Künstler trafen und treffen die Folgen den Pandemie besonders hart. Der Lockdown – ein Albtraum für den Kunstbetrieb. Davon können auch Lucia Scheid-Nam und ihr Mann Otto Scheid berichten. Sie leiten die Produzentengalerie in Burgkunstadt. Doch das Ehepaar bastelt längst an der Zukunft der Galerie.
„Als wir in der Produzentengalerie Burgkunstadt am 7. März ab 17 Uhr unsere bisher letzte Vernissage mit dem Titel ,Die Fünfzehnte‘ eröffneten, zeichnete sich, obwohl es bis zu diesem Datum noch keine gesetzlichen Einschränkungen gab, ganz deutlich ab, dass die Corona-Krise schon deutlich ihre Spuren hinterlässt.
Die Pandemie wirft ihre Schatten voraus
Wir konnten an diesem Tag lediglich rund 40 bis 50 Besucher begrüßen, was einem Rückgang um 50 bis 60 Prozent der normalen Besucherzahlen bedeutete. Am nächsten Tag kamen lediglich zwei Besucher, und an den nächsten Öffnungstagen, 14. und 15. März, kam kein einziger Besucher.
Da war uns klar, dass dies die Auswirkungen von Corona sind, und stellten uns frühzeitig die Frage, wie machen wir dieses Jahr weiter.
Es waren noch sechs Ausstellungen für das Jahr 2020 geplant. Die Termine fest mit den ausstellenden Künstlern vereinbart. Wir stellten uns die Frage, ob es fair gegenüber den ausstellenden Künstlern ist, sie in einer solchen Zeit mit nicht kalkulierbaren Risiken an ihre Verträge zu binden.
Keine Einnahmen, dafür aber hohe Kosten
Es war nicht zu erwarten, dass die Künstler großartig verkaufen, sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit bei den noch ausstehenden sechs Ausstellungen 2020 leer ausgehen. Und den Unkosten mit großer Wahrscheinlichkeit keine Einnahmen gegenüber stehen.
Ein weiterer Entscheidungspunkt für uns war auch, dass wir unsere Besucher auf keinen Fall einer eventuellen Ansteckungsgefahr durch Corona aussetzen wollten. Da wir beide die Galerie nicht kommerziell, sondern aus Freude an Kunst und Kultur betreiben, haben wir dann schweren Herzens entschieden, alle für das Jahr 2020 geplanten Ausstellungen abzusagen.
Nicht untätig bei der Virus-Zwangspause
Dies zeigt ganz klar, dass Corona jeden von uns in irgendeiner Form betrifft und uns praktisch zu gewissen Einschränkungen im täglichen Handeln und auch im Hinblick auf die Ansteckungs- und Verbreitungsgefahr zwingt. Wir sind während dieser, nennen wir es mal Virus-Zwangspause jedoch nicht untätig, sondern planen bereits für 2021 die Verlegung der Produzentengalerie von Schönberg 3 auf den historischen Marktplatz in Burgkunstadt. Wir sind schon fleißig beim Renovieren, um ansprechende Galerieräume entstehen zu lassen.
Die Idee zur Verlegung entstand daraus, dass sich am Schönberg die Besucher nach der Ausstellung nicht mehr aufgehalten haben und wieder gefahren sind (bis auf jene, die aufgrund langer Anreise hier in Burgkunstadt übernachteten). Der schöne historische Marktplatz lädt jedoch mehr zum Verweilen ein. Da am Marktplatz auch zwei Gaststätten vorhanden sind, hoffen wir, dass das neue Konzept der Produzentengalerie aufgeht. Und wir auch einen kleinen Beitrag zur Belebung des Marktplatzes beitragen können.
Neuer Standort am Marktplatz
Noch ein kurzer Aufruf an alle unsere kunst- und kulturinterressierten Besucher: Die Produzentengalerie ist quicklebendig. Sobald wir uns sicher sind, dass für keinen von euch mehr Ansteckungsgefahr besteht, werden wir am neuen Standort am historischen Marktplatz in Burgkunstadt für euch alle wieder wie gewohnt erstklassige Kunst präsentieren. Auch einige Überraschungen haben wir geplant.
Wir freuen uns schon auf ein Wiedersehen mit euch, und bleibt alle gesund. Lucia und Otto von der Produzentengalerie Burgkunstadt.“