Alle 29 Schülerinnen und Schüler der Klasse 10M schafften den Abschluss der Mittleren Reife, davon vier sogar mit einer eins vor dem Komma. 52 Prozent der Jugendlichen aus den beiden neunten Klassen absolvierten mit Erfolg den Qualifizierenden Mittelschul-Abschluss, alle anderen erreichten den erfolgreichen Mittelschulabschluss. „Ergebnisse, die sich durchaus sehen lassen können“, stellte Rektor Manfred Heinbuch bei der Entlassfeier der Altenkunstadter Mittelschule fest. Schulbeste wurde Eva Dauer aus der 10M mit einem Notendurchschnitt von 1,5.
Auf dem roten Teppich
Edward Elgars melodiöse Hymne „Land of Hope and Glory“ tönte aus den Boxen, als die Entlassschüler unter dem Beifall von Eltern, Lehrern und Ehrengästen, darunter Altenkunstadts Bürgermeister Robert Hümmer und sein Weismainer Kollege Michael Zapf, über einen roten Teppich in die Aula zogen.
„Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen“, zitierte Rektor Heinbuch den Dichter Johann Wolfgang von Goethe. Nachdenkenswerte Worte, die dem Schulleiter zufolge eine Wahrheit in sich tragen, die Menschen in vielen Lebenslagen helfen könne.
Chance für Wachstum
Jeder begegne in seinem Leben Herausforderungen und Hindernissen und damit Steinen, die ihm in den Weg gelegt werden. Dies könnten persönliche Rückschläge, berufliche Schwierigkeiten oder auch unerwartete Wendungen des Schicksals sein. Oft fühle man sich von diesen Steinen überwältigt und entmutigt: „Doch gerade darin liegt die Chance für Wachstum und Veränderung. Denn es sind nicht die Steine selbst, die unser Leben bestimmen, sondern die Art und Weise, wie wir mit ihnen umgehen“.
Wie Heinbuch betonte, könnten Menschen diese Steine als Baustoffe betrachten, als Materialien, aus denen sie etwas Neues, etwas Schönes schaffen könnten. Dazu zählten auch gute Noten und erfolgreiche Schulabschlüsse. „Indem wir unsere Sichtweise ändern und Steine als Chance begreifen, können wir oft kreative Lösungen finden und gestärkt aus den Herausforderungen hervorgehen“, erklärte der Schulleiter. Diese Einstellung erfordere Mut und Ausdauer für steinige Wege. Sie verlange, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu haben und sich von Rückschlägen nicht entmutigen zu lassen.
Drauf aufbauen
„Einen großen Stein habt ihr mit eurem Schulabschluss aus dem Weg geräumt. Und auf diesen Stein könnt ihr nun bauen“, wandte sich Heinbuch an die Entlassschüler. Die Jugendlichen hätten in den vergangenen Jahren nicht nur Wissen in verschiedenen Fächern erworben, sondern auch wichtige Lebenserfahrungen gesammelt: „Ihr habt Freundschaften geschlossen, die hoffentlich ein Leben lang halten, und Fähigkeiten entwickelt, die euch weit über den Unterricht hinaus nützen werden. Kritisches Denken, Zusammenarbeit, Durchhaltevermögen – all das sind Fähigkeiten, die euch auf eurem weiteren Lebensweg begleiten werden“.
„Nicht nur für die Absolventen, sondern auch für deren Eltern und die Lehrerinnen und Lehrer geht eine Reise zu Ende und sie blicken mit Stolz zurück. Vielleicht etwas wehmütig, doch sicherlich auch erleichtert und froh“, sagte die Burgkunstadter Bürgermeisterin Christine Frieß.
Selbstreflexion hilft!
Die Vorsitzende des Schulverbands Altenkunstadt/Burgkunstadt/Weismain gab den Jugendlichen einige Tipps mit auf den Weg. „Nutzen Sie die Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen. Manchmal führen zufällige Begegnungen zu den besten Möglichkeiten“, empfahl Frieß. Nicht weniger wichtig ist ihren Worten zufolge die Weiterbildung, denn der Schulabschluss sei zwar ein Meilenstein, doch das Lernen sollte niemals aufhören.
„Überlegen Sie, was Sie wirklich wollen, welche Ziele, Stärken und Schwächen Sie haben. Selbstreflexion hilft Ihnen, den richtigen Weg einzuschlagen“, erklärte die Vorsitzende. Wichtig seien ebenso der Mut zum Scheitern, denn Erfolg komme oft aus dem Scheitern, körperliche und geistige Gesundheit sowie Leidenschaft und Engagement als Schlüssel zu langfristigem Erfolg. Nicht unterschätzt werden dürfe der Humor. Er helfe, Stress abzubauen und die Stimmung zu heben.
„Für die Absolventen geht nun ein Weg zu Ende, doch ein neuer wartet bereits auf sie“, sagte Ramona Nagel. Die Elternbeiratsvorsitzende dankte den Lehrkräften für die Ausdauer und Wegbegleitung sowie den Eltern, die versucht hätten, aus ihren Kindern verantwortungsvolle Menschen zu machen.
Rückblick in Bildern
Mit Bildpräsentationen ließen die Abschlussklassen die Höhepunkte der letzten Schuljahre Revue passieren. „Es war eine verrückte, aber schöne Reise, auf der wir gelernt haben, was Freundschaft und gegenseitiges Verständnis bedeuten“, erklärten die Jugendlichen. Sie dankten allen Lehrern und Lehrerinnen, Fachkräften und Mitarbeitern, die sie auf diesem Stück Lebensweg begleitet hatten.
Auszeichnungen
Rektor Manfred Heinbuch und Bürgermeisterin Christine Frieß ehrten die Schüler mit den besten Noten. Mit Geschenken des Schulverbands ausgezeichnet wurden bei den Mittlere-Reife-Absolventen Eva Dauer, Nicola Tasca, Fabienne Fiedler und Lilia Rink. Beim „Quali“ schnitten Angelina Maier, Laura Leip, Tina Mörseburg und Sophie Kappl besonders gut ab.
Die Schulbeste Eva Dauer aus der 10M erhielt zusätzlich den von Ehrenbürger Otto Schuhmann gestifteten Ehrenpreis in Form einer Uhr. Eine nette Geste, die an der Mittelschule bereits zur Tradition geworden ist.
Mit bekannten deutschen und internationalen Songs, darunter der legendäre Hit „Proud Mary“ der Rockband „Creedance Clearwater Revival“, bestritten Lehrerin Tabea Tröster und Mitarbeiter Stefan Sniehotta den musikalischen Teil des Abends. Die Besucher klatschten begeistert Beifall.
Im Anschluss lud der Elternbeirat zu Sekt und Grillspezialitäten in den Pausenhof ein.