„Singet dem Herrn ein neues Lied!“ – Unter diesem Vers des 98. Psalms erblühte die Christuskirche am vergangenen Sonntag „Kantate“, dem Sonntag der Kirchenmusik, in einem farbenfrohen Klangteppich. Die Chöre und Solisten der evangelischen Kirchengemeinde luden zu einem Frühlingskonzert ein, das nicht nur die Herzen der Zuhörer berührte, sondern auch die Lebendigkeit der Gemeinde in Zeiten der Vakanz eindrucksvoll unter Beweis stellte.
Der Posaunenchor eröffnete unter der Leitung von Thomas Meyer das Konzert mit festlichen Klängen zu Modest Mussorgskys „Promenade“. Die kraftvollen Töne entführten die Zuhörer in eine Welt festlicher Musik. Die Blechbläser ließen bei „Sunrise“ von Volkwin Weiss musikalisch die Sonne in der Christuskirche aufgehen und schufen eine Atmosphäre der Hoffnung und des Neubeginns.
Der Flötenchor, unter der Leitung von Susi Schliefer, bewies erneut seine Vielseitigkeit. Neben dem schwungvollen „Swing“ von Django Reinhardt galt dies auch für die barocke „Sonate IV“ aus den Herrnhuter Sonaten und im besonderen Maße für Telemanns „Sonate für Flötenchor und Querflöte“, die von der talentierten Julia Fraunholz für den Flötenchor arrangiert und selbst an der Querflöte gespielt wurde. Ihre Darbietung war ein wahrer Genuss und ließ die Herzen der Zuhörer höher schlagen.
Bühne für nächste Generation

Die Bühne des Frühlingskonzerts wurde auch für die nächste Generation von Musikern geöffnet. Mia Populoh an der Querflöte und Linus Nothum an der Klarinette zeigten, dass die Liebe zur Musik in jungen Jahren beginnt. Alisa Bastron, die bereits über einige Erfahrung verfügt, beeindruckte sowohl an der Querflöte mit dem „Einsamen Hirten“ von James Last als auch an der Orgel mit dem „Böhmischen Wiegenlied“ von Carsten Klomp. Ihre Darbietungen zeigten, dass die musikalische Zukunft der Gemeinde in guten Händen liegt.
Der Liederkranz Burgkunstadt, mittlerweile ein fester Bestandteil der Konzerte in der Christuskirche, entführte unter der Leitung von Katharina Flierl die Zuhörer mit romantischen Männerchorälen in eine Welt voller Gefühle.

Der Männerchor entfaltete dank seiner warmen Klangfarbe Romantik pur, indem er „Frisch gesungen“ von Friedrich Silcher präsentierte und anschließend mit „Lieblingsplätzchen“ von Felix Mendelssohn Bartholdy die Zuhörer in eine nostalgische Stimmung versetzte. Auch die Klassiker „In einem kühlen Grunde“ und die „Lorelei“ – beides aus der Feder von Friedrich Silcher – wurden mit viel Gefühl und Hingabe vorgetragen und bereicherten das Konzert um eine besondere Klangfarbe.
Ein eindrucksvolles Finale
Nachdem der Posaunenchor das Publikum mit dem „Norwegian Rondo“ von Philip Starke bereits schwungvoll nach Skandinavien entführt hatte, setzte „QuerBet“ unter der Leitung von Katharina Flierl diese musikalische Reise mit einem Ausflug nach Schweden fort. Waldemar Ahlens „Sommarpsalm“ wurde dabei vom Chor gekonnt in schwedischer Sprache präsentiert. Dieser Ausflug auf eine schwedische Sommerwiese wurde aufgrund des harmonischen Gesangs trotz der scheinbaren Sprachbarriere dankbar vom Publikum aufgenommen.

Der Höhepunkt des Konzerts war das fulminante Finale, das bewusst besonders leise ausfiel: Der Posaunenchor zauberte das bekannte „Hallelujah“ von Leonard Cohen in die Kirche, gefolgt vom eindrucksvollen Choral „Verleih uns Frieden gnädiglich“ von „QuerBet“ unter der Begleitung von Thomas Meyer an der Orgel. Diese Darbietung war ein eindringlicher Appell für Frieden, der in Zeiten globaler Unruhen besonders bewegend war und die Herzen der Zuhörer tief berührte.
Ein Fest der Gemeinschaft
Der gesamtmusikalische Leiter, Thomas Meyer, zeigte sich am Ende des Abends hochzufrieden mit dem Verlauf des Konzerts. „Es war ein künstlerisch ungemein gelungener Abend, und ich bin stolz, dass wir in dieser Gemeinde ein solch hohes musikalisches Niveau erreichen“, sagte er strahlend.
Das Frühlingskonzert war weit mehr als nur ein musikalisches Event – es war ein Fest der Gemeinschaft, des Glaubens und der Hoffnung. In Zeiten der Vakanz zeigte sich die Gemeinde als lebendige Einheit, die durch ihre musikalische Begeisterung und den eindringlichen Friedensappell von „QuerBet“ ein starkes Zeichen für Zusammenhalt und Zuversicht setzte. Die Besucher verließen die Christuskirche mit einem Gefühl der Verbundenheit und der Hoffnung, während die Musik noch lange in ihrer Erinnerung nachhallte.