Bei der Flut in Schwaben haben acht Wasserretter der DLRG Burgkunstadt geholfen und im Landkreis sorgen sie für die Sicherheit. Eine beeindruckende Bilanz der Hilfsbereitschaft zogen die Mitglieder bei der Hauptversammlung der DLRG. Ein Wermutstropfen bleibt allerdings der vergebliche Wunsch nach einem Lehrschwimmbecken im östlichen Landkreis.
Nach dem Wechsel an der Vereinsspitze sei die Einarbeitung der neuen Funktionsträger gut gelungen, berichtete Vorsitzender Thomas Schneider. Außerdem wurde die Digitalisierung vorangetrieben, was die Abläufe vereinfache. Besondere Arbeitsfelder waren der neugegründeten Stützpunkt in Marktgraitz sowie die kürzlich aufgestellten Altkleidercontainer. Die Zusammenarbeit mit den Feuerwehren entwickle sich sehr gut. Im vergangenen Jahr wurden 376 Vereinstermine wahrgenommen. Besonders freute er sich über einen Mitgliederzuwachs von 12,5 Prozent. Ein Förderpreis für herausragende Leistungen wurde erneut vergeben.
250 Schwimmabzeichen
Schatzmeister Luca Hofmann berichtete von stabilen Finanzen. Größter Ausgabentreiber sei die Hallenbadmiete, da für Schwimmkurse und Ausbildung Schwimmbäder gemietet werden müssten. Es werde auf ein neues Verwaltungsprogramm umgestellt.
Von 250 Schwimmabzeichen und 47 Rettungsschwimmabzeichen, die im vergangenen Jahr abgelegt wurden, berichtete Sophie Erhardt. Außerdem wurden Erste-Hilfe-Kurse abgehalten und Präventionsprojekte in den Schulen und Kindergärten angeboten. Zusätzlich fanden ein Erwachsenenschwimmkurs und ein Migrantenschwimmkurs statt. Erhardt dankte den Schwimmausbildern Volker Thormählen und Robert Wilm, die jede Woche den Schulschwimmunterricht der Grundschulen Burgkunstadt, Altenkunstadt und Weismain leisten.
Größtes Problem bei der Ausbildung sei die Knappheit an Schwimmbadzeiten und Wasserflächen. So sei es im Hallenbad Michelau nicht möglich gewesen, die Trainigs- und Ausbildungszeiten fortzusetzen, sondern es seien zeitliche Kürzungen erfolgt.
Neben den Schwimmgruppen der Juniorretter und der Rettungsschwimmer wurden die Rettungszwerge ins Leben gerufen, die sehr gut angenommen werden. In diesem Jahr soll eine Schwimmgruppe für Menschen mit Behinderung hinzukommen. Vor kurzem war die DLRG Jugend zu einem Schwimmwochenende im Sportpark Rabenberg. Sophie Erhardt dankte allen Sponsoren dafür.
Als größte Einsätze bezeichnete Franz Fischer von der Leitung Einsatzwesen die Hochwassereinsätze in Offingen und Donauwörth im Juni. Acht Retter aus Burgkunstadt seien vier Tage im Einsatz gewesen, um gemeinsam mit anderen DLRG-Kräften aus Oberfranken über 400 Personen vor den Fluten in Sicherheit zu bringen. Teils erfolgten die Evakuierungen unter eigener Gefahr für die Retter, so Fischer. Daraus habe sich eine Freundschaft zur Wasserwacht Donauwörth entwickelt.
Die Ausrüstung werde permanent gewartet und verbessert. So wurde ein neuer Trailer für das Rettungsboot angeschafft.
„Bei Alarmierungen steht eine starke Mannschaft zur Verfügung“, betonte Fischer stolz. Erstmals habe die DLRG den Wachdienst im Freibad nicht nur am Wochenende, sondern auch an Werktagen übernommen, ebenso Wachdienste im Hallenbad Marktgraitz.
Im vergangenen Jahr wurden die Wasserretter zu mehreren Vermisstensuchen, Hochwasser- und Bergungseinsätzen gerufen. Über alle Fachbereiche hinweg wurden fast 11.000 ehrenamtliche Stunden geleistet.
Ein Garant für die Zukunft der Wasserretter ist die Jugendabteilung. Denise Will und Margareta Ebitsch berichteten von einer Bootstour in Bamberg, einem Zeltlager im Freibad, einer Fahrt ins PalmBeach und einem Kinobesuch. Außerdem habe man am Bezirksjugendzeltlager teilgenommen. Dank der Unterstützung der Firma Dechant konnte eine Kinderaufführung der Naturbühne Trebgast besucht werden. Der Malwettbewerb in den Sommerferien sowie die Badeparty im Freibad wurden von der Jugendleitung organisiert. Auch für dieses Jahr seien viele spannende Aktivitäten geplant, so Will.
Auszeichnung vom Minister
Die geleistete Arbeit würdigten die stellvertretende Bezirksvorsitzende Yvonne Kirchner und Zweite Bürgermeisterin Susanne Bock von Wülfingen. Gemeinsam mit Ehrenvorsitzendem Werner Schneider überreichten sie die Auszeichnungen, die Innenminister Joachim Hermann den Fluthelfer verliehen hatte. „Die DLRG Burgkunstadt ist ein Garant für Sicherheit am Obermain“, lobte der Minister in seinem Schreiben.