Weismain Die CHW-Bezirksgruppe Weismain beginnt ihr Programm mit einer Vortragsreihe zur Geschichte des Weismainer Rathauses. Die umfassende Sanierung und Modernisierung hat im Vorfeld zu archäologischen Ausgrabungen geführt. Am Freitag, 11. Oktober, wird die Archäologin Maria Messingschlager vom ReVe Büro für Archäologie Bamberg über „Feuer, Affen und überraschend alte Keramik“ berichten. Der Vortrag findet im Gebäude der Firma DHIB statt und wird anhand von Funden zeigen, wie viel älter die Bebauung wirklich ist und wie die Menschen lebten.
Die wechselvolle Geschichte des Rathauses wird Andrea Göldner, Archiv- und Museumsleiterin in Weismain, unter dem Titel „Ein Bürgerhaus wird zum Rathaus“ am Freitag, 25. Oktober, im Kastenhof, dem Ausweichquartier der Rathausverwaltung, beleuchten, denn das erst seit 1765 als Rathaus genutzte Gebäude hatte Moritz Neydecker ungefähr 200 Jahre vorher erbauen lassen.
Blick ins Mittelalter
Welche Rolle das Rathaus im mittelalterlichen Leben für die Bürger spielte wird Horst Gehringer, Leiter des Stadtarchivs Bamberg, am 21. Februar in der Umweltstation darstellen. Der Funktion nach waren mittelalterliche Rathäuser multifunktionale Bauten: sie dienten außer als Gerichtshaus auch als Amts- und Verwaltungssitz (Stadtkämmerer, -schreiber), Lager-, Kauf-, Messe-, Gesellschafts- und Festhaus.

Den Abschluss bildet der Vortrag von Professor Günter Dippold über einen der berühmtesten Söhne der Stadt Weismain. „Warum Mauritius Knauer das Neydeckerhaus kaufte“ beleuchtet die Verbindungen des Klosters Langheim zu seinen Stadthöfen. Mauritius Knauer, geboren 1613 oder 1614 in Weismain, wird 1646 Prior, später Abt im Zisterzienserkloster Langheim und ist besonders für seinen „Hundertjährigen Kalender“ bekannt. Veranstaltungsort ist im Gebäude der Firma DHIB.
Unterbrochen wird diese vierteilige Reihe am 22. November von Annette Schäfer, Bamberger Kreisheimatpflegerin, mit der Fortsetzung ihrer volkskundlichen Vortragsabende im „Fränkischen Hof“ in Baiersdorf. Die Bedeutung von Pflanzen in der mittelalterlichen Alltags- und Festkultur steht unter dem Titel „Von Tanzlinden und Madonnenlilien“.
Der Bauernkrieg
Der Abschluss des Winterprogrammes 2024-25 wird sich mit 500. Jahrestag des Bauernkrieges beschäftigen. Der Bauernkrieg von 1525 prägte auf Generationen das kollektive Gedächtnis im deutschsprachigen Raum. Die Aufstände begannen bereits 1524 im Schwarzwald und strahlten weit nach Norden und Osten aus. Auch Franken war eines der Zentren der Aufruhr und der darauf folgenden Niederschlagung durch die Obrigkeit. Am 28. März 2025 wird Adelheid Waschka, Archivarin der Stadt Bad Staffelstein, im Weismainer Kastenhof über die kriegerischen Auseinandersetzungen berichten.
Alle Veranstaltungen beginnen um 19 Uhr und sind kostenfrei. Es ergeht herzliche Einladung.
Aktuelle Programminfos gibt es auf der Homepage des CHW unter www.chw-franken.de. (red)