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BURGKUNSTADT: Boss-Hoss-Drei-Länder-Treffen in Weidnitz

BURGKUNSTADT

Boss-Hoss-Drei-Länder-Treffen in Weidnitz

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    Sorgsam aufgereiht stehen die Boss-Hoss-Maschinen da. Sie boten beim Drei-Länder-Treffen in Weidnitz einen imposanten Anblick.
    Sorgsam aufgereiht stehen die Boss-Hoss-Maschinen da. Sie boten beim Drei-Länder-Treffen in Weidnitz einen imposanten Anblick. Foto: Dieter Radziej

    Um es gleich vorwegzunehmen, es war ein ganz starker Auftritt. Etwas in dieser Form haben viele in dem beschaulichen Stadtteil Weidnitz und der gesamten Region sicher noch nie zu sehen bekommen: Kürzlich fand hier ein „Boss-Hoss“-Drei-Länder-Treffen statt. Liebevoll gepflegte und chromglänzende Motorräder mit Achtzylinder-Motoren zogen die Blicke auf sich.

    Boss Hoss ist ein Unternehmen aus Dyersburg im amerikanischen Bundesstaat Tennessee, das sich darauf spezialisiert hat, individuelle Motorräder zu bauen. Besondere Kennzeichen dieser Maschinen sind dabei ihre Chevrolet-Achtzylinder-Motoren, die, wie es der Namen schon erahnen lässt, aus den gleichnamigen Auto-Modellen stammen.

    Größtenteils noch per Hand gefertigt und mit Zwei-Gang-Halbautomatik

    Die Boss-Hoss-Bikes werden in den USA größtenteils noch per Hand gefertigt und sind mit Motoren mit einem Hubraum zwischen 5,7 und 8,2 Litern erhältlich. Dementsprechend liegen ihre Leistungen auch zwischen 350 und über 500 PS; bei letzteren handelt es sich um dann schon um die sogenannten „Big Block“. Ein Zwei-Gang-Halbautomatikgetriebe zeichnet die Boss-Hoss-Motorräder aus. Dabei wird der erste Gang als „Fahrgang“ bezeichnet, mit dem man locker bis zu 220 Kilometer in der Stunde fahren kann, und der zweite Gang als „Schongang“ (Overdrive) für das gemütliche Dahingleiten.

    Die Maschinen wiegen so um die 500 Kilogramm und beeindrucken durch ihre unglaubliche Leistung. Ein ein „Sprint“ von 0 auf 200 Stundenkilometer ist beispielsweise in sechs Sekunden möglich.

    Nicht nur aus Sachsen, Thüringen und Bayern angereist

    In Deutschland gibt es davon nur rund 200 Stück. Die Besitzer treffen sich regelmäßig, etwa in der Westernstadt Pullmann-City in Hasselfelde. Hier kam dann der Gedanke bei den Teilnehmern aus Sachsen, Thüringen und Bayern auf, ein „Drei-Länder-Treffen“ zu arrangieren. Gesagt – getan. Diese Entscheidung fand breite Zustimmung und die Veranstaltungen seither auch auch eine lebhafte Beteiligung.

    Michael Schmölzing hatte mit seinem Orga-Team bei diesem Boss-Hoss- Treffen alles bestens im Griff. Er bestimmte auch das Tempo. Hier die erste Ausfahrt, die über Strössendorf führte.
    Michael Schmölzing hatte mit seinem Orga-Team bei diesem Boss-Hoss- Treffen alles bestens im Griff. Er bestimmte auch das Tempo. Hier die erste Ausfahrt, die über Strössendorf führte. Foto: Dieter Radziej

    Für dieses Jahr war die Region am Obermain ausgewählt worden. Michael (Lönn) Schmölzing aus Marktgraitz übernahm sehr gerne die Aufgabe, das Treffen zu organisieren und die Ausfahrten zu planen. Bei der Ankunft der Biker beim Landgasthof „Zum Anker“ in Weidnitz zeigte er sich von der Resonanz überwältigt. Obwohl es eigentlich nur eine regionale Veranstaltung sein sollte, kamen auch Teilnehmer bis aus Schwerin und legten dabei für die Anfahrt rund 530 Kilometer zurück. Andere reisten aus der Tschechischen Republik ins Nachbarland. Alle wurden gleichermaßen herzlich begrüßt.

    Gemütliche Ausfahrten, bei denen der Genuss im Vordergrund stand

    Nach dem ersten gemeinsamen Abend, an dem sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von der Gastlichkeit und dem guten Essen überwältigt zeigten, stand am nächsten Morgen die erste Ausfahrt bevor. Sie führte über Strössendorf in Richtung Stadelhofen, nach Ebensfeld und Sonnefeld. Unterwegs wurden Pausen für eine gemütliche Kaffeerunde oder eine kurze Besichtigung der Landschaft eingelegt.

    Am zweiten Tag wies Michael Schmölzing mit seiner leuchten grünen Boss-Hoss-Maschine den Weg zu einer beschaulichen Tour ins Fichtelgebirge, nach Münchberg und zur Burgruine Uprode im kleinen Ort Oppenroth. Er hatte die Touren so ausgesucht, dass sie zumeist über Nebenstrecken führten und möglichst wenige Ampelanlagen passiert werden mussten. Schmölzing achtete auch peinlich genau auf die Einhaltung der Geschwindigkeit, denn das Genießen der Natur sollte im Vordergrund stehen.

    Wenn rund 20 Biker auf Trikes und Motorrädern vorbeiblubbern

    Ein Wiedersehen mit altbekannten Freunden _ Zeit zum Fachsimpeln.
    Ein Wiedersehen mit altbekannten Freunden _ Zeit zum Fachsimpeln. Foto: Dieter Radziej

    Andererseits bot sich auch den übrigen Verkehrsteilnehmern und -teilnehmerinnen ein einmaliger Anblick, wenn rund 20 Biker mit ihren Boss-Hoss-Maschinen und einigen Trikes so gemütlich und begleitet von einem satten Motorenklang vorbeiblubberten. Nach der Rückkehr von den Touren ließen die Gäste, nachdem sie die fränkische Küche einmal mehr genossen hatten, die Abende gemütlich mit Lagerfeueratmosphäre ausklingen.

    Einziger Wermutstropfen dürfte die Tatsache sein, dass aufgrund der strengen Abgasvorschriften Boss-Hoss-Maschinen aus den Vereinigten Staaten nicht mehr nach Europa exportiert werden dürften, sodass alle, die heute ein derartiges Motorrad besitzen, dieses umso pfleglicher behandeln sollten.

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