser Schützenhaus, wo deutsche und russische Bands unter dem Motto „Rock Live International“ einen Beitrag zur Völkerverständigung geleistet hatten.
„Nach dem Auftritt klopften uns andere Musiker mit einem anerkennenden ,Toll gemacht‘ auf die Schulter. In diesem Moment spürten wir, dass der Neuanfang mit unserem neuen Bandmitglied Dirk Weigelt aus Grub am Forst gelungen war“, erzählt Schlagzeuger Achim Engelhardt stolz.
13-jährige Bandgeschichte
Immer wieder kam es im Verlauf der 13-jährigen Bandgeschichte zu Besetzungswechseln. Daran zerbrochen ist die Formation nie. „Weil Achim und ich schon seit Ewigkeiten Freunde sind“, betont Bassist Thomas Burkert-Mazur. Als geschickten Schachzug bezeichnet sein Bandkollege Achim die Verpflichtung von Dirk, der jahrelang als Alleinunterhalter unterwegs gewesen war. „Er kann seine Stimme unglaublich gut variieren, hervorragend Gitarre spielen und darüber hinaus auch noch Texte schreiben“, schwärmt der Musiker.
Auch auf das Konto von Achim und Thomas geht so mancher lyrische Erguss, der zumeist in Englisch, mitunter auch in Deutsch daherkommt. „Wenn mich die Muse küsst, schreibe ich Texte“, sprudelt es aus Achim heraus. Dazu könne es jederzeit kommen, sagt der Musiker. „Wenn mich etwas bewegt, dann mache ich mir Notizen, um es in Form eines Songs wieder loszuwerden.“
Achim nutzte den Urlaub um surrealen Gedanken nachzugehen, während Thomas beim Essen in der Mittagspause die Idee für einen neuen Song in den Sinn kam. In ihren Liedern singen die Musiker, wie es Achim wörtlich formuliert, „über das Leben, die Liebe und die Lebenseinstellung.“
Politisch
In einem Song bekommen die Politiker ihr Fett ab. In dem Stück „Regiert“ fragen sich die Musiker leicht überspitzt: „Wem kannst du noch vertrauen, wer wendet unser Blatt?“ So würden viele Leute in unserem Land denken, sind sich Achim und Thomas einig. Als Aufruf, nicht zur Wahl zu gehen, wollen die beiden ihr Lied nicht verstanden wissen. „Es ist geradezu eine Bürgerpflicht zu wählen“, weist Thomas den Gedanken weit von sich. Wer etwas bewegen wolle, müsse Parteien ankreuzen, die einem inhaltlich nahestünden.
Entstanden ist der Song vor zehn Jahren, als in Deutschland gerade Hartz IV eingeführt worden war. „Viele hatten damals Angst, auf der sozialen Skala nach unten zu rutschen. Das spiegelt das Lied wider“, erklärt Thomas.
Während andere Musiker all ihre Karten auf das Nachspielen von bereits bekannten Stücken setzen, haben Achim Engelhardt (Schlagzeug und Hintergrundgesang), Thomas Burkert-Marzur (Bass und Gesang), Dirk Weigelt (Gitarre und Gesang) und Holger Schmitt (Gitarre) ihren Narren an Eigenkompositionen gefressen. „Weil man seiner eigenen Kreativität freien Lauf lassen kann“, bringt es Thomas auf den Punkt.
Was lange währt, wird endlich gut
Bereits vor drei Jahren hätten die Musiker im „TECnet Zentrum“ des Burgkunstadter Kleinkunstvereins „TECnet Obermain“ in Burkersdorf mit ihrem knackig-melodischen Gitarrenrock spielen sollen. Wegen eines Trauerfalls musste das Konzert abgesagt werden. Was lange währt, wird endlich gut: Am Samstag, den 23. September, wollen die Jungs ab 20 Uhr in Burkersdorf nach eigener Aussage alles geben.
„Der Spaß, den wir beim Spielen auf der Bühne haben, soll sich auf das Publikum übertragen“, verspricht Achim. Der Eintritt zum Konzert ist frei.