Die Weismainer Blasmusik feiert in diesem Jahr das 280-jährigen Bestehen und ihre Wiedergründung vor 60 Jahren. Einen Vorgeschmack auf das Jubiläum gab's bei der Jahreshauptversammlung. So wurden etliche Mitglieder, die bei der Wiedergründung 1963 dabei waren, für 60 Jahre Treue ausgezeichnet. „Ehre, wem Ehre gebührt“, dankte ihnen Vorsitzender Jörg Daschner. Es sei schön, noch viele im Verein zu wissen, von denen die meisten zu Beginn sogar als Musiker dabei waren.
Im Probenraum im Pfarrzentrum herrschte eine familiäre Atmosphäre, die durch die Musiker in kleiner Besetzung mit dem anmutigen Marsch „Blasmusik spielt auf“ und der Polka „Ein Sonntag in Böhmen“ untermalt wurde. „280 Jahre Blasmusik in Weismain und 60 Jahre Wiedergründung hätten 2023 sicherlich ein großes Jubiläumsfest verdient gehabt“, sagte Jörg Daschner. Allerdings seien in der Corona-Zeit keine langfristige Planungen möglich, da die erforderliche Sicherheit fehlte, die für die Ausrichtung eines Bundesbezirksmusikfests erforderlich wäre. Deshalb wurde entschieden, das Doppeljubiläum etwas anders zu feiern.
Kirchweih im Zeichen des Jubiläums und Gansverlosung
Geplant ist ein Jubiläumskonzert am 22. April im Kolpinghaus. Auch die Kirchweih werde in diesem Jahr unter dem Motto „280 Jahre Blasmusik in Weismain“ stehen. Im Herbst wird eine Musikserenade mit dem Patenverein Johannistal, im Kastenhof veranstaltet. Außerdem sollen nach Möglichkeit wieder die beliebte Martinigansverlosung und ein Adventskonzert organisiert werden. „Es ist also einiges los – auch ohne ein Riesenfest“, betonte der Vorsitzende. Er bat alle um Mithilfe, um die geplanten Events über die Bühne zu bringen.
Die Weismainer Blasmusik hat 345 Mitglieder, davon 36 Musiker im Alter von neun bis 70 Jahren, wie 2. Vorsitzender Carmen Bähr bekanntgab. Insgesamt 16 weltliche Auftritte und 13 kirchliche absolvierten die Musiker. Nach zwei Jahren Coronapause konnte wieder die Kerwa mit einem Ehrungsabend und vielen Gästen im Kastenhof begangen werden. Am Kerwesmontag hatten die Jugendlichen einen beachtenswerten Auftritt. Gespielt wurde bei der Einweihungsfeier für den Anbau des Feuerwehrhauses und beim Schützenfest.
Gemeinschaftserlebnisse waren die Martinigansverlosung und ein Preisschafkopf zum „Püls-Bräu-Cup“. Allen in guter Erinnerung ist der Ausflug nach Belgien, wo die Weismainer unter dem Atomium in Brüssel ein Standkonzert gaben. Gefreut hatten sich die Bewohner des Weismainer Seniorenheims über einen musikalischen Besuch zu Weihnachten. Musikalischer Höhepunkt war das Adventskonzert in der Pfarrkirche St. Martin mit anschließender Adventsfeier.
„Was wäre eine Stadt wie Weismain ohne ihre Blasmusik? Man wäre ohne sie ein ganzes Stück weit ärmer.“
Horst Sünkel Kreisvorsitzender Musikbund
„Was wäre eine Stadt wie Weismain ohne ihre Blasmusik?“, fragte Kreisvorsitzender Horst Sünkel. „Man wäre ohne sie ein ganzes Stück weit ärmer.“ Bürgermeister und Stadträte sollten froh sein, ein so aktives Orchester zu haben. Durch ihre Auftritte bei vielen Veranstaltungen leisteten die Musiker einen wichtigen kulturellen Auftrag. Außerdem sei die Nachwuchsförderung ein wertvoller Beitrag zur Jugendarbeit in der Kommune. Jjeder könne mithelfen.
Die Versammlung zeige, wie wichtig fördernde Mitglieder für einen Verein sind. „Wenn gerade im Jubiläumsjahr jedes Mitglied ein neues mitbringen könnte, wäre auch bei der Nachhaltigkeit im Verein schon viel erreicht“, gab Sünkel zu bedenken. Er erinnere sich gerne an die 240-Jahr-Feier in Weismain: „Damals habe ich meine ersten Musikerschritte bei einem Fest erlebt.“ In Weismain sei es immer ein Ziel gewesen, gute Nachwuchsarbeit zu leisten. „Die Jugend wird so mitgenommen, integriert und, wenn alles sehr gut klappt, in das Vereinsgeschehen eingebaut“, lobte Sünkel.
Das Kreisorchester gebe im Herbst ein großes Konzert in der Basilika in Vierzehnheiligen. Und Anfang 2024 wollen die Musiker wieder nach Riva del Garda zum Internationalen Blasmusikevent fahren. Mit einem Konzert im Herbst das neu gegründeten Schüler- und Jugendkreisorchester fortgeführt werden. Sünkel lobte die Teilnahme eines kleinen Schülerorchesters aus Weismain im vergangenen Jahr. Er dankte der Weismainer Dirigentin Marion Müller-Eitzenberger dafür, dass sie sich bei den Lehrgängen zu den Leistungsprüfungen als Dozentin zur Verfügung stellt. Ebenso dankte er der Musikerin Carmen Bähr, die als Schatzmeisterin im Kreisvorstandschaft mitarbeitet.
Gegen den Kassenbericht von Geschäftsführer Jürgen Bauer gab es keinerlei Einwände. Bauer lobte die einwandfreie Arbeit, die Schatzmeisterin Elke Bähr leiste. Gerade in der Jugendarbeit und wegen der vereinseigenen fränkischen Tracht der Musiker habe es viele finanzielle Bewegungen gegeben. Mit dem Marsch „In Harmonie vereint“ beendete die Blasmusik die Mitgliederversammlung.
Ehrungen Für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt wurden Susann Buedefeld, Erich Lutter, Helene Pachter, Andreas Rehe und Willi Wagner. Für 40 Jahre Mitgliedschaft Josef Schneider. Für 50 Jahre Mitgliedschaft Andreas Barnickel, Klaus Beßlein, und Heinz Wenninger. Für 60 Jahre Mitgliedschaft Wolfgang Andres, Arnold Dück, Andi Gerner, Heinrich Markowitz, Siegfried Mischke, Norbert Müller, Hans Rost, Franz Schmittlein, Georg Will und Hans Will.