Beim Hallenfest der Freiwilligen Feuerwehr zogen die Schauübungen der aktiven Wehrleute die Besucher in ihren Bann. Alle, die sich selbst einmal als Feuerwehrmann fühlen wollten, hatten die Möglichkeit, sich bei einem Streckendurchgang durch die Atemschutzübungsstrecke des Landkreises Lichtenfels zu versuchen.
Gerne wurde den Zuschauern auch erläutert, welche Schwierigkeitsgrade hier eingebaut sind, um die Atemschutzgeräteträger für ihren Einsatz zu trainieren. Denn die eingebauten Hindernisse sollen ja im Übungsfall die Probleme simulieren, die verschlossene Türen, herabhängende Gegenstände und Ähnliches im Ernstfall mit sich bringen. Erschwerend kommt bei den regelmäßigen Übungen der Wehrleute hinzu, dass ein Streckendurchgang während der Ausbildung bei völliger Dunkelheit zu bewältigen ist. Als zu Demonstrationszwecken kurz das Licht ausgemacht wurde, waren natürlich nur noch die fluoreszierenden Helme der Atemschutzgeräteträger zu sehen. Das kommt der Realität bei einem Brandeinsatz in einem Gebäude sehr nahe, wie die begleitenden Ausbilder der Feuerwehr erläuterten.
„Warum muss man beim Arbeiten mit einer Motorsäge eine Schnittschutzhose tragen?“ Wer sich diese Frage schon einmal gestellt hat, erfuhr bei einer Übung sehr anschaulich, was es mit dieser Sicherheitsmaßnahme auf sich hat. Denn das rotierende Kettenrad der Motorsäge blockierte beim Auftreffen auf den Stoff sofort, als es sich in den Fasern der Schnittschutzhose verfing.
Kein Splitterschutz
Bei der Schauübung galt es, eine verunfallte Person, die im Fahrzeug eingeklemmt war, zu befreien. Fachgerecht wurden die Seitenscheiben zuerst mit Klebeband abgeklebt, bevor sie eingeschlagen wurden. Dabei erfuhren die Zuschauer von Kommandant André Grothues, dass in die Seitenscheiben kein Splitterschutz eingearbeitet ist, wohl aber bei der Windschutzscheibe, die mit dem entsprechenden Werkzeug aufgeschnitten wurde.
Nach dem Durchtrennen der Dachsäulen mit dem Rettungsspreizer konnte das Dach abgehoben werden. Für diese schweißtreibende und körperlich schwere Arbeit erhielten vor allem die zwei Freiwilligen, die sich aktiv einbrachten, viel Beifall. So ein Rettungsspreizer ist schon vom Gewicht her nicht leicht zu handhaben und verlangt einem viel Kraft ab. Dass man damit auch filigrane Aufgaben lösen kann, wurde gleich anschließend demonstriert, als es galt, zunächst einen Tennisball aufzunehmen und wieder abzulegen. Nach diesem harmlosen Versuch ging es mit rohen Eiern in die nächste Runde.
Mit Übungsdummy
Mit großem Interesse verfolgten die Zuschauer die Demonstration zur Handhabung eines sogenannten Sprungretters. Hier kam wieder der Übungsdummy in Einsatz, der sich nach einem Sturz von der Drehleiter mit Hilfe des Sprungretters retten lassen musste. Alle Schauübungen führten den aufmerksamen Zuschauern vor Augen, wie umfassend die Ausbildung und auch körperliche Fitness der aktiven Wehrleute sein muss, damit alle Gerätschaften und Maschinen fachgerecht bedient werden können.
Die Kinder konnten sich mit Tretautos und auf der Hüpfburg vergnügen oder sich farbenfroh schminken lassen. Den Erwachsenen standen die Wehrkräfte bei allen Fragen mit gutem Rat zur Seite. Die Feuerwehr Burgkunstadt erwies sich einmal mehr als guter Gastgeber, und als es am Abend hieß, alles ausverkauft, war man sich sicher, dass sich der Aufwand auch in dieser Hinsicht gelohnt hat.