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WEISMAIN: Mit Abt Knauer und Frau Handl durchs alte Weismain

WEISMAIN

Mit Abt Knauer und Frau Handl durchs alte Weismain

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    Zum Spaziergang durch die Weismainer Stadtgeschichte luden Helena und Moritz Neydecker (Liane Neidlein und Michael Müller) sowie Bürgermeister Udo Dauer zahlreiche Interessierte ein.
    Zum Spaziergang durch die Weismainer Stadtgeschichte luden Helena und Moritz Neydecker (Liane Neidlein und Michael Müller) sowie Bürgermeister Udo Dauer zahlreiche Interessierte ein. Foto: Fotos: Roland Dietz

    Die Zeitreisen durch die Weismainer Stadtgeschichte locken nicht nur ältere Teilnehmer an. Zum Auftakt der Stadtführungen in diesem Jahr erlebten die Viertklässler der Abt-Knauer-Grundschule und ihre Lehrerin Christa Burkhardt ihre Heimatstadt aus historischer Perspektive.

    „Leider weiß man von seiner Heimat oft nicht viel.“

    Ein begeisterter Teilnehmer

    „Ihr werdet zwei tolle Stunden in unserer Stadt erleben“, kündigte Bürgermeister Udo Dauer den sichtlich gespannten Kids und ihren Eltern an. Er lobte das Engagement der Akteure, die im Rahmen der kommunalen Zusammenarbeit im Tourismus schon in der fünften Saison ihre Zeitreisen anbieten. Wie beliebt das Angebot ist, zeige die Nachfrage: So seien bereits die ersten Führungen ausverkauft, obwohl keine große Werbung dafür betrieben werde.

    Wohlhabende Handelsleute bauten vor 500 Jahren das Rathaus

    Und den Akteuren macht es auch weiterhin sichtlich Spaß, die Teilnehmer in eine andere Zeit zu entführen. „Wir sind aus unserer Gruft herausgekommen, um euch in die Zeit zu führen, in welcher wir gelebt haben“, begrüßten Helena und Moritz Neydecker (Liane Neidlein und Michael Müller) in historischen Gewändern die Kinder, bevor es ins Rathaus ging. Die wohlhabenden Kaufleute hatten das prächtige Renaissance-Gebäude erbaut. Moritz Neydecker erklärte den Kindern, dass seine Familie durch geschickten Handel vor 500 Jahren zu Wohlstand gekommen ist. Er berichtete von der Adelsfamilie der Andechs-Meraniern, die Weismain im 11. Jahrhundert gegründet hatten und ihren Sitz auf der Burg Niesten hatten. Sie sicherte die damals wichtige Handelsstraße nach Weismain.

    Dank des Handels konnten es sich die Neydecker leisten, ein Haus aus Stein, dem teuersten Baumaterial der Zeit, zu errichten. Auch den Bau der Stadtpfarrkirche St. Martin finanzierten sie mit. Das „Geheime Gemach“, wo man damals seine Notdurft verrichtete, hatte so gar nichts mit einer Toilette zu tun, stellten die Kinder fest.

    Ein Weismainer wurde sogar griechischer Ministerpräsident

    „Ich bin der größte Sohn der Stadt, weil man keinen größeren hat“ erklärte Zisterzienser-Abt Mauritius Knauer“ (Franz Besold), dessen Haushälterin (Barbara Besold) köstliche Pralinen anbot. „Das schlechteste Haus am Platz allein, dass muss doch wohl das Rathaus sein“, scherzte er. Als er den Schülern seinen berühmten Hundertjährigen Kalender zeigte, meinten die: „Das war ja der erste Wetterbericht.“ Und sie staunten, dass nach dem Abt ihre Schule benannt ist. Romantisch ging es am Frauenturm zu, wo die Künstlerin Heidi Montag, gespielt von Simone Seidel, ihre prächtigen Gewänder und Ihr Atelier präsentierte.

    In der Rolle der Künstlerin Heidi Montag führte Simone Seidel durch das Atelier im Frauenturm.
    In der Rolle der Künstlerin Heidi Montag führte Simone Seidel durch das Atelier im Frauenturm. Foto: Roland Dietz

    Von der Badefrau (Martina Motschenbacher) erfuhren die Kinder, dass es mit der Hygiene in den vergangenen Jahrhunderten nicht so einfach war. Wer es sich leisten konnte, besuchte das Badehaus, in dem Damen auch zur Entspannungsmassage einluden. „Deshalb war wohl auch der Abt so oft dort zu finden“, scherzte ein Teilnehmer.

    In der Rudhardt-Gasse stellte sich der ehemalige griechische Ministerpräsident Ignaz von Rudhardt (Michael Müller) vor. Wasser und Brot gab?s im Turmkerker vom Kerkermeister (Georg Deuerling). Wenn jemand Zahnschmerzen hatte, waren diese beim Schmied (Roland Dietz) in der „Höll“, dem ehemaligen Handwerkerviertel wie weggeblasen. Mit übergroßen Schmiedezangen demonstrierte er, wie man sich half, als es noch keinen Zahnarzt gab. Etwas gruselig war die Darstellung von „Frau Handl“ (Andrea Dembowski), die einst als Hexe verfolgt wurde. Anschließend gab es eine heiße Kartoffelsuppe.

    „Leider weiß man von seiner Heimat oft nicht viel“, räumten auch die Erwachsenen angesichts dieser Fülle von Informationen ein. Historische Informationen, Unterhaltung und ein Gang durch Weismains Altstadt im Abendlicht hatten dafür gesorgt, dass die gut zwei Stunden wie im Flug vergangenen waren. „Das war ja überhaupt nicht langweilig“, staunten die Kids.

    Restkarten für die Zeitreisen in diesem Jahr sind noch bei Simone Seidel unter Tel. (09572) 383050 zu reservieren.

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