Die Gottesmutter Maria nimmt nicht nur in der katholischen Pfarrkirche von Altenkunstadt als Kirchenpatronin einen besonderen Platz ein, sondern sie wird von vielen Gläubigen auch als die Trösterin der Betrübten verehrt. Deshalb hat auch das Fest „Mariä vom Trost“ im Kirchenjahr eine besondere Bedeutung.
Als „Marien-Kirche“ weist der Hochaltar aus der Barockzeit mit der Muttergottes mit dem Kind im Arm auf dem Altarblatt das Bauwerk aus. Der rechte Seitenaltar wird auch als „Maria-Trost-Altar“ bezeichnet, denn er zeigt die Gottesmutter mit dem Jesuskind, das einen schwarzen Gürtel in der Hand hält. Nach Mariens Aufnahme in den Himmel soll sie nach der Überlieferung dem Apostel Thomas nochmals erschienen sein, nachdem er zweifelte, und ihm einen Gürtel als Beweis überreicht haben. Bezug auf die Maria-Trost-Bruderschaft nimmt eine Ortsansicht von Altenkunstadt mit der alten Mainbrücke und der Pfarrkirche mit ihrem spitzen Turm im unteren Teil des Seitenalters.
Das Titularfest erinnert an die Maria-Trost-Bruderschaft, die vom Heiligen Augustinus mitbegründet worden ist. Seit 1745 feiern Katholiken in Altenkunstadt dieses Fest mit Prozessionen und Andachten. So auch am Sonntag, 2. September, um 9 Uhr mit einer Festmesse. Hierzu treffen sich die Gläubigen und Vereine mit ihren Fahnenabordnungen um 8.45 Uhr auf dem Marktplatz und ziehen von hier aus in einer Kirchenparade, begleitet von der Blaskapelle aus Burgkunstadt, zur Pfarrkirche. Bis ins achte Jahrhundert reicht das christliche Leben in Altenkunstadt zurück, wie Grabungsarbeiten in der Pfarrkirche bestätigten. In seiner Pfarrbeschreibung von 1855 datiert Kaplan Georg Michael Schlegler die Gründung einer Pfarrei um das Jahr 814. Die rechte Wand des Hauptportals trägt die Inschrift„Erbaut 1537“.