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ALTENKUNSTADT: Casino Altenkunstadt: Dorjpagma Badam über die Mongolei

ALTENKUNSTADT

Casino Altenkunstadt: Dorjpagma Badam über die Mongolei

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    Über die Mongolei informierte Dr. Dorjpagma Badam (2. v. re.) beim katholischen Männerverein Casino. Begleitet wurde die gebürtige Mongolin von ihrem Sohn Luvsandamba (2. v. li.) und Amartuvshin Baasandorf (sitzend), der mongolische Streich- und Zupfinstrumente vorstellte. Dafür bedankten sich Ehrenvorsitzender Josef Schießl (li.) und Präses Pater Rufus Witt.
    Über die Mongolei informierte Dr. Dorjpagma Badam (2. v. re.) beim katholischen Männerverein Casino. Begleitet wurde die gebürtige Mongolin von ihrem Sohn Luvsandamba (2. v. li.) und Amartuvshin Baasandorf (sitzend), der mongolische Streich- und Zupfinstrumente vorstellte. Dafür bedankten sich Ehrenvorsitzender Josef Schießl (li.) und Präses Pater Rufus Witt. Foto: Bernd Kleinert

    Die Mongolei ist zwar von der Fläche her viereinhalb mal so groß wie die Bundesrepublik, hat aber weniger Einwohner als Berlin. Bei der Frühjahrsversammlung des katholischen Männervereins Casino Altenkunstadt im Pfarrsaal entführte Dr. Dorjpagma Badam mit faszinierenden Bildern in den zentralasiatischen Binnenstaat, der im Norden von Russland und im Süden von China begrenzt wird. Mit fast 80 Zuhörern war das Interesse groß.

    „Die Mongolen sind ein relativ junges Volk. Mehr als 60 Prozent der Menschen sind jünger als 35 Jahre“, erklärte die Referentin. 30 Prozent der Gesamtbevölkerung seien Kinder unter 14 Jahren. Die durchschnittliche Lebenserwartung betrage bei Männern 68 Jahre und bei Frauen 72. Die Schulpflicht für Kinder und Jugendliche beginne mit dem sechsten Lebensjahr und erstrecke sich über zwölf Jahre. „Die Mädchen und Jungen tragen Schuluniformen, Schulbücher werden kostenlos vom Staat bereitgestellt“, erzählte die gebürtige Mongolin, die seit fast 20 Jahren in Deutschland lebt. Die mongolische Schrift sei um 1208 unter Dschingis Khan entstanden.

    Interessant und vielfältig sei die Landschaft der Mongolei. Der Referentin zufolge weist der Norden Ausläufer der sibirischen Taiga auf. Rund 4000 Seen und drei große Gebirgsketten überziehen das Land. Der größte Teil der Mongolei besteht aus Kurzgrassteppe. „Stellenweise sieht man bis zum Horizont keinen einzigen Baum“, sagte Badam. Unter dem Trockengebiet Gobi im Süden des Landes stellten sich Menschen oft eine leblose Sandwüste vor. „Dabei ist es der Lebensraum unzähliger Tiere. Im Winter wird es dort sehr kalt und es schneit sogar.“

    „Stellenweise sieht man bis zum Horizont keinen einzigen Baum.“

    Dr. Dorjpagma Badam über die mongolische Steppe

    Das Pferd sei für die Mongolen das Tier schlechthin. Es sei etwas kleiner als seine europäischen Artgenossen, dafür aber sehr zäh und wild. Die Jurte, ein schlichtes Holzgerüst mit Filzüberzug, sei die traditionelle Behausung der Mongolen. Die Ernährung ist nach den Worten Badams von der Jahreszeit abhängig: „Im Winter essen die Menschen viel Fleisch, im Sommer eher Milchprodukte“.

    Mit eindrucksvollen Bildern stellte sie die 1639 gegründete Hauptstadt Ulaanbaatar der parlamentarischen Republik vor. Sie liegt 1350 Meter hoch und gilt als die „kälteste Hauptstadt der Welt“. Die vielfältige Architektur reiche von sozialistischen Plattenbauten bis hin zu Jurtevierteln. Buddhistische Klöster, christliche Kirchen und Denkmäler zählten zu den Sehenswürdigkeiten. Badam zufolge spielen Religion und religiöse Toleranz in der Mongolei seit jeher eine wichtige Rolle.

    Ringen, Bogenschießen und Pferderennen beliebte Sportarten

    Über die traditionelle Kleidung mongolischer Frauen informierte die Referentin mittels schöner Aufnahmen. Eindrücke vom Männer-Outfit vermittelte Dorjpagma Badams Sohn Luvsandamba. „Naadam“ nennt sich das größte Volksfest der Mongolei, das Mitte Juli gefeiert wird. Im Mittelpunkt des bunten Spektakels stehen Wettkämpfe im Ringen, dem Nationalsport Nummer Eins, und im Bogenschießen sowie Pferderennen. Das zweitwichtigste Fest ist Silvester („Zagaan sar“), das nach dem Mondkalender gefeiert wird. Wie Badam betonte, geht es dabei in erster Linie um die Ehrerbietung für ältere Familienmitglieder, vor allem die Eltern. Weitere wichtige Feste im Jahr sind der Frauen- und der Kindertag.

    Ein Streifzug durch die Jahrhunderte verdeutlichte, dass die Mongolen zu allen Zeiten eine nicht zu unterschätzende Rolle in der Weltgeschichte gespielt haben. Im musikalischen Teil des Abends stellte Amartuvshin Baasandorf, ein Landsmann der Referentin, mongolische Streich- und Zupfinstrumente vor. Er sang Lieder aus seiner westmongolischen Heimat und bekam dafür von den begeisterten Zuhörern stürmischen Beifall. Der Casino-Ehrenvorsitzende Josef Schießl dankte Dr. Dorjpagma Badam und ihren Begleitern für den informativen Streifzug durch die Mongolei.

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