Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Obermain
Icon Pfeil nach unten
Altenkunstadt, Burgkunstadt, Weismain
Icon Pfeil nach unten

ALTENKUNSTADT: Robert Hümmer will im Altenkunstadter Rathaus bleiben

ALTENKUNSTADT

Robert Hümmer will im Altenkunstadter Rathaus bleiben

    • |
    • |
    Robert Hümmer trägt ein Stück Holz zum Spalter: Für den Altenkunstadter Bürgermeister ist die Arbeit als Waldbauer einerseits Hobby, andererseits ein Ausgleich zu seinem zeitintensiven Amt.
    Robert Hümmer trägt ein Stück Holz zum Spalter: Für den Altenkunstadter Bürgermeister ist die Arbeit als Waldbauer einerseits Hobby, andererseits ein Ausgleich zu seinem zeitintensiven Amt. Foto: Frank Gorille

    Robert Hümmer trägt ein Stück eines Baumstammes über den Hof zu seinem Spalter. Der Altenkunstadter Bürgermeister macht Holz zum Anschüren für die beiden Kamine in seinem Haus in Woffendorf. Während er das schwere Teil auf die Platte des Holzspalters stellt, grinst er und sagt: „Ich heize klimaneutral!“ Was wie die Parole eines grünen Politikers klingt, hat jedoch für den 56-Jährigen eher praktische Gründe. Denn der christsoziale Rathauschef nennt ein Waldstück in der Nähe des Kordigastes sein Eigen. Ja, Robert Hümmer ist sogar Vorsitzender der Waldbesitzervereinigung im Landkreis. Eine Gemeinschaft mit immerhin 2300 Mitgliedern.

    Die Familie Hümmer mit Vater Robert, Tochter Christina, Frau Gabriele und Sohn Nico (v. li.) auf dem Spielplatz am Kordigast.
    Die Familie Hümmer mit Vater Robert, Tochter Christina, Frau Gabriele und Sohn Nico (v. li.) auf dem Spielplatz am Kordigast. Foto: Rosi Jörig

    Gerne würde der einstige Landwirt der Arbeit im Wald mehr Zeit widmen. Doch das Bürgermeisteramt, das er nun seit sechs Jahren inne hat, ist ein Full-Time-Job. 70 bis 80 Stunden kommen da laut Hümmer in der Woche schon zusammen. Schließlich ist man als Bürgermeister auch am Abend noch Gemeindeoberhaupt, wenn diverse Termine bei Versammlungen oder Vereinen anstehen. „Und trotzdem bereue ich bisher keine Minute“, stellt er gegen Ende seiner ersten Amtsperiode fest. „Es macht mir nach wie vor Spaß, die Verwaltung zu leiten und mit den Bürgern unserer Gemeinde ins Gespräch zu kommen. Letzteres ist für mich das Wichtigste!“

    „Es macht mir nach wie vor Spaß, […] mit den Bürgern unserer Gemeinde ins Gespräch zu kommen.“

    Robert Hümmer, Erster Bürgermeister

    Wenn man Robert Hümmer so reden hört, merkt man, dass es ihm Freude bereitet, Bürgermeister der 5600-Einwohner-Gemeinde zu sein. Dass er Spaß daran hat, aktiv Kommunalpolitik zu gestalten. Irgendwie wurde ihm dies auch in die Wiege gelegt. „Bei mir fließt politisches Blut durch die Adern“, lässt er wissen und schiebt sogleich die Erklärung dafür hinterher: „Mein Woffendorfer Opa war Gemeinderat, mein Motschenbacher Opa sogar Bürgermeister.“

    Beide Opas als politisches Vorbild

    Zur Politik gekommen ist er allerdings durch seinen Vater. Denn dieser hat in Altenkunstadt die Junge Union mitgegründet. Da war es naheliegend, dass auch der Junior irgendwann einmal der Jungen Union beitritt. Das war Mitte der 1980-er Jahre. Etwa zehn Jahre später, 1996, wurde Hümmer erstmals in den Gemeinderat gewählt. Sechs Jahre danach war er schon als Stellvertreter des Bürgermeisters aktiv.

    Gerne würde Robert Hümmer mehr mit dem Fahrrad fahren. Doch dafür fehlt ihm die Zeit.
    Gerne würde Robert Hümmer mehr mit dem Fahrrad fahren. Doch dafür fehlt ihm die Zeit. Foto: red

    Im Hauptberuf betreute der gelernte Landmaschinenmechaniker den von seinen Eltern übernommenen Bauernhof in Woffendorf. Im Jahr 2013 stand er dann vor der Frage: „Entweder einen neuen Stall bauen oder Bürgermeister werden“, wie Robert Hümmer mit einem breiten Grinsen erklärt. Bekanntlich wurde der Stall nicht gebaut. Ermutigt durch die Tatsache, dass er schon bei der Kommunalwahl 2008 mehr Stimmen als der damalige Bürgermeister erhalten hatte, forderte er ihn sechs Jahre später heraus. Dafür erhielt er erst das Vertrauen seiner CSU-Kollegen und dann das Votum der meisten Altenkunstadter Bürger.

    Mit Stolz blickt der 56-Jährige auf seine erste Amtszeit zurück. „Alles, was ich den Bürgern versprochen habe, habe ich auch eingehalten“, betont er und freut sich: „Dabei haben wir unsere Schulden weitgehend abgebaut.“ Als Beleg rechnet Robert Hümmer vor: 2014 habe der Schuldenstand der Gemeinde 4,5 Millionen Euro betragen, jetzt seien es noch 1,1 Millionen Euro. „Bei 1,3 Millionen Euro Rücklagen sind wir damit quasi schuldenfrei.“

    Hümmers großer Traum: Jedes Kind lernt schwimmen

    Weshalb er keine Angst hat, auch in Zukunft Investitionen zu tätigen – „die Zinsen sind niedrig, die Förderungen hoch“. Eine Herzensangelegenheit ist ihm dabei der seit Jahren diskutierte Bau eines Lehrschwimmbeckens in Altenkunstadt. Der große Befürworter dieses Projekts hofft auf eine 90-prozentige Förderung aus öffentlichen Mitteln. „Aber auch bei nur 80 Prozent Förderung sollten wir bauen, zumal wir keine Personalkosten hätten.“ So würden die Mitglieder der Dlrg und der Wasserwacht den Badebetrieb ehrenamtlich übernehmen. Hümmers großer Traum: dass jedes Kind nach Verlassen der Grundschule schwimmen kann.

    Ein Abend nur für die Familie muss drin sein

    Der Woffendorfer, nimmt sich seinen Bad Staffelsteiner Kollegen Jürgen Kohmann in dessen Amtsführung als Vorbild. Als eigene Stärken nennt er Zuverlässigkeit, Tatkraft, Fleiß, Erfahrung und Bürgernähe. Die praktiziert er auch als Mitglied in insgesamt 17 Vereinen, dabei neben den Waldbesitzern ebenso als Vorsitzender beim Kulturverein, dem FC Woffendorf und teils beim FC Altenkunstadt/Woffendorf. Zeit für Hobbys? Kaum. Wenn es der Terminkalender erlaubt, feuert er am Sonntagnachmittag seine Fußballer an. Zumindest ein Abend nur für die Familie muss drin sein.

    Robert Hümmer zieht die an seinem Traktor angebrachte Seilwinde zu einem Baumstamm.
    Robert Hümmer zieht die an seinem Traktor angebrachte Seilwinde zu einem Baumstamm. Foto: Frank Gorille

    Und wenigstens einmal in der Woche geht es in den Wald. Denn wenn Robert Hümmer auf seinem Bulldog sitzt und durch den Wald fährt, findet er Entspannung. Wenn er mit der Motorsäge in den Händen seinen Bäumen zu Leibe rückt, ist die körperliche Arbeit für ihn ein Ausgleich für den Stress im Amt. „Ich brauch‘ nicht ins Fitnessstudio. Vier Stunden im Wald sind das Gleiche“, schmunzelt er.

    Für jedes neugeborene Kind einen Baum pflanzen

    Kein Wunder, dass Bäume auch eine wichtige Rolle bei seinem Programm für eine weitere Amtszeit spielen. Für jedes neugeborene Kind in der Gemeinde soll ein Baum gepflanzt werden, entweder auf Gemeindegrund oder auf Wunsch im Garten der Eltern. Ein weiteres Projekt, das ihm am Herzen liegt: „Jung kauft Alt“. Will heißen: eine finanzielle Unterstützung für junge Bürger, die ein altes Haus im Gemeindebereich sanieren. Wenn Robert Hümmer wiedergewählt wird, der zuversichtlich ist: „Ich habe in der Vergangenheit gezeigt, dass ich das Amt des Ersten Bürgermeisters kann.“

    Weitere Artikel zur Kommunalwahl am 15. März finden Sie unter www.obermain.de.

    Robert Hümmer • Geburtstag: 11. November 1963 • in Woffendorf geboren, aufgewachsen und wohnhaft • seit 32 Jahren verheiratet, zwei Kinder • beruflicher Werdegang: Besuch der Hauptschule Altenkunstadt; Ausbildung zum Landmaschinenmechaniker bei der Firma Richard Dierauf in Altenkunstadt; 1982 Abschluss als staatlich geprüfter Wirtschafter für Landbau an der Landwirtschaftsschule Coburg. • politischer Werdegang: seit 1996 Gemeinderat der Gemeinde Altenkunstadt; seit 2002 Zweiter Bürgermeister der Gemeinde Altenkunstadt; seit 2002 Mitglied im Lichtenfelser Kreistag; seit 2014 Erster Bürgermeister der Gemeinde Altenkunstadt. • Ehrenamt: Mitglied in 17 Vereinen, Vorsitzender bei der Waldbesitzervereinigung Lichtenfels-Staffelstein, beim Kulturverein Altenkunstadt, beim FC Woffendorf und teils beim FC Altenkunstadt/Woffendorf.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden