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ALTENKUNSTADT: Diskussion im Bauausschuss: Pro und Contra Einbahnstraße

ALTENKUNSTADT

Diskussion im Bauausschuss: Pro und Contra Einbahnstraße

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    Der Antrag von Stephanie Dittrich aus Gründen der Verkehrssicherheit aus der Missionsstraße eine Einbahnstraße zu machen, wurde vom Bauausschuss mehrheitlich abgelehnt. Die bisherige Regelung habe sich bewährt, hieß es.
    Der Antrag von Stephanie Dittrich aus Gründen der Verkehrssicherheit aus der Missionsstraße eine Einbahnstraße zu machen, wurde vom Bauausschuss mehrheitlich abgelehnt. Die bisherige Regelung habe sich bewährt, hieß es. Foto: Stephan Stöckel

    Bringt eine Einbahnstraßenregelung in der Missionsstraße mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer oder schafft sie gar neue Probleme? Diese Frage sorgte im Bauausschuss für eine rege Diskussion. Für die Antragstellerin, Stephanie Dittrich von den Bündnisgrünen steht fest: „Eine Einbahnstraßenregelung würde mehr Fußgängerfreundlichkeit und Barrierefreiheit in den Innenort bringen.“ Vor allem die Schulkinder würden davon profitieren, wenn sie über die Einbahnstraße zur Grundschule laufen würden. Derzeit verläuft der Schulweg über einen schmalen Gehweg in der Rechtsanwalt-Krauß-Straße. Dittrich könnte sich sogar vorstellen, die Straße komplett für den motorisierten Verkehr zu sperren – mit einem Boller in der Mitte. Mit einem reinen Fuß- und Radweg hätten wir viel gewonnen, meinte sie.

    Ein großer Teil des Gremiums sah diese jedoch anders. „Die bisherige Regelung hat gut funktioniert. Es hat bisher keinen Unfall gegeben“, betonte Bürgermeister Robert Hümmer (CSU). Aus der Missionsstraße eine Einbahnstraße zu machen, würde nur einen Schilderwald produzieren. Nach Ansicht von Hans-Werner Schuster (CSU) würde man mit einer Einbahnstraße ein neues Problem schaffen. „Der Verkehr würde sich an der Einmündung von der Rechtsanwalt-Krauß-Straße in die Langheimer Straße stauen.“

    Durchaus möglich, aber recht aufwändig

    Zur Vorgeschichte: Die Missionsstraße war während der Sanierung der Weismainer Straße im Herbst vergangenen Jahres, als der Verkehr über den Innenort umgeleitet werden musste, zur Einbahnstraße erklärt worden. Nach Ansicht Dittrichs habe sich die Einbahnstraßenregelung in dieser Zeit bewährt und sollte wieder eingeführt werden. Michael Lang, Sachbearbeiter Verkehr bei der Polizei Lichtenfels, kam nach einer Verkehrsschau zu der Einschätzung, dass eine Einbahnstraßenregelung durchaus möglich sei. Seine Punkte verdeutlichten aber auch, dass dabei jede Menge Punkte beachtet werden müssen. Es müsste eine entsprechende Beschilderung erfolgen und für den Fall der Zulassung des Radverkehrs in Gegenrichtung eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von maximal 30 Stundenkilometern angeordnet werden.

    Tempo 30 auf der Kreisstraße?

    Apropos Geschwindigkeitsbegrenzung: In der Diskussion wurde deutlich, dass sich viele eine solche wünschen. Allerdings nicht für die Missionsstraße sondern für den gesamten Bereich von der Eisdiele in der Theodor-Heuß-Straße bis zur Grundschule in der Baiersdorfer Straße. Da es sich um eine Kreisstraße handelt, muss der Landkreis um Erlaubnis gefragt werden. Und der hatte bislang ein Tempolimit immer abgelehnt. Hümmer zeigte sich zuversichtlich, dass mit der Errichtung von Altenkunstadts neuer Mitte rund um die Raiffeisenbank der Landkreis seine Bedenken gegen eine Geschwindigkeitsverringerung aufgeben werde.

    Dittrichs Antrag wurde mit sieben zu drei Stimmen abgelehnt. Neben Dittrich hatten nur Maximilian Deuber von der Freien Wähler Gemeinschaft (FWG) und Georg Deuerling von den Freien Bürgern der Ortsteile (FBO) eine Einbahnstraßenregelung befürwortet. Auf den von Georg Deuerling vorgeschlagenen Kompromissvorschlag, die Einbahnstraßenregelung probeweise einzuführen, konnten sich die Räte nicht verständigen.

    Der Stellplatznachweis fehlt immer noch

    Stefan Linz, Investor aus Bad Staffelstein, hat das Wahrzeichen Altenkunstadts, die Neumühle, durch seine Sanierungsarbeit zum Strahlen gebracht. Er hat der Gemeinde aber auch ein Parkproblem beschert. Statt auf dem Mühlengelände parken viele Bewohner der Neumühle in der Langheimer Straße. Die Dauerparker nehmen anderen Autofahrern die Parkplätze weg, was für Ärger sorgt. Insgesamt 29 Stellplätze muss Linz für die Mühle nachweisen, die eine Wohnanlage mit 19 Wohnungen beherbergt. Bis heute liegt kein Stellplatznachweis vor. Der Ärger darüber war im Gremium groß. „Man kommt sich langsam veräppelt vor“, fand Deuber deutliche Worte.

    Ein Ehepaar möchte eine Sichtschutzwand zu einem Spielplatz errichten. Kommt es am Ende zu einer solchen Einfriedung? Für so manchen im Bauausschuss wäre das ein Graus. Der Antrag wurde zurückgestellt mit der Bitte konkreter zu werden.
    Ein Ehepaar möchte eine Sichtschutzwand zu einem Spielplatz errichten. Kommt es am Ende zu einer solchen Einfriedung? Für so manchen im Bauausschuss wäre das ein Graus. Der Antrag wurde zurückgestellt mit der Bitte konkreter zu werden. Foto: Stephan Stöckel

    Deuerling wies darauf hin, dass Linz die erforderlichen Stellplätze auf seinem Areal nicht nachweisen könne. Sowohl Schuster als auch Hümmer erklärten, dass er die Parkplätze ablösen könne. Damit sei aber das Problem nicht gelöst, so der Bürgermeister. „Linz hat die Stellflächen extra zur Miete angeboten. Viele Bewohner nahmen das Angebot leider nicht an“, stellte der Bürgermeister ernüchtert fest. Ortssprecher Georg Baier schlug vor, das Parken zeitlich zu begrenzen. Damit werde das Problem nur in die Siedlung verlagert, erwiderte Deuber.

    Eine Chance gibt es noch

    Die Diskussion ausgelöst hatte ein von Stefan Linz eingereichter Tekturplan. Die ursprünglichen Planungen hatten nicht den tatsächlich vorhandenen Gebäuden entsprochen. Ausschussmitglieder, wie Gunther Czepera (CSU) drohten damit, ihre Zustimmung zu dem Tekturplan zu verweigern. Man kam überein, den Punkt zurückzustellen und forderte den Antragsteller auf, einen Stellplatznachweis einzureichen.

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