Die Christusfigur von einem Kreuz in Weiden ist Anfang September von immer noch unbekannten Tätern in einer Nacht- und Nebelaktion gestohlen worden. Das Kreuz steht in einem Garten, etwas zurückgesetzt von der Straße. Keiner der Anwohner hat etwas bemerkt, als der Heiland abmontiert und wegtransportiert wurde.
„Haben die Menschen vor nichts mehr Respekt?“, fragt Rita Schneider, die Eigentümerin des Grundstücks. Es ist ihr Elternhaus, „auf dem das Kreuz ist“. Seit Jahrhunderten. Wer in einer katholischen Familie aufgewachsen ist und seinen Glauben lebt, der lässt so ein Kreuz nicht verkommen. Und so haben sie und ihr Ehemann es erst vor einem Jahr hergerichtet. Er ist Schreiner, hat die Holzarbeiten gemacht. Die 1,20 Meter auf einen Meter große Figur, die von Wind und Wetter angegriffen war, haben sie von einem Fachmann überarbeiten lassen. Als das Ensemble wieder in neuer Schönheit strahlte, ließ die Familie es von einem Franziskanerpater segnen. Das war im Oktober vergangenen Jahres. Kalt sei es gewesen und gerade sei der erste Schnee gefallen, erinnert sich Rita Schneider.
Ort der Einkehr und Besinnung
„Wer ein Kreuz auf dem Haus hat, der fragt nicht, was es wert ist. Man schaut hin, hält inne, spricht ein Gebet“, sagt sie. Umso größer ist das Entsetzen, als die Familie feststellt, dass die Jesusfigur gestohlen wurde. Nachfragen bei Nachbarn brachten keinen Erfolg. Keiner hat etwas gehört oder gesehen. Und wer das leere Kreuz sah, dachte ohne Argwohn, es würde noch etwas repariert an der Figur.
In der Flur und am Ortseingang stehen weitere Kreuze, die leichter zugänglich sind. Schon darum fragt sich die Eigentümerin, wieso die Diebe sich so weit ins Dorf gewagt haben. Sie geht davon aus, dass es mehrere gewesen sind, für eine Person wäre der Abtransport des Heilands wohl kaum zu bewerkstelligen gewesen.
„Für mich wäre es das Schönste, wenn der Heiland wieder zurückgebracht würde.“
Rita Schneider Weiden
Vielleicht hat irgendjemand einen Hinweis, auf einen ähnlichen Vorfall oder auf den Verbleib der Figur. „Für mich wäre es das Schönste, wenn der Heiland wieder zurückgebracht würde“, sagt Rita Schneider. So eine Aktion bringe doch auch den Dieben kein Glück.
Hinweise nimmt die Polizeiinspektion Lichtenfels unter Tel. (09571) 95200 entgegen. Wer möchte, kann sich auch mit einer E-Mail unter staffelstein@obermain.de an das Obermain-Tagblatt wenden. Und wir geben die Informationen weiter.