„Ich weiß, dass Quartiersarbeit dir ein großes Anliegen ist. Ein Projekt, das auch den Standort Altenkunstadt stärkt.“ Lobende Worte, die Caritas-Kreisgeschäftsführer Thomas Geldner an Emmi Zeulner richtete. Bei einem Besuch im Caritas-Beratungshaus in Altenkunstadt informierte sich die CSU-Bundestagsabgeordnete über das neue Projekt „Zusammen im Quartier“, das das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention mit 300.000 Euro fördert.
Unter den Gästen waren auch Bürgermeister Robert Hümmer, Dritte Bürgermeisterin und Caritas-Vorstandsmitglied Melita Braun sowie der Vorstandsvorsitzende des Caritas-Kreisverbands Lichtenfels Gerhard Mahr. „Ziel des Vorhabens ist es, die Sorgefähigkeit für alte und pflegebedürftige Menschen auf kommunaler Ebene zu erhalten“, beschrieb Quartiersarbeiterin Angela Herklotz das Projekt. Zusammen mit ihrer Kollegin Mareike Link und Pflegefachkraft Bianca Geiger ist sie in Altenkunstadt für dessen Umsetzung zuständig. Es gehe bei „Zusammen im Quartier“ um die Beratung von Senioren und Angehörigen, die Vernetzung professioneller Strukturen und den Ausbau ehrenamtlicher Unterstützung.
Quartiersarbeit und Pflege
So sollen die Fachbereiche Quartiersarbeit und Pflege miteinander kombiniert werden. „Quartiersarbeit orientiert sich an den Bedürfnissen der Menschen vor Ort und versucht, mit den vorhandenen Ressourcen Lösungen für Probleme zu finden“, erklärte Herklotz. Unter den Begriff „Pflege“ fallen Bianca Geiger zufolge die pflegefachliche Beratung, die Vernetzung von Angeboten sowie die Schaffung neuer Unterstützungsmöglichkeiten für Senioren und Angehörige. Zu den Maßnahmen durch die Fachkräfte gehörten die Beratung und Information für Pflegebedürftige und Angehörige, Vernetzungsarbeit, die Schaffung von niedrigschwelligen Angeboten und die Ermöglichung von sozialer Teilhabe für Senioren.
„Durch die Kombination zweier Fachbereiche kann dem demografischen Wandel umfassend begegnet werden“, betonte Quartiersarbeiterin Mareike Link. Es gehe dabei um Themen wie Pflege, Versorgung, Wohnen im Alter, Schwerbehinderung, Patientenverfügung/Vollmacht, Hilfe bei Anträgen und Korrespondenzen und Entlastungsangebote. Dafür sei die Schaffung stabiler Netzwerke wichtig. Dazu zählten Sozialstation, Tagespflege, Seniorenheim, das Rathaus mit dem Behindertenbeauftragen und der Seniorenbeauftragten, die Kirchengemeinden und Vereine, das Landratsamt Lichtenfels, Ärzte, Kliniken und Hospize, die Seniorengemeinschaft Lichtenfels und die Aktiven Bürger sowie die Fachstelle für Pflege und Demenz. Vernetzung erfordere die Pflege eines Netzwerks an Ehrenamtlichen, die Teilnahme am Netzwerktreffen „Senioren und Pflege“ sowie als Neuerungen den Austausch mit der Gemeinde und die Initiierung eines „Runden Tischs“.
„In Franken sind wir, was Pflege angeht, in verschiedenen Bereichen innovativer, was auch den Kräften vor Ort zu verdanken ist“, stellte Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner fest. Die Politikerin, die von CSU-Listenkandidat Frederik Barth begleitet wurde, zählt zu den Unterstützern des Projekts „Zusammen im Quartier“. Sie empfahl, den Begriff „Quartier“ ganzheitlich zu sehen und das hauptsächlich für Senioren bestimmte Projekt auf Kinder auszuweiten. Pflegestützpunkte in den Kommunen wären wünschenswert.
Tagespflege öffnen
Die Politikerin befasste sich mit der kommunalen Pflegeplanung, die für die Zukunft wichtig sei und auch Einrichtungen der Tagespflege zugute komme. Die Tagespflege „Maria Stern“ in Altenkunstadt arbeite leider nicht wirtschaftlich. Sie fände es deshalb gut, wenn solche Einrichtungen auch teilweise für Angehörige alter und pflegebedürftiger Menschen öffnen würden. So könnten diese beim Servieren des Mittagessens helfen und damit das Pflegepersonal entlasten.
Caritas-Kreisgeschäftsführer Thomas Geldner dankte der Gemeinde Altenkunstadt, die das neue Projekt „Zusammen im Quartier“ tatkräftig unterstützt.