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NEUDORF: Musikalisches Gebet zur Gottesmutter

NEUDORF

Musikalisches Gebet zur Gottesmutter

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    Mit Marienliedern trat der „Graatzer Dreigesang“ mit (v. li.) Heinrich Geßlein, Hans-Jürgen Geßlein und Peter Bartosch in der Neudorfer Kirche St. Clemens auf.
    Mit Marienliedern trat der „Graatzer Dreigesang“ mit (v. li.) Heinrich Geßlein, Hans-Jürgen Geßlein und Peter Bartosch in der Neudorfer Kirche St. Clemens auf. Foto: Roland Dietz

    Ein besonderes Erlebnis im Wonnemonat Mai war das Marienliedersingen in der Kirche St. Clemens in Neudorf, zu dem die Kirchenverwaltung und Pfarrer Gerhard Möckel am Sonntag eingeladen hatten. Die Sänger des „Graatzer Dreigesang“ und der heimische Organist Raimund Hümmer hatten sich einiges ausgedacht, um den Zuhörern in der komplett gefüllten Kirche etwas Besonderes zu bieten.

    Wie eine kleine Wallfahrt mutete der Weg in die beschauliche Kirche über dem Juraort an einem strahlenden Frühlingssonntag an. In der katholischen Volksfrömmigkeit ist der Wonnemonat Mai in besonderer Weise der Verehrung Marias gewidmet. Organist Raimund Hümmer bot mit seiner Improvisation zum Lied „Maria zu lieben“ eine wunderbare Einleitung. Die klangvollen Stimmen des „Graatzer Dreigesangs“ kamen durch die herrliche Akustik des Gotteshauses sehr gut zur Geltung.

    Der Grüßauer Marienruf

    Bei den Liedern „Oh Gottesmutter“, „Marienlob“ und „O blicke mild hernieder“ wurden Bitten, Lobpreisungen und Maria als Mittlerin zwischen Menschen und Gott besungen. „Muttergottes wir rufen zu dir“ – der Grüßauer Marienruf zog sich wie ein Leitmotiv durch Konzert, da er nach jeder Gesangspassage der Besucher erklang. So wurden die Anwesenden in den Gesang einbezogen. Beschaulich der Liedtext der Sänger aus Marktgraitz, vollmundig die gesungene Antwort der Gemeinde. Auch bei weiteren Liedern wurden die Besucher zum Singen animiert. Zusammen mit Orgelbegleitung war das Mailied „Kommt Christen, kommt zu loben“, gesungen von den Besuchern, wie eine Hommage an den Frühling. So auch beim alten fränkischen Marienlied „Oh himmlische Frau Königin“ nach der Musik von Karl Ludwig Kühn (1637). Wie ein großer Chor intonierten die Besucher mit Inbrunst das Lied und die Textpassage „Wir geben dir in deine Hand die Heimat, unser Frankenland“.

    Mit spielerischer Leichtigkeit interpretierten die Sänger „Es blüht der Blumen eine“ und das fränkische Marienlied „Maria, du Schöne“. Die beiden Tenöre Heinrich Geßlein und Hans-Jürgen Geßlein sowie Peter Bartosch (Bass) bewiesen viel Gefühl für die Verbindung von Musik und Text. „Der Engel des Herrn“ war ein Höhepunkt des Konzerts. Geschildert wird der Verkündigungs-Dialog zwischen dem Erzengel Gabriel und Maria, indem nach jedem der drei Betrachtungsworte ein „Ave Maria“ folgt. Auch das „Gegrüßt seist du Maria“ aus der „Waldlermesse“ war ein besonderes Schmankerl. Die Gebete der Bayerwaldbewohner hat Verfasser Eugen Hubrich im Dialekt dargestellt. So mancher Besucher schloss die Augen, um sagenhafte Waldbilder zu genießen.

    Gänsehautfeeling bei „Darum dank ich“

    Die Lieder „Mutter Christi“ und „Maria Himmelskönigin“ kleideten die drei Akteure in ein festliches Gewand. Hervorragende Textbehandlung, saubere Tontechnik und ein homogenes Zusammenwirken der Stimmen bewiesen die Sänger. Unter die Haut ging der Beitrag „Gott schütze dich, du Mutter mein“, der nicht der Gottesmutter, sondern der eigenen Mutter gewidmet war. Das Lied „Darum dank ich dem lieben Gott, wenn's wohl der Mutter geht“ erzeugte Gänsehaut-Feeling. Beim bekanntesten Marienlied „Segne du, Maria“ und dem „Irischen Reisesegen“ sangen alle Besucher noch einmal kräftig mit und damit klang eine eindrucksvolle Stunde voller Gesang aus.

    Dass die Neudorfer hervorragende Gastgeber sind, bewiesen sie im Anschluss, als alle Besucher vor dem Gotteshaus und der prächtigen Jurakulisse zu Kaffee und Kuchen sowie Grillspezialitäten eingeladen waren.

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