Im Untergeschoss der Aussegnungshalle auf dem Altenkunstadter Friedhof wohnt schon seit langem kein Totengräber mehr. Dort geht seit ein paar Jahren auch kein Friedhofsbesucher mehr auf die Toilette. Stattdessen wird das barrierefreie WC im Kloster nebenan benutzt. Im Erdgeschoss, wo die Toten aufgebahrt werden und sich zwei kleine Nebenräume befinden, reiht sich ein alter Heizlüfter an den nächsten. Boden und Wände verraten: Hier hat der Zahn der Zeit gehörig genagt. Der Bauausschuss der Gemeinde Altenkunstadt machte sich am Dienstagabend ein Bild von dem Gebäude, an dem nur das Kruzifix in einem guten Zustand ist. Die katholische Kirchengemeinde hatte es erneuern lassen.
Vor Ort sah es so aus, als würde alles auf eine Renovierung hinauslaufen. Die Türen von Toilette und Totengräberwohnung könnten zugemauert und beide Räume mit Lüftungsmöglichkeiten versehen werden. Die Halle oben mit ihren Nebenräumen könnte saniert und mit einer Elektroheizung versehen werden. Bei der Diskussion im Rathaus sprach sich Walburga Kraus (CSU) für einen Neubau aus. Hans-Werner Schuster (CSU) fragte, ob eine Sanierung angesichts der schlechten Bausubstanz sinnvoll sei. „Eine Aussegnungshalle ist ein Stück Begräbniskultur“, betonte er.
Lohnt sich die Investition angesichts des Trends zu Urnengräbern?
Das sah Maximilian Deuber (FWG) anders. „Immer mehr Leute lassen sich verbrennen. Es gibt kaum mehr Erdbestattungen“, bezweifelte er die Notwendigkeit eines Neubaus. Es mache keinen Sinn dafür mehrere Hunderttausend Euro auszugeben. Stephanie Dittrich (Grüne) schlug einen Kompromiss vor: „Wir müssen wissen, was drinsteckt in dem Gebäude.“ Ganz in diesem Sinne wurde beschlossen, einen Gutachter mit der Untersuchung zu beauftragen.
Graböffnungen haben dazu geführt, dass Waschbetonplatten an mehreren Gräberreihen nach innen kippen und auf der anderen Seite wieder aufklappen. Auf Vorschlag von Georg Deuerling (FBO) kam man bei einem Ortstermin überein, die Platten durch eine wassergebundene Decke zu ersetzen. Auch die Hecke zwischen den Gräberreihen soll zurückgeschnitten werden.
Mehr Verkehrssicherheit für die Grundschüler
Ein Trampelpfad führt von der Grundschule zum Neubaugebiet „Evangelische Kirche.“ Schon seit längerem wird darüber nachgedacht, ihn zu einem Schulweg auszubauen. Das würde der Verkehrssicherheit der Kleinen dienen, waren sich alle bei einer Besichtigung des Pfades einig. Allerdings verläuft nur ein kleiner Teil des Weges über gemeindlichen Grund. Die Eigentümer der Grundstücke haben nichts gegen eine Befestigung des Weges, wie Bürgermeister Robert Hümmer (CSU) mitteilte. Die Befestigung dürfe allerdings nicht dazu führen, dass bei Regen Steine in ihre Grundstücke geschwemmt werden. Man beauftragte den Bürgermeister mit den Eigentümern über die Errichtung einer wassergebundenen Decke zu sprechen.
Besichtigt wurde auch der Verkehrserziehungsplatz der Grundschule, der mit einem neuen Maschendrahtzaun eingefriedet werden soll.
Aus dem Bauausschuss Ein Altenkunstadter Ehepaar wohnt neben einem Spielplatz. Um ungestört vor den Blicken der Nutzer zu sein, möchte es einen zwei Meter hohen Sichtschutz errichten. Im Bauausschuss wurde in der April-Sitzung die Befürchtung geäußert, neben dem Spielplatz könnte eine riesige Stahlbetonwand errichtet werden. Diese bewahrheitete sich nicht. Die Antragsteller lieferten ein Bild nach, das eine zwei Meter hohe hölzerne Sichtecke mit Eckbank zeigt. „Sie verläuft nur auf einer Länge von 50 Zentimetern am Spielplatz vorbei“, beruhigte der Bürgermeister am Dienstagabend. Das Einvernehmen wurde erteilt. Die Firma Bayernwerk baut vom 7. Juni bis 5. August in Woffendorf die Stromdachständer in der Straße „Zum Kordigast“ ab. Hümmer teilte mit, dass in diesem Zeitraum die Straße gesperrt wird. Die Umleitung erfolgt über Steuerweg, Hetzenweg und Galgenberg. Die Bushaltestellen an der Kapelle Woffendorf und Galgenberg sind nicht erreichbar. Es wird eine Notbushaltestelle am Kreuzanger eingerichtet. Auf Nachfrage von Thomas Geldner (CSU) erklärte der Bürgermeister, die Fronleichnamsprozession könne ungehindert verlaufen. Die Elektromobilität hält Einzug in Altenkunstadt. Die Bayernwerk Netz GmbH aus Bayreuth stattet Altenkunstadts neue Mitte, das Areal rund um die Raiffeisenbank-Obermain Nord, mit einer Ladesäule für Elektrofahrzeuge aus, die 34.991 Euro kostet. Das hatte das Gremium in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen. Es wurden noch weitere Aufträge für das Areal vergeben. GalaBau Christa aus Altenkunstadt liefert die Bepflanzung für 34.291 Euro. Der Zaunbau wurde an Garten- und Landschaftsbau Vogt aus Burgkunstadt zum Preis von 6869 Euro vergeben. Der Etterweg, der vom Friedrich-Baur-Altenwohn- und Pflegezentrum zur Langheimer Straße führt, wird von der Bayernwerk Netz GmbH mit einer Straßenlaterne für 6274 Euro ausgestattet. Die FS Frankenstall GmbH aus Kasendorf stattet den Wertstoffhof mit einer Rundbogenhalle für Hackschnitzel aus, die 31.465 Euro kostet. Die Hofentwässerung der Gebäude Schlesierstraße 21 und 23, in denen sich gemeindliche Wohnungen befinden, wird von der Firma Garten- und Landschaftsbau Vogt in Burgkunstadt für 11.454 Euro durchgeführt. Die Tragwerksplanung für den geplanten Aufzug im Rathaus inklusive Brandschutz führt das Coburger Planungsbüro Knörrschild & Kollegen für 5950 Euro durch. Die Küpser Schreinerei Kofer saniert die Nebeneingangstür der ehemaligen Synagoge für 4189 Euro. Die Thomas Limmer GmbH aus Burgkunstadt versieht die Kirchenmauer in Maineck mit einer Abdeckung aus Blech, die 2598 Euro kostet. Die Rohbauarbeiten für den zweiten Bauabschnitt der Grundschule, die von der Nürnberger Firma Wolff & Müller, ausgeführt wurden, kommen der Kommune 36.630 Euro teurer als geplant. Bei der Gewässeraufweitung der Flutmulde stellt die RK Landschaftsbau Neumarkt GmbH 18.522 Euro an Mehrkosten in Rechnung.