Es war ein Ereignis für das 250-Seelen-Dorf Burkheim, als Erzbischof Dr. Josef Schick den Festgottesdienst zum Patronatsfest der Kapelle „Zum heiligen Kreuz“ zelebrierte.
Das Kirchlein war 1966 in modernerem Stil von den Bürgern und dem Kapellenbauverein erbaut worden, nachdem die alte „Marienkapelle“ aus dem 19. Jahrhundert abgerissen worden war. Am 24. Juli 1966 wurde die Kapelle durch Pater Dr. Georg Köstner (ein gebürtiger Burkheimer), Pater Hans Will (ein gebürtiger Pfaffendorfer) und Pater Dr. Schenzle sowie von Geistlichem Rat Georg Lang aus Altenkunstadt vorgenommen.
Schon vor dem Gottesdienst war die Kapelle gut gefüllt. Zusammen mit Pfarrer Georg, Pater Kosma und Diakon Rainer Dauer zog der Erzbischof mit einer großen Ministrantenschar unter den Orgelklängen von Otto Bähr in das Gotteshaus ein. Der Vorsitzende des Kapellenbauvereins Ludwig Schnapp begrüßte den hohen Gast und überreichte ein kleines Präsent.
„Das Kreuz ist für Christen das Zeichen des Glaubens, das Hoffnung auf Erlösung in der Ewigkeit vermittelt“, erklärte Erzbischof Ludwig Schick. Das wahrzunehmen bedeute, das Gotteswort zu verinnerlichen und die Sinne darauf auszurichten. „Wir dürfen mit unseren Anliegen zu Gott kommen, dazu sollten wir aber einmal innehalten“, betonte er. Die Kyrie-Rufe und das Orgelspiel von Otto Bähr verlieh dem Gottesdienst einen festlichen Charakter.
„Einer soll des Anderen Last tragen“
In seiner Predigt dankte der Erzbischof den Burkheimern für die Pflege und Instandhaltung ihres Gotteshauses. „Das Kreuz ist mein Buch, es lehrt mich, wie ich mich in jeder Lebenslage zu verhalten habe“, zitierte er Konrad von Altötting. „Jesus Christus hat unser Kreuz mit getragen und auch in unserer Zeit trägt er unsere Anliegen Sorgen und Nöte“, betonte er. „Das Kreuz sagt uns, dass Gott die Menschen liebt, mit ihren Höhen und Tiefen, mit ihren Stärken und Schwächen.“ Das Kreuz sei Mittel zur Freude, aber auch Trost im Leid. Es bedeute aber auch, dass einer des Anderen Last tragen solle. Das Kreuz vermittele Christen Kraft, Hoffnung und Zuversicht auf das Leben.
Nach der Segnung der Gläubigen zeigte sich Erzbischof Ludwig Schick sehr volksnah. Bei einem Stehempfang vor dem Gotteshaus kam er mit vielen ins Gespräch.