Der kleine, beschauliche Juraort Buckendorf mit rund 100 Einwohnern liegt in der Vier-Landkreise-Ecke von Bamberg, Bayreuth, Kulmbach und Lichtenfels in der Mitte von Oberfranken. Das ist kaum bekannt. So ist Lichtenfels die zuständige Kreisstadt und das vom Ort nur neun Kilometer entfernte Städtchen Weismain seit der Gebietsreform im Januar 1978 der Gemeindesitz. Was den Ort in den vergangenen Jahren mehr als bekannt machte, ist wohl seine Lage an der Ost-Westautobahn A 70 und die mit größte Solarfeldanlage Bayerns mit dem Nachbarort Fesselsdorf. Den ersten Spatenstich nahm 2011 Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer persönlich vor.
So blickt das Dorf – einst in einem Buchenwald gelegen – nicht nur auf Bayerns Zukunft gerichtete Solar-Begebenheit in den heimischen Fluren zurück, sondern auch mit stolz auf seine über tausendjähriges Bestehen seit dem Jahre 1096. An Buckendorf, das von 1300 bis 1311 unter der Herrschaft der Förtschen aus Thurnau stand, soll in jenen Jahren auch das Kloster Langheim ein halbes Lehen besessen haben, zu dem bis Ende des 18. Jahrhunderts auch der Ort seine Steuern zu entrichten hatte.
Von einer hölzernen Kapelle wird bereits 1362 berichtet
Buckendorf gehörte in seiner Frühzeit zur Martinskirche des bambergischen Ortes Weichwasserlos, doch bereits 1362 wird aus Buckendorf von der Existenz einer hölzernen Kapelle, der späteren Sebastianskapelle, berichtet. Als 1451 der Nachbarort Stadelhofen zur Pfarrei erhoben wurde, gelangte auch Buckendorf zu diesem Pfarrsprengel und blieb im Gegensatz zu den östlichen Nachbarorten fortan auch seinem katholischen Glauben treu.
Doch nicht das konfessionelle Problem, sondern die Schreckensjahre des 30-jährigen Krieges waren einst für das kleine Dorf ein Prüfstein mit viel an Leid und Entbehrungen. Denn die Gegend wurde um 1641 von schwedischen Truppen belagert. Zwar blieb der Ort vom Feuer verschont, doch war die Pest – der schwarze Tod – ein schlimmer Peiniger für die Menschen in jener Zeit. So war das Land verwüstet, die Felder lagen brach, das Vieh und die verbliebenen Menschen litten unter der Hungersnot. Unsagbar groß war auch das Elend darüber hieraus.

Wie viele der anderen Kirchen und Kapellen auf dem Jura war auch die Buckendorfer Kirche nach dem 30-jährigen Krieg schwer beschädigt und musste teiweise erneuert werden. So berichtete eine Steuerbeschreibung aus dem Jahr 1654 über die große Opferbereitschaft der damaligen Ortsbevölkerung, weil diese trotz ihrer Armseligkeit es durch Almosen und Spenden ermöglichten, dem Kirchlein wieder ein Dach zu geben. So zeigten die Bürger des Dorfes über Jahrhunderte hinweg auch bis in die heutige Zeit viel an Gemeinsinn und gegenseitigem Beistand.
Erste Biogasanlage und Solaranlagen auf 23 Hektar Fläche
Weitblick zeigten die Buckendorfer auch angesichts der Verknappung der Energieresourcen und der viel beschworenen Energiewende durch den ersten Bau einer landwirtschaftlichen Biogasanlage und die Abtretung von Ackerflächen für das 23 Hektar große Solargebiet mit dem Nachbarort Fesselsdorf. Hierzu ist die Flurbereinigung mit der Dorferneuerung in der Zeit von 1993 bis 2013 und auch die Abtretung von wertvollen Ackerland an der Autobahn A 70 zu erwähnen.
Herausgeputzt mit neuen Dorfplätzen, Baum-, Sträucher- und Blumenanlagen, sowie der Einplanung von künftigem Bauland zeigt sich der kleine Ort seinen Besuchern. Sicher wird das auch manchen der Zweit- und Nachgeborenen veranlassen,

seinem schmucken Dörflein künftig mit dem Bau eines eigenen Häuschen die Treue zu halten..
„Ihr seid ein ganz tolles Dorf“, sagte der Landtagsabgeordnete Jürgen Baum gärtner 2014 den Buckendorfern bei der Einweihung des Gedenksteines zur Flurbereinigung und Dorferneuerung. Dabei hatten die fleißigen Bewohner des Juradorfes an der südwestlichsten Ecke des Landkreises Lichtenfels Gemeinsinn bewiesen.