Über eine gesündere Ernährung nach den Lehren von Hildegard von Bingen referierte Marita Dippacher bei den Arnsteiner Gartenfreunden. Obwohl die Äbtissin bereits 1098 geboren wurde, sind ihre Überlegungen zu Gesundheit und Ernährung noch aktuell.
Sie gründete das Kloster Rupertsberg, das sie um 1150 mit ihren Schwestern bezog. Neben religiösen Werken verfasste Hildegard von Bingen auch medizinische Abhandlungen, basierend auf ihrem Kräuterwissen. So vertrat sie sechs „goldene Regeln“: „Lebensmittel sind Heilmittel“, „Heilmittel kommen aus der Natur“, „Bewegung und Ruhe im Gleichgewicht sollen im richtigen Maß an Spannung und Entspannung stehen“, „Schlafen und Wachen regulieren“ (Regeneration von strapazierten Nerven), „Ausleitung von Giften und Schadstoffen“ (Fasten, Sauna, Kuren, Aderlass, Darmsanierung), „Seelische Abwehrkräfte stabilisieren, Laster erkennen und durch Tugenden ausgleichen.“
Neben Heilpflanzen und Kräutern setzte sie Gewürze wie Bertram wegen seiner positiven Wirkung auf die Verdauung oder Galgant wegen seiner durchblutungsfördernden Funktion und seiner Hilfe bei Magenleiden und Verstopfung ein. Dinkel empfahl sie ebenso wie Edelkastanie, Fenchel und Petersilientrank.
„Richtige Ernährung und Lebensstil entscheiden oft über unsere Gesundheit“, sagte Marita Dippacher. Daher sei die Hildegardküche über Generationen hinweg wegen ihrer einfachen, aber gesunden Bestandteile beliebt. Die Vorsitzende der Gartenfreunde Arnstein Annemarie Scheumann dankte der Referentin für ihren Vortrag mit einem kleinen Geschenk.