Bürgermeister aus vier Landkreisen und der Stadt Bamberg waren zur Mitgliederversammlung des Vereins Flussparadies Franken in die Alte Spinnerei nach Mainleus gekommen. Dort stellte Bürgermeister Robert Bosch das städtebauliche Konzept für das zehn Hektar große ehemalige Industriegelände vor. Es wird Stück für Stück von einer Brache zu einem neuen Quartier umgestaltet. Die Mainleuser Ideen sind so überzeugend, dass die Marktgemeinde seit 2022 zu den zehn bayerischen „Landstadt Bayern“-Kommunen gehört.
Zwei neue Kunstwerke
Geschäftsführerin Anne Schmitt stellte den Jahresabschluss 2024 und den Haushaltsplan 2025 sowie aktuelle Projekte des Flussparadieses Franken vor. Ein großer Erfolg sei, dass im vergangenen Jahr zwei neue Kunstwerke am RegnitzRadweg präsentiert werden konnten. Und schon zum Weltwassertag am 22. März das Kunstwerk „Hydrophyt“ der Würzburger Metallbildhauerin Angelika Summa an der Fähre Pettstadt aufgestellt wurde. Jetzt fehlen für die Kunstbegegnungen am Kanal nur noch zwei der acht geplanten Kunstwerke: die „Scissors“ von Bob Budd für den Landkreis Forchheim und der Bogen von Günther Holder bei Strullendorf. Dafür muss es gelingen, dieses Jahr die restlichen 50.000 Euro durch Spenden und Unterstützungen zusammenzubekommen.
Heuer haben der Sieben-Flüsse-Wanderweg zehnjähriges und der Flusspfad Bamberg sowie der Kanuwanderweg Obermain 20-jähriges Jubiläum. Darum ist ein wichtiger Teil der Arbeit des Flussparadieses Franken die Aktualisierung von Informationsmaterial –sowohl gedruckt als auch digital – und das Qualitätsmanagement. Dazu gehören auch öffentliche Trinkbrunnen und Refill-Stationen, die im Zuge des Klimawandels immer wichtiger werden und auch viele Tonnen Plastikmüll einsparen können.
Die Treffen des Flussparadieses Franken dienen vor allem auch der Vernetzung und dem Austausch. Die „Taschenaschenbecher“ wurden als Beispiel, wie weniger Zigarettenkippen auf der Straße landen, von einigen Bürgermeistern mitgenommen. Als wichtige Aufgabe lenkte Anne Schmitt den Fokus auf die Bäche. Diese sogenannten Gewässer dritter Ordnung liegen in der Verantwortung der Kommunen und können einzigartige Lebensadern für Mensch und Natur sein. Der Rückbau nicht mehr genutzter Querbauwerke, die Öffnung der Mündungsbereiche der Zuflüsse zum Main, die Zugabe von Kies zur gezielten Strukturverbesserung und den Bewusstseinswandel, dass Wasser in der Landschaft gehalten werden muss, sieht sie als dringlich an. Hier hatte Robert Bosch bei seiner Führung durch das Spinnereigelände mit dem für die Naherholung bewusst gestalteten Regenbecken bereits ein eindrucksvolles Beispiel gezeigt.
Weitere Infos: www.flussparadies-franken.de. (red)