Dank und Anerkennung für ein „ehrenamtliches Engagement, das wir gar nicht hoch genug würdigen können“, zollten am Freitagabend sowohl Bürgermeister Udo Dauer als auch eine Reihe weiterer Redner beim zentralen Ehrungsabend für die Feuerwehren im Stadtgebiet. In der Stadthalle „Frankenhöhe“ wurden 13 Kameraden für 25-jährige und sechs für 40-jährige aktive Dienstzeit ausgezeichnet.
Anhand eines vor kurzem erfolgten Einsatzes belegte der Bürgermeister während seiner Eröffnung der sehr gut besuchten Feierstunde - 13 der 18 Wehren des Stadtgebietes hatten verdiente Mitglieder entsandt -, wie wichtig die Hilfe der Wehren ist: „Ich mag gar nicht daran denken, was beim nächtlichen Brand von Paletten vor einem Wohn- und Geschäftshaus am Stadtgraben hätte passieren können, wenn unsere Einsatzkräfte nicht schnelle und professionelle Hilfe geleistet hätten.“
Dauer dankte nicht nur den zu Ehrenden und versprach, dass die Stadt auch künftig ihren Beitrag leisten werde, um die Wehren gut auszurüsten. Mit der eingeschränkten Tagesverfügbarkeit von Kräften speziell in einigen Juradörfern, die „im Wesentlichen den immer mehr ansteigenden beruflichen Anforderungen geschuldet ist“, sprach er auch ein aktuelles Problem an. Diesbezüglich müsse ein Konzept erarbeitet werden, bei dem alle Beteiligten an einem Strang ziehen müssten.
Befürchtungen, wonach dies das Aus für manche kleine Brandschützergruppe bedeuten könnte, wusste Udo Dauer zu zerstreuen: „Es geht ausdrücklich nicht darum, einzelne Feuerwehren auflösen zu wollen, sondern ein auch aus haftungsrechtlicher Sicht geeignetes Konzept zur Sicherstellung und Aufrechterhaltung des örtlichen Brandschutzes zu gewährleisten.“
An diesen Aspekt knüpfte auch Kreisbrandrat Timm Vogler an, indem er in seiner Ansprache kurz auf die Erstellung von kommunalen Feuerwehrbedarfsplänen einging. Zudem bezeichnete er 2013 als „das Jahr der Anschaffungen“ im Landkreis. Demnach stehe man kurz vor der Auslieferung von insgesamt fünf Großtanklöschfahrzeugen im Rahmen einer interkommunalen Beschaffungsmaßnahme für die Landkreise Lichtenfels und Kronach.
Drei Millionen investiert
Insgesamt investierten Kreis und Kommunen derzeit über drei Millionen Euro in die Bereitstellung von Fahrzeug und Gerätschaften (die angesprochene Großtankfahrzeuge, die in Burgkunstadt, Michelau, Lichtenfels und Bad Staffelstein stationiert werden sollen; ein Rüstwagen für die Feuerwehr Michelau; ein Versorgungs-Lastwagen mit Kran und Seilwinde für die Feuerwehr Lichtenfels/Main; ein HLF 20 sowie ein Gerätewagen für Atem- und Strahlenschutz für Altenkunstadt; eine dritte Drehleiter für die Ebensfelder Wehr, um die gesetzlich vorgeschriebene Hilfsfrist im Bereich Bad Staffelstein-Ebensfeld einzuhalten).
Weiterhin wurde die Förderrichtlinie des Landkreises zu Jahresbeginn mit dem Ziel umgestellt, einen Teil der derzeit 69 Feuerwehren mit Tragkraftspritzenanhängern mittelfristig mit einem Fahrzeug ausstatten zu können.
Zentrale Rolle
Wie Vogler anmerkte, gebe es die gesetzliche Basis für die Verleihung von Feuerwehr-Ehrenzeichen in Bayern bereits seit 1953. Zum 1. Januar dieses Jahres sei allerdings das „Feuerwehr- und Hilfsorganisationen-Ehrenzeichengesetz“ in Kraft getreten. Dieses sieht Ehrenzeichen am Bande für 25- und 40-jährige Dienstzeit bei einer freiwilligen oder Werk-Feuerwehr vor. Die Verdienste der Feuerwehrjubilare würdigte er stellvertretend für die knapp 8300 aktiven und passiven Feuerwehrleute im Landkreis, die im Sicherheitskonzept jeder Kommune mehr denn je eine zentrale Rolle spielten und sich darüber hinaus für das soziale und kulturelle Miteinander engagierten.
Nachdem stellvertretender Landrat Georg Vonbrunn den 27 Dienstjubilaren das Feuerwehrehrenzeichen verliehen und eine von vom bayerischen Innenminister Joachim Herrmann unterzeichnete Urkunde überreicht hatte, bat er vor allem die für 40 Dienstjahre Geehrten, „ihre Uniform nicht an den Nagel zu hängen“, sondern Wissen, Können, Erfahrung und Motivation an die Jüngeren weiterzugeben.
„Es geht nicht darum, einzelne Feuerwehren auflösen zu wollen, sondern ein [...] geeignetes Konzept zur Sicherstellung und Aufrechterhaltung des örtlichen Brandschutzes zu gewährleisten.“
Bürgermeister Udo Dauer
In die Schar der Gratulanten reihten sich auch Kreisbrandinspektor Gert Bauer und der für Weismain zuständige Kreisbrandmeister Matthias Müller ein. Während Bauer die Bedeutung der Wehren anhand von bisher zirka 70 Einsätzen in diesem Jahr unterstrich und ebenso wie Timm Vogler die Arbeit der Katastrophenschützer am Landratsamt, Klaus Langer und der in diesem Jahr ausscheidende Siegfried Mischke, lobte, befand Müller, dass „die Leute in den Ortschaften ruhig schlafen können, weil sie wissen, es sind tatkräftige Helfer da“. Um den hohen Standard der Hilfeleistung aufrecht erhalten zu können, müssten regelmäßig Übungen abgehalten werden, mahnte der Kreisbrandmeister. Nur diese geben die nötige Sicherheit und Ruhe bei Einsätzen.
Das sehr gut besuchte Treffen, das den siebten zentralen Ehrungsabend im Stadtgebiet bildete und zu dem ein Imbiss für die verdienten Wehrleute und ihre Partner ebenso gehörte wie ein ehrendes Gedenken an verstorbene Brandschützer, klang mit einem geselligen Beisammensein aus.
Die Geehrten
Mit dem silbernen Ehrenzeichen aus den Händen von stellvertretendem Landrat Georg Vonbrunn aus Altenkunstadt wurden Andreas Dück, Thomas Hümmer, Bernd Metzner, Alois Rüttinger, Stefan Schnapp (alle Freiwillige Feuerwehr Görau), Josef Herold, Rainer Pfister, Manfred Schmitt (alle Neudorf), Werner Bienlein, Reinhold Dauer (beide Seubersdorf), Harald Kraus (Weiden), Markus Dück (Weismain) und Erwin Rehe (Wohnsig) belohnt, die seit einem Vierteljahrhundert in ihren Wehren aktiv sind. Für 40 Jahre im Dienst gab es für Georg Betz (Arnstein), Rudolf Schmitt, Michael Schrenker (beide Buckendorf), Alfred Hopf (Frankenberg-Schammendorf), Oswin Erhardt, Georg Klemenz, Heinz Merkel (alle Geutenreuth), Jakob Müller (Großziegenfeld), Werner Kraus (Kleinziegenfeld), Alfred Kraus, Andreas Reh, Paul Spörlein (alle Weiden), Harald Bock (Weismain) und Bernhard Hopfenmüller (Wunkendorf) das goldene Ehrenzeichen.