Gesunden Apfelsaft aus heimischen Früchten können die Kinder an der Friedrich-Baur-Grundschule bald genießen. Nachdem die Aktion „Aus unserer Flur – Natur pur“ der Raiffeisenbank Obermain Nord bereits seit 2012 den Schülern ein fruchtiges Getränk für die Pause beschert, wird sie jetzt auch auf die Nachbarstadt ausgeweitet.
Beim Ernten von Äpfeln am Schönberg in einem privaten Obstgarten und im Garten von Regens-Wagner geht's am Dienstag rund. Als zusätzlichen Anreiz für die Schüler dient eine Wette mit den Lehrern: Wenn der Container bei der Grundschule voll wird, müssen sie einen Tag keine Hausaufgaben machen. Die Kids lassen sich beim Pflücken weder von der spärlichen Menge an Äpfeln auf den Bäumen, noch vom schlechten Wetter abhalten.
Moritz schleppt bereits den dritten vollen Eimer den Berg hoch, um ihn in den bereitgestellten Anhänger zu kippen. Julia beißt herzhaft in einen selbst gepflückten Apfel. „Schmeckt viel besser als die gekauften“, meint sie. Ihre Oma habe auch einen Apfelbaum in ihrem Garten. Einen großen Bollerwagen haben die Kids von Regens Wagner und die Grundschüler gefüllt und auch in den großen Körben ist kaum noch Platz.
Beim gemeinsamen Ernten wachsen die Kinder der Grundschule und von Regens Wagner sichtlich zusammen. Berührungsängste sind den Kindern fremd. Und so bringt die Aktion als Nebeneffekt auch positive Begegnungen. Wie motiviert die Kinder sind, wird deutlich, als nach dem Schütteln eines Apfelbaumes die heruntergefallenen Früchte rasch aufgehoben werden. Sie freuen sich schon auf den „selbst erarbeiteten Saft“. Das Projekt hat Thomas Siebenaller, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank Obermain-Nord, ins Leben gerufen, nachdem er beobachtet hatte, dass im Wertstoffhof Altenkunstadt viele Bürger ihre Äpfel wegwarfen. Über die Raiffeisen-Warengesellschaft knüpfte er Kontakte zur Plassenburg-Kelterei in Bad Berneck. Begeistert nahmen Schüler und Lehrer die Möglichkeit an, Äpfel von der Streuobstwiese der Schule in einem Container zu sammeln und zur Verwertung weiterzugeben. Dafür erhielten sie den Saft der Früchte. Pro Tonne Äpfel stellt die Plassenburg-Kelterei 200 Flaschen Saft zur Verfügung. Siebenaller freut sich, dass die Schüler so einen bewussten Umgang mit Lebensmitteln lernen.
„Durch die Erfahrung, wie aus selbst gepflückten Äpfeln Saft gewonnen wird, lernen die Schüler den bewussten Umgang mit Lebensmitteln.“
Thomas Siebenaller, Raiffeisenbank Obermain-Nord
An der Friedrich-Baur-Grundschule ist die Freude über das Projekt groß. „Die Aktion weist die Kinder auf den Wert von heimischem Obst hin“, erklärt Schulleiterin Susi Krauß. So verzehrten sie in den Pausen gerne selbst geerntete Äpfel. Das trage zu einem gesunden Frühstück bei. So entstehe eine positive Einstellung beim Umgang mit Lebensmitteln, die eine beachtliche Nachhaltigkeit mit sich bringe. Die Eltern machten gerne mit und stellten Gärten und Streuobstwiesen zum Ernten zur Verfügung. Auch die Verantwortlichen von Regens Wagner beteiligten sich gerne.
Wer spendet Äpfel?
Der Sammelcontainer steht noch bis Donnerstagabend an der Grundschule. Wer die Aktion unterstützen will, kann dort Äpfel abladen.