Beim Benefizkonzert des Chors „Singing Witt“ aus Weiden, zu dem Baur-Gruppe eingeladen hatte, war die Weismainer Pfarrkirche St. Martin komplett gefüllt. Rund 450 Zuhörer genossen den fulminanten Auftritt des Chors von Mitarbeitern der Firma Witt Weiden, einem Schwesterunternehmen der Baur-Gruppe in der Otto Group sichtlich.
Die eingenommenen Spenden kommen der Renovierung des Turmes der Pfarrkirche zugute, wie Baur-Geschäftsführer Stephan Elsner eingangs erklärte. Auch Stadtpfarrer Christian Montag freute sich über das Engagement der Baur-Gruppe.

Musikkennern ist „Singing Witt“ von Auftritten mit den Hofer Symphonikern und größeren Konzerten in Österreich und Tschechien bekannt. Und die Erwartungen wurden noch übertroffen: Was der Chor unter Leitung von Witt-Geschäftsführerin Stefanie-Zühlke-Schmidt in knapp 90 Minuten bot, war eine Sternstunde der Chormusik. Stolz zeigte sich die Chorleiterin, dass gut die Hälfte der Sängerinnen und Sänger von Anfang an dabei sind und inzwischen auch sechs- bis neunstimmige Chorsätze sehr gut interpretierten.
„Von guten Mächten“
Schon der Auftakt machte Lust auf mehr, als der Chor im Eingangsbereich des Gotteshauses den alpenländischen „Andachtsjodler“ anstimmte. Mit dem sehr sinnigen Lied „Sehnsucht nach Frieden“ zogen die Sängerinnen und Sänger auf der Bühne vor dem Altar ein. Spätestens mit „Von guten Mächten“ von Dietrich Bonhoefer war klar, welch wunderbare Klangbilder die fast 50 Akteure erschaffen können.
Dies wurde unterstrichen mit einem geistlichen Lied das aus der Adventszeit bekannt ist: „Machet die Tore weit“. Die Sängerinnen und Sänger beeindruckten mit klaren Stimmen, die sehr behutsam mit Text und dem musikalischen Arrangement umgehen. Dies unterstrichen die Frauenstimmen beim berührenden „Ave Maria“ in einem modernen Tonsatz von Johan van Slageren.
An der Interpretation des stimmungsvollen Hit`s „Heast as nit“ des Rockpoeten Hubert von Goissern hätte dieser sicherlich seine Freude gehabt. Durch die feinen Jodelelemente bildete sich ein toller Sound mit einem gehauchten Pianissimo am Ende und im Zusammenspiel mit Hans-Joachim Grajer der den Chor am Keyboard begleitete. Das Lied „Amoi seg ma und wieda“ von Alpenrocker Andreas Gabalier ging dem Publikum unter die Haut. Darin hatte er den Tod seines Vaters und seiner Schwester verarbeitet. In einem wunderschönen Chorsatz von Lorenz Maierhofer besang „Singing Witt“ die Hoffnung auf ein Wiedersehen nach dem Ableben.
Das Publikum geht mit

Mitreißend und voller Schwung präsentierte der Chor den Rock`n Roll-Hit „Great balls of Fire“ von Jerry Lee Lewis. Ebenso den Oldie Klassiker „Hit the road Jack“, bei dem viele Zuschauer mit den Fingern schnippten. Neben einer beeindruckenden Ensembleleistung des Chors glänzten hervorragende Solisten wie Sandra Brem, die ihre Stimme mal intensiver, mal ruhiger, aber immer kraftvoll einsetzte. Sie überzeugte mit feinabgestimmter Tonführung und ohne Tremolo.
Highlight des Konzertes war die Interpretation des Ohrwurmes „Fix You“, die George Chang einer Ouvertüre ähnlich arrangiert hatte, mit neunstimmigem Finale. Hier zeigte sich besonders das sehr homogene Zusammenwirken der einzelnen Stimmen. Auch der Chorsatz von „The Wind beneath my Wings“ von Bette Middler wirkte wie den 50 Akteuren auf den Leib geschnitten. Und bei Bette Middlers „From a distance“ machte mancher im Publikum die Augen zu und lehnte sich zurück, um die Hymne. zu genießen.
Ohne Text, nur mit einem krönenden „Halleluja“ intonierte der Chor den Canon in D von Pachelbel. Ein Lieblingslied des Chores ist das isländische „Heyr kimna smiour“, wie Leiterin Stefanie-Zühlke-Schmidt verriet. Eine wahrhaft bewende Melodie.
Berührende Friedensbotschaft
Schwungvoll ging's weiter mit „Mama Loo“ von den Les Humphries Singers und alle klatschten begeistert mit. Für Gänsehautfeeling sorgten die Balladen „We are the Champions“ von Queen und „You raise me up“ (Du baust mich auf). Sehr berührend interpretierten die Sängerinnen und Sänger „We are the world“ (Wir sind die Welt, wir sind die Kinder), eine Friedensbotschaft, die zu Herzen ging. Die musikalische Botschaft des Abends war angekommen, wie Ovationen im Stehen und Rufe nach nach Zugaben am Ende des Konzertes zeigten. Sicherlich verbunden mit der Hoffnung „Singing Witt“ wieder einmal in Weismain erleben zu dürfen.