Die Neuregelung der Abwasserbeseitigung in Spiesberg ist ein Thema, das alle Einwohner interessiert. Entsprechend gut war die Teilnahme an einer Ortsbesichtigung der Gemeinde Altenkunstadt mit dem Planungsbüro und der bauausführenden Firma.
Die Gemeinde biete allen gerne die Möglichkeit, sich vor Beginn der Bauarbeiten über das gesamte Vorhaben zu informieren, sagte Bürgermeister Robert Hümmer. Diplom-Ingenieur Michael Dötzer vom Planungsbüro Strunz und Geschäftsführer Steffen Groschupp von der Günther-Bau GmbH in Stadtstei-nach, die den Bauauftrag erhalten hat, erläuterte das Projekt.
Aufgrund neuer Vorgaben der EU und der Wasserwirtschaft dürften die alten Teichkläranlagen nicht mehr weiterbetrieben werden, weil sie die erforderlichen Reinigungswerte aufgrund ihres Alters und ihrer technischen Ausstattung nicht erreichen. Daher werde für Spiesberg eine sogenannte SBR-Kleinkläranlage, ähnlich wie in Zeublitz, errichtet. Sie solle in der Nähe des bestehenden Teichklärbeckens entstehen, wozu auch die Versorgungsleitungen, insbesondere Strom, dorthin noch verlegt werden müssen. Von der neuen Kleinkläranlage aus werden alle Anwesen bis zur Grundstücksgrenze erschlossen.
Baubeginn im Mai oder Juni 2019
Künftig werden Abwasser und Regenwasser getrennt entsorgt. Dafür soll im bestehenden Mischwasserkanal nur noch Regenwasser von Oberflächen und Dächern abgeleitet und für das Abwasser ein zweiter Kanal zur Kläranlage gebaut werden. Die Anlage ist für rund 100 Einwohner ausgelegt, wobei die Trennung des Abwassers einen effektiveren Betrieb ermögliche, wie Dipl.-Ing. Dötzer erläuterte. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich im Mai oder Juni 2019 beginnen. Jedes Anwesen erhalte einen zweiten Hausanschluss. Die Straßenausbaubeitragssatzung müsse nicht mehr angewendet werden, erklärte Bürgermeister Robert Hümmer auf Anfrage besorgter Bürger.
Ergänzend erläuterte Geschäftsleiter Alexander Pfaff, dass die Gemeindeverwaltung mit verschiedenen Versorgungsunternehmen im Gespräch sei, um die teilweise noch vorhanden Strom-Dachständer abbauen zu lassen. Die Kabel könnten in dem teilweise bis zu vier Meter tiefen Graben verlegt werden. Auch Leerrohre für eine spätere Breitbandverkabelung sollen mit verlegt werden.
Investitionen vom fast 1,5 Millionen
Der Auftrag für die Tiefbauarbeiten wurde an die Firma Günther-Bau GmbH aus Stadtsteinach für 1,26 Millionen Euro vergeben. Die Sanierung des bestehenden Kanals wurde der Firma Kanal-Türpe aus Gochsheim für 107 622 Euro übertragen, während die SBR-Anlage mit ihrer technischen Ausrüstung an die Firma Utp Umwelttechnik GmbH aus Seybothenreuth für 71 622 Euro vergeben wurde.