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ALTENKUNSTADT: Raiffeisenbank schließt sieben Filialen

ALTENKUNSTADT

Raiffeisenbank schließt sieben Filialen

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    Seit bis zu sechs Jahrzehnte sind sie Mitglieder der Raiffeisenbank Obermain Nord. Bei der Mitgliederversammlung dankten ihnen (v. li.) Vorstandsvorsitzender Thomas Siebenaller, die Leiterin der Privatkundenbank Sabine Kleber und Aufsichtsratsvorsitzender Dieter Uschold sowie (v. re) Vorstandsmitglied Ulrich Klein und Bürgermeister Robert Hümmer.
    Seit bis zu sechs Jahrzehnte sind sie Mitglieder der Raiffeisenbank Obermain Nord. Bei der Mitgliederversammlung dankten ihnen (v. li.) Vorstandsvorsitzender Thomas Siebenaller, die Leiterin der Privatkundenbank Sabine Kleber und Aufsichtsratsvorsitzender Dieter Uschold sowie (v. re) Vorstandsmitglied Ulrich Klein und Bürgermeister Robert Hümmer. Foto: Roland Dietz

    Sieben Filialen wird die Raiffeisenbank Obermain Nord zum 30. Juni schließen – in Marktzeuln, Rothmannstal, Hochstadt, Burkersdorf, Mainroth, Schwarzach und Modschiedel. Ein Raunen ging durch die Reihen, als Vorstandsvorsitzender Thomas Siebenaller das Vorhaben bei der Mitgliederversammlung am Donnerstagabend ankündigte. Als Gründe für den Einschnitt nannte Siebenaller die Wirtschaftlichkeit der Filialen und die anstehenden Aufgaben der Raiffeisenbank.

    „Es ist ein harter Einschnitt für alle und der Entschluss ist uns nicht leicht gefallen, aber für die Ausrichtung in die Zukunft ist dieser Schritt unumgänglich“, betonte der Vorstandsvorsitzende. Bei fünf bis sechs Belegen am Tag und zwei bis drei Kunden pro Stunde sei es wirtschaftlich nicht vertretbar, die Filialen offen zu halten. Ebenso sieht es mit den Geldautomaten aus, die nur bei mindestens 60 000 Bewegungen im Jahr rentabel seien. Weil eine Auszahlung drei Euro koste, rechne sich dies bei nur noch 9000 Bewegungen wegen Erneuerungen und Wartung nicht.

    „Ziel der Raiffeisenbank ist es immer gewesen, für die Zukunft zu investieren, aber wo die Einwohnerzahlen sinken, ist dies nicht möglich.“

    Thomas Siebenaller, Vorstandsvorsitzender

    Die geringere Nutzung der Filialen und Bankautomaten führte Siebenaller auf den Trend zur Digitalisierung zurück. Auch die Genossen und Kunden nutzten zunehmend die Möglichkeiten des Online-Bankings und ursprüngliche Bankleistungen, wie die Versorgung von Bargeld, würden immer öfter vom Einzelhandel übernommen. „Ziel der Raiffeisenbank ist es immer gewesen, für die Zukunft zu investieren, wo die Einwohnerzahlen sinken, ist dies nicht möglich“, betonte Siebenaller.

    Daher konzentriere sich die Bank auf die verbleibenden Geschäftsstellen in Altenkunstadt, Burgkunstadt, Weismain, Mainleus, Weißenbrunn und Schwürbitz und werde dort die Kompetenz bei Service und Beratung bündeln. Bei der Entscheidung seien auch die Entfernungen von den zu schließenden Filialen zu den verbleibenden berücksichtigt worden.

    Franz Ultsch kritisierte die Schließungen als „Unverschämtheit gegenüber den Menschen im ländlichen Bereich“. Noch vor kurzem sei ihm versichert worden, dass es keine derartigen Kürzungen geben werde. Martina Mätzke zeigte sich mit der Form der Mitteilung und der Kommunikation darüber unzufrieden. „Es waren harte Entscheidungen bei sehr schweren Beratungen“, wies Aufsichtsratsvorsitzender Dieter Uschold die Kritik zurück. „Es tut weh, wenn solche Schritte eingeleitet werden müssen, aber der Wettbewerb unter der Regie durch die EZB lässt nichts anderes zu“, warb Vorstandsmitglied Ulrich Klein um Verständnis. Es werde keine Kündigungen von Mitarbeitern geben, lediglich im Reinigungsdienst werde gespart, antwortete er auf die Frage von Hans Tremel. Außerdem seien alle Auszubildenden, die ihren Abschluss erreicht hatten, übernommen worden. Zu Ottmar Vonbrunns Frage nach eventuellen Zusammenschlüssen von heimischen Banken antwortete Ulrich Klein, dass eine Verschmelzung nur Sinn mache, wenn diese auf Augenhöhe geschehe. Außerdem bestehe von anderen Instituten kein Interesse.

    Dividende von 3,1 Prozent

    Eine Bilanzsumme von 797 Millionen Euro wird die Raiffeisenbank trotz der niedrigen Zinsen erreichen, wie Vorstandsvorsitzender Thomas Siebenaller erklärte. Vorgeschlagen wurde eine Dividende von drei Prozent. Das Kundenkreditgeschäft wurde mit 10,6 Prozent und die Kundeneinlagen mit 3,1 Prozent deutlich gesteigert. Insgesamt betreut die Raiffeisenbank Obermain Nord ein Geschäftsvolumen von 1,16 Milliarden Euro (plus 6,8 Prozent). Damit wird der siebte Platz der oberfränkischen Kreditgenossenschaften belegt. Die Genossenschaftsbank hat 12 359 Mitglieder.

    Auch sozial engagiert sich die Bank in der Region, wie Spenden von 124 000 Euro an Vereine, Kirchen und Institutionen zeigen. Das würdigten Bürgermeister Robert Hümmer (Altenkunstadt) und Stadtrat Günter Knorr (Burgkunstadt).

    „Die Niedrigzinsphase wird sich ihrem Ende zuneigen, aber wann dies genau geschieht, kann niemand voraussagen“, sagte Klein in einem Ausblick auf die wirtschaftliche Entwicklung. Der Mangel an Bauland lasse die Investitionen in Neubauten zurückgehen, so dass die Wirtschaft im Bausektor etwas an Schwung verlieren könnte. Positiv sei der Wandel in der oberfränkischen Wirtschaft, ein Wermutstropfen seien lediglich die Prognosen für den Fachkräftemangel in den nächsten zwölf Jahren.

    Ehrungen Geehrt wurden Mitglieder, die seit Jahrzehnten der Genossenschaftsbank die Treue halten. 50 Jahre: Herrmann Grimme, Ernst Hermann Heinecke, Hans Erhard Heinecke, Heinz Kauper, Anton Klein, Reinwald Kunzelmann, Ewald Pechwitz, Berta Rosenthal, Heinz Johann Sachs, Hans Josef Schmidt, Klaus Schwemmlein, Josef Spindler, Elmar Trapper, Georg Zapf und Adalbert Zeulner. 60 Jahre: Georg Fack, Heinz Karnitzschky und der Radfahrverein Concordia Altenkunstadt. Das endgültige Ergebnis der Vertreterwahl wird ab 19. März in den Geschäftsstellen ausgehängt.

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