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ALTENKUNSTADT: Wahl: Georg Deuerling für mehr kommunale Zusammenarbeit

ALTENKUNSTADT

Wahl: Georg Deuerling für mehr kommunale Zusammenarbeit

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    Entspannung findet Georg Deuerling bei Fahrten mit seiner 650er Suzuki. Motorrad und Ski fahren sind die großen Hobbys des Zeublitzers.
    Entspannung findet Georg Deuerling bei Fahrten mit seiner 650er Suzuki. Motorrad und Ski fahren sind die großen Hobbys des Zeublitzers. Foto: Frank Gorille

    „Ich hab' schon mal 'ne Runde gedreht“, begrüßt ein breit grinsender Georg Deuerling den Schreiber dieser Zeilen zum Fototermin in Zeublitz. Der Bürgermeisterkandidat der Freien Bürger der Ortsteile und der Freien Wähler steht neben seiner Suzuki DL 650 und genießt den herrlichem Sonnenschein. Mit dem Motorrad unterwegs sein ist neben dem Theater spielen und dem Ski fahren das große Hobby des 52-Jährigen.

    Der stellvertretende Tiefbauamtsleiter der Stadt Lichtenfels würde gerne öfter die Kurven der heimischen Landstraßen unter die zwei Räder nehmen. „Doch mir fehlt einfach die Zeit dazu.“ Verständlich, ist doch der gebürtige Zeublitzer quasi im Nebenberuf noch Zweiter Bürgermeister der Gemeinde Altenkunstadt. Und auch als Stellvertreter des Rathauschefs gilt es, den einen oder anderen Termin wahrzunehmen. Wieder grinst Georg Deuerling, wenn er vom Wunsch seiner verheirateten Tochter im Vorfeld der Kommunalwahl erzählt. „Papa, wir wollen heuer ein Haus bauen und hoffen auf deine Hilfe“, sagte sie zu ihm. „Also entweder du wirst Bürgermeister oder du nimmst das Amt des Zweiten nicht mehr an.“

    „Ich würde die Gemeinderäte in Sachen Mitgestaltung mehr in die Pflicht nehmen und bei großen Entscheidungen vor dem Beschluss erst die Bürger befragen.“

    Georg Deuerling, FW/FBO-Bürgermeisterkandidat

    Ob er ihr diesen Wunsch im Falle eines erneuten Scheiterns tatsächlich erfüllt, mag bezweifelt werden. Doch im nunmehr dritten Versuch soll es für Deuerling klappen mit der Übernahme des Rathausstuhls. Er fühlt sich mittlerweile fit genug, um das Bürgermeisteramt auszufüllen. Die sechs Jahre als Zweiter Bürgermeister waren für ihn eine gute Lehrzeit. „Dem Robert muss ich dankbar dafür sein, dass er mir in der Vertretungszeit freie Hand gelassen hat“, lobt er die gute Zusammenarbeit mit Amtsinhaber Hümmer von der CSU.

    Bürger sind wichtiger als das Parteibuch

    Überhaupt scheint es, als hätten beide in der nun zu Ende gehenden Wahlperiode prima harmoniert. Das könnte daran liegen, dass sowohl Hümmer als auch Deuerling beide Waldbauern sind, beide gerne in den Wald gehen, um Holz zu machen, und beide gelernte Landmaschinenmechaniker sind. Doch der Freie-Wähler-Kandidat winkt ab. „Vielleicht sind wir ähnlich von der Denkweise, aber deswegen nicht immer einer Meinung. Allerdings haben wir beide so viel Verstand, dass uns die Sache für den Bürger wichtiger ist als das Parteibuch.“

    Dass es nicht dasselbe Parteibuch geworden ist, liegt am kürzlich verstorbenen Robert Fiedler. Ihn bezeichnet Deuerling als den Motor für die Freien Wähler der Ortsteile, ihn nennt er als sein großes Vorbild. Mit dem Antrieb, dass man nur in einer Gemeinschaft etwas erreichen kann, engagiert er sich nun seit 1995 für die FBO, für die er seit 2008 im Gemeinderat sitzt. Als stellvertretender Kreisvorsitzender der Freien Wähler ist er auch im Kreistag vertreten. Was, wie er sagt, wegen der aktuellen Kreispolitik – besonders wegen Regiomed – viel Zeit in Anspruch nehme.

    Berufliche Erfahrung als Faustpfand

    Georg Deuerling (Mi.) bespricht in seiner Funktion als stellvertretender Tiefbauamtsleiter der Stadt Lichtenfels das weitere Vorgehen bei der Erschließung des Baugebiets in Reundorf mit Stefan Grebner (li.) und Thomas Saar (re.), zwei Mitarbeitern der ausführenden Baufirma.
    Georg Deuerling (Mi.) bespricht in seiner Funktion als stellvertretender Tiefbauamtsleiter der Stadt Lichtenfels das weitere Vorgehen bei der Erschließung des Baugebiets in Reundorf mit Stefan Grebner (li.) und Thomas Saar (re.), zwei Mitarbeitern der ausführenden Baufirma. Foto: Frank Gorille

    Seinen Beruf im Lichtenfelser Tiefbauamt sieht Georg Deuerling als großes Faustpfand für das Bürgermeisteramt. Der jahrelange Umgang mit Ingenieurbüros und sein guter Kontakt zu den Ämtern könne ihm bei der Gemeindearbeit sehr helfen, glaubt er, der seit 1998 als Bauaufseher bei der Kreisstadt beschäftigt ist. Dabei wollte der Zeublitzer eigentlich einen ganz anderen Beruf ergreifen. „Mein Lebenstraum war immer, Bauer zu sein“, blickt er zurück und schildert eine traurige Begebenheit aus dem Jahr 1989. „Leider ist damals der von meinen Eltern neu aufgebaute Schweinestall abgebrannt. Da hieß es dann, anderweitig Geld zu verdienen.“ Das tat er auf dem Bau, wo er sich als beruflicher Seiteneinsteiger über Maschinenführer und Vorarbeiter bis zum geprüften Polier hoch earbeitete.

    Im Rahmen seines jetzigen Berufs hat er kürzlich in Dresden eine Zusatzausbildung zum Verflüssigen von Aushubboden gemacht. Mit anderen Worten: Anstatt Lehm und andere Böden kostenintensiv zu entsorgen, kann man sie mit dieser Methode verflüssigen, in ein Mischfahrzeug laden und an anderer Stelle setzungsfrei wieder verfüllen. „Das bringt eine enorme Kostenersparnis und verhindert Risse im verfüllten Erdreich“, betont Deuerling.

    Mit dem Motorrad unterwegs sein, ist eines der Hobbys von Georg Deuerling.
    Mit dem Motorrad unterwegs sein, ist eines der Hobbys von Georg Deuerling. Foto: Frank Gorille

    Weiteres Geldsparpotenzial sieht der Vater von zwei Kindern besonders in einer noch besseren Zusammenarbeit der drei Kommunen im östlichen Landkreis. Da hat sich in den vergangenen Jahren zwar schon einiges getan, doch könne das Miteinander mit Weismain und Burgkunstadt noch viel besser werden. Als Beispiele nennt er gemeinsame Stadtwerke, ein gemeinsames Bauamt oder bei einer Zahl von zusammen rund 15 000 Einwohnern ein eigenes Ingenieurbüro für die drei Kommunen.

    „Unsere schöne Gegend“ besser präsentieren

    Hierfür würde er sich als Bürgermeister ebenso einsetzen wie für mehr Transparenz in der Kommunalpolitik. Georg Deuerling meint damit: „Ich würde zum einen die Gemeinderäte in Sachen Mitgestaltung mehr in die Pflicht nehmen und zum anderen bei großen Entscheidungen vor dem Beschluss erst die Bürger befragen.“ Die aktuelle Beteiligung der Bewohner im Rahmen des Isek-Projekts ist ein gutes Beispiel dafür.

    Altenkunstadt als familienfreundliche Gemeinde weiter voranbringen, den Ortskern durch die Sanierung alter Gebäude beleben, um damit den Flächenverbrauch zu minimieren, und eine bessere Präsentation „unserer schönen Gegend“, um dem zunehmenden Fachkräftemangel in der Region entgegen zu wirken, nennt er als weitere Ziele. Eine Art der Präsentation sind die Ortsführungen der „Zeitreisenden“, eine Schauspielgruppe, bei der Deuerling aktiv mitwirkt.

    Mit beruflicher Fachkompetenz im Bereich Personal- und Baukosten sowie dem Umgang mit Menschen als Herzensangelegenheit möchte Georg Deuerling die Altenkunstadter Wähler überzeugen. Ob's gelingt mit dem Bürgermeisteramt? Er sagt dazu: „Mit jeder Entscheidung bin ich einverstanden. Aber ehrlich: Ich würde es gerne machen!“

    Weitere Artikel zur Kommunalwahl am 15. März finden Sie unter www.obermain.de.

    Georg Deuerling • Geburtstag: 13. Januar 1968 • geboren, aufgewachsen und wohnhaft in Zeublitz • geschieden, Vater von zwei erwachsenen Töchtern • beruflicher Werdegang: ab 1983 Ausbildung zum Landmaschinenmechaniker; ab 1987 bis 1998 im Baubereich Maschinenführer, Vorarbeiter, Werkpolier und geprüfter Polier, seit 1998 Bauaufseher bei der Stadt Lichtenfels und mittlerweile stellvertretender Leiter des Tiefbauamts. • politischer Werdegang: seit 1995 Mitglied der Freien Bürger der Ortsteile, sechs Jahre Zeublitzer Ortssprecher, seit 2008 Mitglied im Altenkunstadter Gemeinderat, seit 2014 Zweiter Bürgermeister von Altenkunstadt und Mitglied des Kreisrats, stellvertretender Kreisvorsitzender der Freien Wähler, Vorsitzender der FBO Altenkunstadt. • Ehrenamt: 2. Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Zeublitz, 2. Vorsitzender des Kapellenbauvereins Zeublitz, Schriftführer der Feuerwehr Zeublitz, Vorstandsmitglied der Theatergruppe Hochstadt.

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