Eine tänzerische Welt- und Zeitreise mit abwechslungsreichem Programm und vielen Akteuren erlebte das Publikum am Sonntag im Kreiskulturraum in Kronach. Was kann an einem regnerischen Sonntagnachmittag im Advent schöner sein, als sich entspannt zurückzulehnen und eine kreative und aufwendig vorbereitete Show zu erleben? Viele Zuschauer waren dieser Einladung gefolgt. Bereits am Eingang wurden sie von Tänzern in barocken Gewändern empfangen.

Im Saal liefen die letzten Vorbereitungen auf Hochtouren. Seit Jahren sind die meisten Akteure tänzerisch aktiv, seit Monaten bereiteten sie sich auf diesen Auftritt vor. Nun wurden die letzten Kostüme angezogen, die Gesichter fertiggeschminkt und Haarklammern festgesteckt. Aufgeregt und voller Vorfreude wuselten vier- bis sechsjährige Ballerinen mit Glöckchen und sieben- bis neunjährige Weihnachtsmänner durcheinander, denn sie sollten als erste auf der Bühne ihre Tänze aufführen.
Vier- bis sechsjährige Ballerinen tanzen mit Weihnachtsmännern
Ihnen folgten weitere Gruppen der Ballettschule Engelmann verschiedenen Alters aus Burgkunstadt, Kronach und Mitwitz. Sie zeigten Tänze unterschiedlicher Stilrichtungen. Auch einige Gäste konnten die Zuschauer bewundern. Die barocke Tanzgruppe zu Crana präsentierte zwei Tänze und nahm das Publikum nach England mit. Die Ballettschule Hufnagel führte die Zuschauer nach Indien. Und das Kronacher Christkind grüßte alle mit guten Wünschen zu Weihnachten.
Eine besondere Freude bereiteten auch professionelle Tänzer mit ihren Gastauftritten. Sylvain Guillot und Mireia Martinez Pineda tanzen am Landestheater Coburg. Doch an diesem Sonntag beeindruckten sie in Kronach mit einem Pas de Deux aus dem klassischen Ballett „Der Nussknacker“. Auch Daniel Cîmpean ist ein professioneller Tänzer und Tanzlehrer. Er zeigte gemeinsam mit der Moderatorin Simone Schick einen Ausschnitt aus dem Musical „Das Phantom der Oper“.
Spende für „1000 Herzen“ aus dem Erlös der bewegenden Aufführung
Frau Schick führte souverän mit Charme und Informationen durch das Programm. Sie erklärte auch, dass ein Teil der Einnahmen an die Wohltätigkeitsorganisation „1000 Herzen für Kronach“ gespendet wird. Diese wendet sich Hilfsbedürftigen in der Region zu.

Insgesamt war das Programm nicht nur etwas für die Augen – mit den bunten Gewändern und Bühnenbildern, verschiedenen Tanzstilen, Altersgruppen und Choreografien – und für die Ohren – mit der abwechslungsreichen Musik. So bezeichnete es eine Zuschauerin als eine „Aufführung fürs Herz“. Und wirklich gab es ein Wechselbad der Gefühle im Saal. Seien es Entzücken und Beeindruckung darüber, was die Kleinsten schon alles können, oder Staunen über die Ausdrucksstärke und Technik der Jugendlichen und Erwachsenen – etwa beim Spitzentanz oder der mystischen Reise zur Milchstraße.

Man war fröhlich, beispielsweise bei „Un monde parfait“ von Ilona (Frankreich) oder bei „(We no speak) Americano“. Man bekam Lust zu lachen, etwa bei der schauspielerischen Komik des Charleston. Man begann zu träumen bei dem „Zauber Asiens“. So manchem Zuschauer kamen eine Gänsehaut oder sogar die Tränen bei dem düsteren „Phantom der Oper“ oder bei dem fröhlich-stimmungsvollen Tänzen „Halleluja“ und „Ave Maria“. Die Zuschauer zeigten ihre Begeisterung nach den Tänzen – und auch währenddessen – mit großem Applaus.