Es ist immer wieder ein Erlebnis, wenn an der Friedrich-Baur-Grundschule ein Theaterstück eingeprobt wird. Mit dem selbstverfassten Märchenstück „Der Zauberspiegel“ begeisterten die Kinder der Schulspiel-AG „Kuno-Kunterbunt“ am Wochenende bei zwei Aufführungen in der Stadthalle Jung und Alt.
„BLD, Bayeln, Obelflanken, Bolkuscht und Kloß mit Soße.“
Beeindruckende schauspielerische Leistungen zeigten die Akteure unter der Leitung von Georgia Lauterbach, Christine Eschenbacher und Jutta Ankenbrand-Thiem. Die Kinder hatten dabei viel Phantasie, Träume, Kreativität und Engagement eingebracht.

Wochenlang probten sie Texte, Tänze und Szenen. Passende Lieder und Musik wurden ausgesucht und aufwändige Kostüme geschneidert. Auch die Bühnendekoration der Szenen war anspruchsvoll.
„Ohne die Eltern würde nichts gehen“, berichtete Rektorin Susi Krauß. Beim Erstellen der Kulissen und der Projektionsleinwand, beim Auf- und Abbau der unterschiedlichen Kulissen für die Szenen, dem aufwändigen Schminken sowie dem Umziehen hinter der Bühne leisteten sie großartige Arbeit.

So wurde die Darstellerin der bösen Morgana in der Pause von ihrer Mutter mit einem Muffin gefüttert, damit ihre Schminke beim Essen nicht verschmierte. Und der Elternbeirat sorgt für Snacks und alkoholfreie Getränke.
Groß war die Freude auch, dass die katholische Kirchenstiftung die Theateraufführung mit 150 Euro unterstützte.
Das ebenso fantasievolle wie unterhaltsame Stück „Der Zauberspiegel“ war selbst geschrieben worden.

Für Heiterkeit sorgte auch ein Prise Lokalkolorit. Natürlich hatten die jungen Schauspieler Lampenfieber angesichts der vielen Zuschauer, doch das war ihrem Spiel kaum anzumerken.
Die Geschichte einer chaotischen Familie mit einem sprechenden Hund
Geschildert wird in dem kurzweiligen Stück die chaotische Familiensituation im Haus des Forschers James Bonner, der nicht nur Geldsorgen hat, sondern dessen Frau als Geheimagentin schon seit vier Jahren außer Haus ist. Der schrullige Forscher scheitert im Alltag schon daran, den Kindern Paul und Lara Pfannkuchen zu backen, sondern serviert ungenießbaren „Fantakuchen“. Gefährdet wird der Familienfrieden auch durch die böse Hexe Morgana und zwei Damen vom Jugendamt. Der einzig Vernünftige im Haushalt scheint der Dalmatinerhund Spottie zu sein, der dank eines „Hundesprechsafts“ des Forschers reden kann.

Während einer Abwesenheit des Forschers versorgt Morgana die Kinder. Mit Hilfe eines Zauberspiegels, der den wahren Charakter der gespiegelten Person entlarvt, wollen die Kinder ihr das Handwerk legen.
Allerdings ist der Spiegel in vier Teile zerbrochen und in den Himmelsrichtungen Osten, Süden, Westen und Norden verschwunden. Eine spannende Suche beginnt.
Im Osten treffen die Kinder den Kaiser und die Kaiserin von China und tanzende Tellerjongleure, die den Fremden mit Köpfung drohen. Doch der Kaiser erinnert sich an ihr Herkunftsland: „BLD, Bayeln, Obelflanken, Bolkuscht und Kloß mit Soße.“ Nach einem Essen von „Pferdeäpfeln mit Knoblauch“ („Wir sind doch nicht im Dschungelcamp“) hatten die Kinder die erste Spiegelscherbe erlangt. Im Westen suchen Paul und Lara das nächste Stück bei tanzenden Cowboys vergeblich, um schließlich von Indianern an den Marterpfahl gebunden zu werden. Hund Spotti taucht als Großer Manitu auf und rettet die Kinder und die zweite Spiegelscherbe.
Die Rettung finden die Kinder in der Eiswüste
Im Orient treffen Paul und Lara auf eine Räuberbande mit ihrer Räuberbraut, die gerne wie Daniela Katzenberger sein möchte. Mit einem Tanz wunderschöner Wüstenblumen um Suleika beim Sultan hypnotisiert Hund Spotti die Schlange mit Flötenspiel und aus dem Korb ist die dritte Scherbe zu entnehmen.

In der Eiswüste des Nordens ging es mit dem Tanz der Schneeflocken weiter. Und nun schließt sich der Kreis. Die wunderschöne Eiskönigin ist die Schwester der bösen Hexe Morgana und hilft den Kindern, die letzte Spiegelscherbe zu bekommen. Morgana muss feststellen, dass das Gute über das Böse gesiegt hat. Auch die Eltern, die in der Teufelshöhle gefangen waren, sind endlich wieder frei und die Familie Bonner wieder vereint.