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KLEINZIEGENFELD: Ein Spaziergang zu den Mühlen im Kleinziegenfelder Tal

KLEINZIEGENFELD

Ein Spaziergang zu den Mühlen im Kleinziegenfelder Tal

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    Die Schrepfersmühle, die 1736/37 als Papiermühle erbaut wurde und heute eine Gastwirtschaft beherbergt.
    Die Schrepfersmühle, die 1736/37 als Papiermühle erbaut wurde und heute eine Gastwirtschaft beherbergt. Foto: Fabian Brand

    Im Kleinziegenfelder Tal steht die Stoffelsmühle, eine ehemalige Getreidemühle, die jahrhundertelang im Besitz der Müllersfamilie Deinhardt gewesen ist. Die Bauzeit der Stoffelsmühle liegt im Dunkeln. Zwar ist an der Mühle die Jahreszahl 1793 zu lesen, doch wurden die Gebäude zu dieser Zeit wohl nur erweitert oder umgebaut.

    Die Weihersmühle wurde wohl bereits um 1356 errichtet und erst 1974 stillgelegt. Sie diente als Getreide- und Schneidmühle; ab 1805 befand sich dort auch der Gasthof „Zur Forelle“.
    Die Weihersmühle wurde wohl bereits um 1356 errichtet und erst 1974 stillgelegt. Sie diente als Getreide- und Schneidmühle; ab 1805 befand sich dort auch der Gasthof „Zur Forelle“. Foto: Fabian Brand

    Der Ursprung der Anlage ist vermutlich bereits im 16. Jahrhundert zu suchen, da die Mühle ab 1617 schon urkundlich mehrmals erwähnt wird. Im 19. Jahrhundert verfügte die Mühle über zwei Wasserräder, die zum Mahlen von Getreide genutzt wurden. Ein Unwetter im Jahr 1887 bereitete dem Betrieb der Stoffelsmühle ein jähes Ende. Doch schon 1900 kaufte der Kleinziegenfelder Wagner Andreas Preißinger das Anwesen und richtete in den Gebäuden eine Tischlerei ein. Der Betrieb wurde bis 1975 weitergeführt, ehe die Mühle in den 1980-er Jahren erneut den Besitzer wechselte.

    Jetzt verfügt die Mühle auch wieder über ein funktionstüchtiges Mühlrad, welches zur Stromerzeugung eingesetzt wird. Ihren Namen hat die Mühle übrigens von ihrem früheren Eigentümer, dem 1657 erwähnten Müllermeister Christoph Deinhardt: „Stoffel“ ist eben die fränkische Koseform für den Vornamen Christoph.

    In der Schrepfersmühle wurde einst Papier hergestellt

    Folgt man dem Kleinziegenfelder Tal weiter in Richtung Weismain, stößt man auf die Schrepfersmühle. Sie wurde wohl 1736/37 errichtet und diente ursprünglich der gewerblichen Herstellung von Papier. Mehrere Papiermüller werden im Lauf des Jahrhunderts urkundlich erwähnt, ehe der Arnsteiner Johann Schrepfer die Mühle 1813 erwirbt. Wahrscheinlich wurde die Mühle schon im Jahr des Kaufs abgerissen und Schrepfer ließ am gegenüberliegenden Ufer 1832 ein neues Mühlengebäude errichten.

    Ab 1843 besaß Schrepfer auch die behördliche Erlaubnis zum Betreiben einer Papierfabrik. Doch schon zu dieser Zeit machte die Industrialisierung dem Papiermüller einen Strich durch die Rechnung: Der Betrieb der Mühle war angesichts der populär gewordenen gewerblichen Papierproduktion nicht mehr rentabel. Nachdem ein Verkauf des Anwesens gescheitert war, meldete der Müller 1851 Konkurs an, woraufhin die Mühle zwangsversteigert wurde. Der Besitzer wechselte mehrmals, ehe anfangs des 20. Jahrhunderts die Mühle in ein Pumpwerk umfunktioniert wurde. Die Turbine, die heute in der Schrepfersmühle aktiv ist, dient der Stromerzeugung.

    Am Anfang des Kleinziegenfelder Tals befindet sich die Waßmannsmühle, die ursprünglich zur Papierherstellung genutzt worden war. Die Zeit der Errichtung ist ungewiss, doch scheint die Mühle zumindest schon um 1600 bestanden zu haben. Nach dem Tod des ehemaligen Müllers wurde 1786 mittels einer Zeitungsanzeige nach einem neuen Betreiber gesucht, ehe sie 1803 in den Besitz der Würzburger Papiermacherfamilie Waßmann übergangen war. Die neuen Eigentümer waren auch maßgebend für den heutigen Namen.

    An der Stelle der ehemaligen Waßmannsmühle befindet sich heute noch ein Haus, das früher als Landgasthof diente
    An der Stelle der ehemaligen Waßmannsmühle befindet sich heute noch ein Haus, das früher als Landgasthof diente Foto: Fabian Brand

    Zwar war die Waßmannmühle weithin für ihr qualitativ hochwertiges Papier bekannt, doch konnte sich auch diese Papiermühle aufgrund der maschinellen Produktion nicht lange halten. 1850 ging die Mühle in Konkurs und stellte kurz darauf ihren Betrieb ein. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde in der Mühle kurzzeitig Getreide verarbeitet, bevor in den fünfziger Jahren eine Turbine zur Stromerzeugung eingesetzt wurde.

    Ein kleines Museum in der Herbstmühle erinnert an das Handwerk

    Eine weitere Mühle im Weismainer Land, die sogenannte „Herbstmühle“ findet man findet man kurz nach Wunkendorf an der Krassach. Über die genauen Ursprünge gibt es keine Zeugnisse, doch wird sie bereits in den zwanziger Jahren des 15. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt. Im 19. Jahrhundert wurde in der Mühle hauptsächlich Getreide gemahlen, sie wurde jedoch auch zur Herstellung von Öl genutzt. Schon am Anfang des 20. Jahrhunderts baute man eine Turbine ein, um die Wasserkraft auch zur Stromerzeugung zu nutzen. Erst 1974 wurde der Betrieb der Getreidemühle, die dato nicht mehr rentabel war, endgültig aufgegeben. Heute befindet sich im ehemaligen Mühlengebäude ein kleines Museum, das Gegenstände aus dem Alltag eines Müllers zeigt. Auch die Turbinenanlage aus dem Jahr 1914 kann besichtigt werden.

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