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WOFFENDORF: CHW-Vortrag: Feuerwehren zwischen Krieg und Diktatur

WOFFENDORF

CHW-Vortrag: Feuerwehren zwischen Krieg und Diktatur

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    Das Archiv-Bild zeigt einen Einsatz der Feuerwehr in Nürnberg rund vier Stunden nach einem Luftangriff im Zweiten Weltkrieg. von Ralf Jahn)
    Das Archiv-Bild zeigt einen Einsatz der Feuerwehr in Nürnberg rund vier Stunden nach einem Luftangriff im Zweiten Weltkrieg. von Ralf Jahn) Foto: Repro Ralf Jahn

    Die Bezirksgruppe Burgkunstadt/Altenkunstadt des Colloquium Historicum Wirsbergense lädt für Samstag, 12. November, zum Vortrag „Die Feuerwehrbereitschaft Itz – die Feuerwehren Altenkunstadt, Staffelstein, Lichtenfels und Neustadt bei Coburg im Kriegseinsatz“ in das Feuerwehrhaus, Anger 9, nach Woffendorf ein. Beginn ist um 16 Uhr.

    Referent Ralf Jahn aus Lichtenfels hat nach einem Zufallsfund über die Geschichte der Feuerwehrbereitschaft Itz intensiv recherchiert. Im Jahr 1993 zog die Feuerwehr Lichtenfels ins neue Feuerwehrhaus um, der Referent, damals ganz frisch bei der Feuerwehr, half beim Umzug und entdeckte einen „Schuhkarton“ mit Unterlagen aus Zeiten der NS-Diktatur. Diese sollten in die Entsorgungsmulde, wurden aber von ihm mit dem Fahrrad nach Hause transportiert und - vergessen.

    Im Jahr 2019 kam bei einer Entrümpelung dieser Karton wieder zum Vorschein. Zeitgleich waren einige Reportagen über Luftangriffe in Nürnberg im Fernsehen, so wurden die Unterlagen genauer begutachtet und darüber recherchiert und es entstand ein spannender Vortrag.

    Die Feuerwehren Staffelstein, Lichtenfels, Altenkunstadt und Neustadt bei Coburg bildeten im Zweiten Weltkrieg eine Feuerwehrbereitschaft für überörtliche Einsätze.

    Kaum eine Epoche hat die deutschen Feuerwehren derart geprägt wie die Zeit des Nationalsozialismus. Einerseits wurden sie fest in das Unrechtssystem eingebunden und so zur Stütze der NS-Diktatur, andererseits erfuhren die Feuerwehren in der Vorbereitung auf den Krieg eine enorme Aufrüstung.

    Die Feuerwehren wurden vom bürgerlichen (gemeindlichen) Verein zu einer staatlichen Hilfspolizeitruppe, für deren Kosten und Bedarf die jeweilige Gemeinde aufkommen musste. Beim Reichstagsbrand, der Reichsprogromnacht, Synagogenbränden und Bombenkrieg überall waren Feuerwehren involviert. Nicht immer in einer rühmlichen Weise. Meist wurde über dieses Thema geschwiegen.

    Nun beginnen einzelne Feuerwehren in Deutschland ihre Geschichte aufzuarbeiten. Viele Unterlagen sind verloren, Zeitzeugen zumeist verstorben oder die Erinnerungen verblasst. Was ist im ländlichen Landkreis Lichtenfels passiert? Gab es auch Luftangriffe? Wie haben sich die Ereignisse auf dem Land abgespielt? Gab es auch Juden in der Feuerwehr? Was ist mit ihnen passiert?

    Ein kleines Puzzlestück zur Beantwortung der Fragen kann ein Besuch des CHW-Vortrags im Feuerwehrhaus in Woffendorf am 12. November um 16 Uhr sein. Der Vortrag ist kostenfrei.

    Aktuelle Infos unter www.chw-franken.de oder bei Gruppenleiterin Jutta J. Löbling, Tel. (09572) 5886. (red)

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