Der Tag der Städtebauförderung wurde in Burgkunstadt mit einem Stadtrundgang begangen. Beispiele für gelungene Gebäudesanierungen, die mit öffentlichen Zuschüssen und einem kommunalen Förderprogramm unterstützt worden waren, zeigten dabei die Architekten Franz Ullrich und Eva Trebin vom Büro plan & werk aus Bamberg.

Auf dem historischen Marktplatz fanden sich die interessierten Bürgerinnen und Bürger, Jörg Weiß von der Bauverwaltung, und die beiden Architekten ein. Der Tag der Städtebauförderung, der in ganz Deutschland begangen wird, biete eine gute Gelegenheit, um denkmalgeschützte Gebäude und deren Renovierung vorzustellen, sagte Architekt Franz Ullrich. Dabei verwies der Städteplaner darauf, dass dieses Programm seit 1972 mit erblichen Fördermitteln durch den Bund und den Freistaat ausgestattet wurde. Hinzu komme in Burgkunstadt ein Eigenanteil der Stadt, so dass pro Fördervorhaben eines historischen Gebäudes 30 Prozent der förderfähigen Kosten, maximal 50.000 Euro und weitere 10.000 Euro für eine Freianlagengestaltung zur Verfügung gestellt werden konnten.
Drei Millionen Euro Zuschuss
Seit 2022 seien dabei annähernd drei Millionen in Burgkunstadt vor allem im Bereich des Burgwegs, des Weihersbachs, der unteren Stadt und des Marktplatz ausgeschüttet worden. Ziel sei es, mit diesen öffentlichen Fördermitteln den Mehraufwand auszugleichen, den Eigentümer von historischen Gebäuden aufbringen müssen.
Ein gelungenes Projekt ist das Haus Kulmbacher Straße 38. Es sei allerdings ein anstrengender Weg von der ersten Idee über die fachmännischen Sanierungsberatungen und die Energieberatung bis zur Sanierung gewesen, berichtete Tina Aumüller. Schließlich sollte ein historischer Brauereigasthof in ein Wohnhaus umgebaut werden. Das gelungene Ergebnissen würdigt auch der Baupreis „Goldener Ammonit“ an der ansprechend gestalteten Fassade.
Neue Geschäfte
Beim Weg die Lend hinauf zum ehemaligen Lend-Tor der Stadtmauer wurden unter Berücksichtigung der Energieeinsparung errichtete Neubauten und so manche liebevoll und ansprechende erneuerte Fassade gezeigt. Ein viel versprechendes Sanierungsvorhaben der Stadt ist das Fachwerkhaus „Marktplatz 4“, wo Platz für Gaststronomie und eine Begegnungsstätte geschaffen werden soll. Neue kleine Geschäfte fügen sich gut in die Fachwerkkulisse der Altstadt ein. Bei manchem leer stehenden Haus wurde auf Sanierungsmöglichkeiten in Zusammenarbeit mit der Stadt hingewiesen.
Mit Leidenschaft und Geduld
Am Polizeirangen wurde die Sanierung eine historischen Scheune bewundert. Eine weitere Station war die Kommunbräu, wo Thomas Klein von dem Genossenschaftsprojekt berichtete. Eindrucksvoll wurde mit der Freilegung des Sandsteinmauerwerks und großen Fenstern mit Rundbogen, die Einblicke ins Kommunbrauhaus ermöglichen, ein ansprechendes Gebäude mit einem besonderen Charakter geschaffen. Bei der Sanierung sei die Genossenschaft auch durch das Geschäftsflächenprogramm der Stadt unterstützt worden, sagte Franz Ullrich. Nach dem Rundgang nutzten die Teilnehmer die Gelegenheit, ein erfrischendes Glas Kommunbier zu kosten.

Beeindruckt waren sie von den gelungenen Sanierungsprojekten. Allerdings wurde dabei auch deutlich, dass zur Verwirklichung solcher Vorhaben, sei es im privaten oder im öffentlichen Bereich, auch eine gewisse Leidenschaft, Phantasie und Geduld gehören, betonte Franz Ullrich vom Stadtumbaumanagement. Doch die Mühe lohne sich, um das Stadtgebiet mit seiner unverwechselbaren Eigenart und Gestalt zu erhalten, zu schützen und weiterzuentwickeln.