Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Obermain
Icon Pfeil nach unten
Altenkunstadt, Burgkunstadt, Weismain
Icon Pfeil nach unten

WEISMAIN: Taufe in Weismain: Bienen fliegen auf „Frechen Michel“

WEISMAIN

Taufe in Weismain: Bienen fliegen auf „Frechen Michel“

    • |
    • |
    Europaabgeordnete Monika Hohlmeier tauft die Pflanze des Jahres 2019, den frechen Michel. Gärtnereiinhaber Christian Kunstmann (re.) und  Martin Gramsch, Bezirksvorsitzender des Bayerischen Gärtnerei-Verbandes schauen ihr dabei zu.
    Europaabgeordnete Monika Hohlmeier tauft die Pflanze des Jahres 2019, den frechen Michel. Gärtnereiinhaber Christian Kunstmann (re.) und Martin Gramsch, Bezirksvorsitzender des Bayerischen Gärtnerei-Verbandes schauen ihr dabei zu. Foto: Roger Martin

    Bienen liegen Gärtnermeister Christian Kunstmann sehr am Herzen. Und das nicht nur seit dem äußerst erfolgreichen Volksbegehren zur Rettung dieser äußerst nützlichen Insekten. Deshalb hat es den Inhaber der gleichnamigen Gärtnerei in Weismain besonders gefreut, dass die Beet- und Balkonpflanze des Jahres 2019 eine besondere Anziehungskraft auf Bienen hat.

    „Die Bienen fliegen auf ihn“, sagt auch Martin Gramsch, Bezirksvorsitzender des Bayerischen Gärtnerei-Verbandes und meint damit den „Frechen Michel“. Das ist jener kleine Ziersalbei, der im April als allererster seine blau-violetten Blüten öffnet. Er verbreitet sowohl alleine und ohne Begleiter als auch im Topf oder zusammen mit anderen Pflanzen „gute Laune. Und er hält bis zum ersten Frost durch. Der Salbei ist ein „fleißiger Sommerblüher“, sagt Kunstmann.

    Zur Pflanze des Jahres wurde der Bienenschwarm „Frecher Michel“ von einer hochkarätigen Jury bayerischer Gärtnermeister in Veitshöchheim gekürt. Dabei setzte er sich gegen fünf andere Pflanzen durch.

    Die Aktion für die „Pflanze des Jahres“ des Gärtnerei-Verbandes ist alljährlich der Start in die Gartensaison und mit einer zentralen offiziellen Pflanzentaufe pro Regierungsbezirk verbunden.

    Dafür bewarb sich Christian Kunzmann mit seinem ganzen Betrieb, der jüngst erweitert und modernisiert wurde und inzwischen 13 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählt. Er bekam den Zuschlag.

    Taufpatin Monika Hohlmeier

    Dass er diese Ehre verdient hat, bewies er als Gastgeber in seiner Gärtnerei an der Burgkunstadter Straße in Weismain. Die vielen Gäste erlebten kürzlich ein außergewöhnliches Programm und eine ebenso großartige Gastfreundschaft.

    Vor der eigentlichen Taufe, die die Europaabgeordnete Monika Hohlmeier mit heimischem Wasser zelebrierte, gab es nicht nur die obligatorischen Grußworte, sondern auch beinahe schon kontemplative Klänge der Damen der Feenharfen vom Gartenbauverein Weismain sowie ein eigens eingespieltes Singstück der Jungen und Mädchen von der Kindertagesstätte St. Anna in der Stadt.

    Kinder aus der Kita St. Anna in Weismain zeigten bei der Pflanzentaufe das Zusammenspiel von Bienen und Blumen.
    Kinder aus der Kita St. Anna in Weismain zeigten bei der Pflanzentaufe das Zusammenspiel von Bienen und Blumen. Foto: Fotos: Roger Martin

    „Der freche Michel wächst heran, die Bienen freuen sich daran“, sangen die Kleinen, sehr zur Freude des überwiegend weiblichen Publikums, darunter etliche Vertreterinnen der heimischen Gartenbauvereine. Als Dank für den zu Herzen gehenden Auftritt schenkte Christian Kunstmann allen Beteiligten eine Tüte Samen für die Blühwiese des Kindergartens. Zudem will der Gärtnereiinhaber das Hochbeet des Kindergartens ein Jahr lang kostenlos mit Pflanzen versorgen, wenn Bedarf da ist.

    „Gärtner ist der schönste Beruf der Welt. Man kann mit nur einer Pflanze viel Freude bereiten und Licht in triste Zeiten bringen“, sagte Martin Gramsch. Dass die mit vielen Blüten und schönen Anblicken verbundene Branche auch mit einigen substantiellen Problemen zu kämpfen hat – zum Beispiel Fachkräftemangel, Klimawandel, Pflanzenschutzverordnung oder überbordende Bürokratie – verschwieg der Verbandschef bei der Pflanzentaufe nicht. Taufpatin Monika Hohlmeier sagte, der Pflanzenschutz müsse neu aufgestellt und fachlich weiterentwickelt werden. „Dafür müssen wir mehr tun,“ so die MdEP.

    Milch und Wasser gegen Mehltau

    Pflanze des Jahres: Der „Freche Michel“, ein Ziersalbei.
    Pflanze des Jahres: Der „Freche Michel“, ein Ziersalbei. Foto: Roger Martin

    Weiterentwickeln will auch Christian Kunstmann seinen Betrieb, den er erst zu Beginn dieses Jahres von seinem Vater Heinrich übernommen hat. Die Eltern von Christian arbeiten nach wie vor im Familienbetrieb mit. Die Ausbildung liegt dem Chef sehr am Herzen. Die Auszubildende des Betriebs absolvierte jüngst die Prüfung als Jahrgangsbeste.

    Der Gärtnermeister ist zum Beispiel ein Fan des biologisch angelegten Verfahrens, mit Nützlingen schädliche Pflanzenlarven zu bekämpfen. Dadurch lasse sich der konventionelle Pflanzenschutz reduzieren, sagt Kunstmann. Derartige Nützlinge sind zum Beispiel Raubmilben, die gegen Thrispe eingesetzt werden. Diese Schädlinge befallen vorwiegend Zimmerpflanzen und werden von Raubmilben gefressen.

    Mit Milch und Wasser gegen Mehltau vorgehen: Auch dieser biologischen Methode hat sich Christian Kunstmann verschrieben. „Das klappt bei Zucchini, Gurken und auch bei Zierpflanzen“, sagt er. Sein Leitbild: „Für uns ist es wichtig, Erkenntnisse unserer Vorfahren zu nutzen.“ Roger Martin

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden