Eine große Wertschätzung erfuhr die Burgkunstadterin Gisela Hagel zu ihrem 90. Geburtstag. Eigentlich hatte sie nur zu einem kleinen Umtrunk im Gasthof „Zum Anker“ in Weidnitz geladen, doch dann kamen mehr als 80 Personen aus Nachbarschaft und Vereinen, um der beliebten Jubilarin zu gratulieren.
Mitbegründerin der Tafel
Gisela Hagel engagiert sich trotz ihres Alters noch in zahlreichen Vereinen und Organisationen. So ist sie bei den Veranstaltungen der Kulturgemeinde Burgkunstadt immer vor Ort, wie Vorsitzende Marion Konrad bei ihren Glückwünschen bemerkte. Außerdem gratulierten der VdK-Ortsverband Burgkunstadt, die Versehrten-Sportgruppe, die evangelische Kirchengemeinde, die Tafel Burgkunstadt, deren Mitbegründerin sie war, und die Arbeiterwohlfahrt.
Geboren wurde Gisela Hagel in Schlesien und nach dem Zweiten Weltkrieg flüchte sie mit ihrer Familie nach Oberfranken, wo sie in Mainroth Aufnahme fanden. Der Schulunterricht fand damals im alten Brauhaus statt. Als Gisela Hagel mit einer Schulfreundin den Tanzboden in Mainleus besuchte, lernte sie ihren Mann Heinz kennen. „Ich wollte damals in die Großstadt“, berichtete sie. Und tatsächlich zog es sie zunächst nach Unna und später nach Düsseldorf, wo sie als Friseurin arbeitete. Das sieht man ihr noch immer an: Top frisiert und schick gekleidet zu sein, gehört für sie im Alltag einfach dazu.
Oberfranken im Herzen
Im Rückblick erzählt sie, dass sie Oberfranken, welches sie in den Jahren von 1945 bis Ende der 1950-er Jahre schätzen gelernt hatte, nie aus dem Sinn verloren hat. So kam sie nach 44 arbeitsreichen Jahren gerne an den Obermain zurück und ließ sich in Burgkunstadt nieder. Sie engagierte sich im gesellschaftlichen Leben, vor allem im sozialen und kulturellen Bereich. Auch nach dem Tode ihres Mannes gibt ihr das Engagement Kraft. Mitmachen oder helfen gehörte für sie immer zum Lebensprogramm. Viele Freundschaften hat sie so geschlossen. „Aktiv sein hält jung“, antwortet sie auf die Frage, wie sie sich fühle.
Im Namen der Stadt Burgkunstadt wünschte Bürgermeisterin Christine Frieß einen weiteren angenehmen Lebensabend. Das Obermain-Tagblatt schließt sich den Glückwünschen für die sympathische Jubilarin an.