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BURGKUNSTADT: Gemälde und Skulpturen in der Produzentengalerie Burgkunstadt

BURGKUNSTADT

Gemälde und Skulpturen in der Produzentengalerie Burgkunstadt

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    Die Bache von Monika Ritter vor den großformatigen Bildern von Matthias Kroth.
    Die Bache von Monika Ritter vor den großformatigen Bildern von Matthias Kroth. Foto: Tim Birkner

    Die Produzentengalerie Burgkunstadt lädt zu ihrer 32. Ausstellung ein. Monika Ritter und Matthias Kroth zeigen ihre Bilder und Skulpturen ab Samstag, 16. November, um 17 Uhr. Zur Einführung spricht der Kunsthistoriker Matthias Liebel. Sie wird von Udo Langer am Klavier umrahmt. „Die Werke wirken in unseren neuen Räumen am Schönberg 1 ganz besonders. Kunst soll jeden Tag inspirierend sein. Das zeigen wir“, so Otto Scheid, Vorsitzender des Vereins für zeitgenössische Kunst.

    „Zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion“ – so könnte man die Gemälde von Matthias Kroth aus Bad Rodach und die Skulpturen von Monika Ritter aus Kalchreuth bei Nürnberg beschreiben.

    Farbige Spuren von Menschen

    Matthias Kroth unterrichtet an diversen freien Kunstakademien, lebt und arbeitet als freier Maler und Bildhauer in Bad Rodach. Auf den ersten Blick muten seine Gemälde an wie freie Kompositionen: in zahlreich einander überlagernden Schichten mit Ölfarbe auf die Leinwand gebracht, teils halb-transparent, teils deckend aufgetragen, mit dynamisch bewegtem Pinsel in bunt kombinierten, dabei oft zu Pastelltönen gemilderten Farben: Hellblau und Rosa, Ocker und erdiges Siena, Grauwerte von hell bis dunkel, bisweilen auch dunkle Blau- oder Brauntöne, das Ganze harmonisch kontrastiert zu gelegentlich aufblitzendem hellem Rot oder gelblich schimmerndem Grün. Das ist dem abstrakten Expressionismus näherstehend als dem Figurativen.

    „Die Frage ist doch: Wie werden meine Gedanken und Geschichten, meine Dämonen Malerei? Und was trägt die Malerei an sich dazu bei?“, erzählt Kroth. Er möchte Raum und Rhythmik der Farbe mit seinen Ideen verschränken. Schicht für Schicht komponiert er seine Bilder. Kürzel von Menschen erscheinen, wie zum Beispiel die Linie von Schulter und Seite. „Manche dieser Kürzel verschwinden in der nächsten Schicht, andere entwickeln sich weiter“, sagt der Künstler. So entstehen Menschen, die mal mal sichtbarer, mal sehr schemenhaft in die Farben eingebettet sind.

    Kuratorin Lucia Scheid-Nam ist gerade davon begeistert: „Wie Menschen bei Matthias Kroth in den Bildern auftauchen, ihr Charakter in der Farbigkeit zu erkennen ist – das ist wirklich einmalig.“

    „Ich fange mit der Atmosphäre und den Emotionen an. Wenn der Farbraum und der Farbklang da sind, bitte ich die Protagonisten auf die Bühne“, so Kroth. Seine Bilder, die er in Burgkunstadt zeigt, sind in den vergangenen drei Jahren entstanden. Zu den Menschen gesellen sich noch ein paar Landschaften, die aus dem Jahr 2017 stammen.

    Die Gemälde von Matthias Kroth tragen keine Titel. Nichts soll die Phantasie des Betrachters daran hindern, in diesen Kompositionen zu sehen, was sie zu sehen glauben (oder was sie zu sehen wünschen). Es bleibt beim Betrachter, die zu den Gemälden gehörenden Szenen zu entdecken, die daraus sich entspinnenden Geschichten selbst zu erfinden.

    Gleichfalls zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion schwanken auch die plastischen Arbeiten und Skulpturen von Monika Ritter, wenngleich sie gestalterisch näher an der sichtbaren Wirklichkeit angesiedelt sind.

    Humorvolle Gestaltung

    Ritter war Meisterschülerin bei Wilhelm Uhlig, dessen Figuren im Kurpark in Bad Staffelstein oder an der Alten Vogtei in Burgkunstadt stehen.

    Die "Hagere Hilde" von Monika Ritter sitzt vor einem großformatigen Bild von Matthias Kroth.
    Die "Hagere Hilde" von Monika Ritter sitzt vor einem großformatigen Bild von Matthias Kroth. Foto: Tim Birkner

    Ihre Arbeiten sind oft von Humor getragen und zeigen meist menschliche Figuren oder Tiere: einen kecken Frosch beispielsweise, draußen im Garten zu sehen, einen drolligen Mischlingshund mit fliegenden Ohren oder eine dürre Ziege, deren Gemeckere man beim Hinschauen förmlich zu hören glaubt. Die meisten dieser Geschöpfe wurden zunächst in Ton modelliert und anschließend in Bronze gegossen. Wie das Wildschwein, dessen Körper durch die grobfasrige Machart wild und martialisch wirkt, wäre da nicht das genüssliche Grinsen, mit dem die Bache durch die Gegend schreitet.

    Ihre Materialien sind Stein und Bronze. Der „Hühnerabend“ aus Stein ist in diesem Jahr entstanden, der Hirsch aus Bronze ebenfalls. Das Drollige wie Anstrengende derPubertät zeigt sie in der Bronzefigur „Gedankensturm.“ Die „Hagere Hilde“ hat sich auf einem Quaderstein niedergelassen. Von der Seite gesehen bilden ihre Arme und die im gleichen Winkel nach vorne genommenen Unterschenkel eine ebenmäßige Linie, die sich fast zu einem gleichschenkligen Dreieck formt.

    „Das Figurative ist mir wichtig – es wird oft unterschätzt“, sagt die Künstlerin. Ihre Figuren tragen stets eine Spur Abstraktion in sich. „Das ist ein Denkvorgang. Das muss dabei sein, sonst ist es banal“, lässt Ritter in ihr Schaffen blicken.

    Die Ausstellung „Die 32ste“ mit Werken von Monika Ritter (Nürnberg) und Matthias Kroth (Bad Rodach). Eröffnung am 16. November um 17 Uhr in der Produzentengalerie Burgkunstadt. Schönberg 1, Burgkunstadt. Der Eingang in Kunstgarten und Galerie liegt in der Lichtenfelser Straße. Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr. Die Ausstellung dauert bis zum 8. Dezember.

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