Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Obermain
Icon Pfeil nach unten
Altenkunstadt, Burgkunstadt, Weismain
Icon Pfeil nach unten

BURGKUNSTADT BURGKUNSTADT: Burgkunstadt: Wird Jessica Freitag Fußballerin des Jahres?

BURGKUNSTADT BURGKUNSTADT

Burgkunstadt: Wird Jessica Freitag Fußballerin des Jahres?

    • |
    • |
    Auf dem Redwitzer Sandplatz ist die zweikampfstarke Jessica Freitag (re.) in ihrem Element. Die Stürmerin mit Torfrau Lena Bernert (li.) und Luisa Walchert.
    Auf dem Redwitzer Sandplatz ist die zweikampfstarke Jessica Freitag (re.) in ihrem Element. Die Stürmerin mit Torfrau Lena Bernert (li.) und Luisa Walchert. Foto: Thomas Eisenhuth

    Voller Elan läuft Jessica Freitag über den Sandplatz des FC Redwitz. Dem geschulten Auge eines Profifotografen entgeht nichts: Ihre Dribblings, ihre Zweikampfstärke, ihre Leidenschaft – alles fängt er mit seiner Kamera ein. Zwei Tage zuvor beim Champions-League-Spiel zwischen Real Madrid und RB Leipzig im Madrider Bernabeau-Stadion vor 76.000 Zuschauern hatte Thomas Eisenhuth noch Weltstars wie Toni Kroos oder Jude Bellingham vor der Linse. Was führte den Sportfotografen, der sonst bei Bundesliga- und Champions-League-Spielen anzutreffen ist, zu einem Training nach Redwitz? Der Deutsche Fußball Bund (DFB) ist auf der Suche nach den Amateurfußballerinnen und Amateurfußballern des Jahres und wurde auch in Oberfranken fündig.

    „Ich möchte den Menschen zeigen, was Fußballerinnen mit einer Beeinträchtigung leisten können.“

    Jessica Freitag, Burgkunstadt

    Fünf Damen und fünf Herren haben es in die Endrunde geschafft. Eine von ihnen ist die 26-jährige Jessica Freitag aus Burgkunstadt. In den zwei Damenmannschaften des FC Redwitz und bei „Heiner´s Traumelf“, einem inklusiven Fußballprojekt des FC Baiersdorf und der „Offenen Hilfen – Regens Wagner“ frönt sie ihrer Liebe für das runde Leder. Früh übt sich, wer ein Meister werden will. Ein Satz, der auf Freitag passt. „Schon als kleines Kind spielte ich im Wohnzimmer Fußball“, erzählt die 26-Jährige. „Meine Eltern haben mein Talent erkannt und mich beim FC Burgkunstadt angemeldet.“ Mit zwölf Jahren wechselte sie zum FC Redwitz mit seinen Frauenmannschaften.

    Ihr gegenüber sitzt Reinhard Tropschug, Trainer, Manager und Gründer von „Heiner´s Traumelf“ aus Altenkunstadt, der auf den Wettbewerb aufmerksam geworden war und Freitag angemeldet hatte. Gemeinsam schauen sie sich bei ihm zu Hause die Bilder des Profifotografen an. Dass die 26-jährige Erzieherin und Hobbyfußballerin leichte körperliche Einschränkungen hat, dass sieht man ihr auf den Fotos nicht an. Auch ihre minimalen Sprachstörungen erweisen sich nicht als Hürde für ein anregendes Gespräch. Mit ihrem sonnigen Gemüt und ihrer herzlichen Art steckt sie alle an, die ihr begegnen. Anfeindungen aufgrund ihrer Behinderung habe sie noch nicht erlebt, sagt Freitag.

    Jessica Freitag ist Fußballerin mit Leib und Seele. Mit einer Dehnübung wärmt sie sich auf.
    Jessica Freitag ist Fußballerin mit Leib und Seele. Mit einer Dehnübung wärmt sie sich auf. Foto: Thomas Eisenhuth

    Trotz Handicap voll integriert

    „Jessica ist trotz ihrer Beeinträchtigung auf dem Platz voll integriert“, schreibt Kathrin Schlaf, die Kapitänin der ersten Frauenmannschaft des FC Redwitz, in der Bewerbung für den Wettbewerb. „Das zeigt sich vor allem daran, dass sie sowohl von Mitspielerinnen als auch Gegnerinnen nicht geschont wird. Auch beim Training werden keine Ausnahmen gemacht. Jessica zieht jede Übung in ihrem Tempo voll mit durch. Ausreden gibt es bei ihr nicht.“ Die Kapitänin beschreibt Freitag als absolut zuverlässig und hilfsbereit. Unermüdlich sei sie bei jedem Training mit von der Partie und bringe mit ihrer lebensfrohen Art immer gute Laune ins Team. Die Burgkunstadterin beeindruckt auch durch ihr sportliches Können. Die 26-Jährige hat einen wahren Torriecher. „In meinem allerersten Spiel für die Damenmannschaft des FC Redwitz im August 2015 erzielte ich in Unterpreppach gleich drei Tore“, erinnert sich die Stürmerin. Selbstbewusst sagt sie: „Ich möchte dribbeln wie mein Lieblingsspieler Frank Ribery, der einst bei den Bayern spielte.“ Kathrin Schlaf schwärmt in ihren schriftlichen Ausführungen von „der Elfmeter-Queen“ und gelangt zu dem Fazit: „Sie ist eine Mannschaftskameradin, die sich jeder nur einfach wünschen kann.“

    Ein Herz und eine Seele: Jessica Freitag, die Amateurfußballerin des Jahres werden will, und Trainer Reinhard Tropschug von Heiner´s Traumelf, der sie für den Wettbewerb vorgeschlagen hat.
    Ein Herz und eine Seele: Jessica Freitag, die Amateurfußballerin des Jahres werden will, und Trainer Reinhard Tropschug von Heiner´s Traumelf, der sie für den Wettbewerb vorgeschlagen hat. Foto: Reinhard Tropschug

    Für einen Steckbrief des DFB muss Freitag Fragen im Entweder-Oder-Format beantworten. Ihre Antworten kommen pfiffig und witzig daher. Hitze oder Regenwetter? „Hitze. Das Regenwetter überlasse ich lieber Fritz Walter.“ Flanke oder Kopfball? „Kopfball. Mein Trainer gibt mir dann immer den Spitznamen ,Toaster‘; weil ich dabei wie eine Toastbrot aus dem Toaster ,hüpfe‘.“

    Ziel vor Augen

    Die Fußballerin mit ihrem ansteckenden Lachen, die derzeit Spielführerin in der zweiten Frauenmannschaft des FC Redwitz ist, hat ein Ziel vor Augen: Sie möchte Amateurfußballerin des Jahres werden.

    Warum? „Ich möchte den Menschen zeigen, was Fußballerinnen mit einer Beeinträchtigung leisten können.“

    undefined

    Der Wettbewerb Das Amateurfußballportal des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und seiner Regional- und Landesverbände, www.fussball.de, sucht zum achten Mal den Amateurfußballer des Jahres und die Amateurfußballerin des Jahres. Spielerinnen und Spieler, die Herausragendes im Vereinsleben leisten und den Amateurfußball so faszinierend machen, können vorgeschlagen werden oder sich selbst bewerben. Es gibt attraktive Preise zu gewinnen: Trikotsätze, ein Siegerpokal und die Reise als VIP zu einem deutschen Länderspiel der Männer oder Frauen im Jahr 2024 mit einer Begleitung. In diesem Jahr sitzen unter anderem DFB-Präsident Bernd Neuendorf, der Kapitän der A-Nationalmannschaft İlkay Gündoğan sowie die Bundesligaschiris Katrin Rafalski und Patrick Ittrich in der Jury. Gemeinsam mit den Usern von www.fussball.de werden sie die Siegerin und den Sieger küren. Zwischen dem 4. und 17. A pril können die Fußballfans auf der Internetseite www.fussball.de sich über die KandidatenInnen informieren und ihre Stimme für eine oder einen von ihnen abgeben. Fan- und Jury-Meinung fließen zu je 50 Prozent in das Gesamtergebnis mit ein. Bei einem möglichen Gleichstand gibt das User-Votum den Ausschlag. Am 18. April werden die Amateurfußballerin und der Amateurfußballer der Saison 2023/24 verkündet. Quelle: www.fussball.de

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden