Im Rahmen einer Feierstunde ist die „Neue Mitte“ offiziell ihrer Bestimmung übergeben worden. Entstanden ist hier, im Herzen von Altenkunstadt, ein attraktiver Aufenthaltsort für eine breite Bevölkerungsschicht. Dafür hat die Gemeinde 5,1 Millionen Euro Fördermittel von der Regierung erhalten.

Es sei ein besonderer Tag für Altenkunstadt, wenn man mit der offiziellen Verkehrsfreigabe zugleich das 42. Straßenfest feiern könne, betonte Bürgermeister Robert Hümmer. Dieser neugestaltete Platz sei ein langgehegter Wunsch und ein zentrales Anliegen im Gemeinderat gewesen. Er erinnere sich noch gerne an das Jahr 2014 zurück, als er erstmals zum Bürgermeister gewählt wurde und sich sehr schnell davon überzeugen habe können, dass die Stadtbauförderung gerade für Kommunen dieser Größenordnung enorme Chancen für die Weiterentwicklung biete.
Risiko- und barrierefrei
Als die Raiffeisenbank Obermain Nord erweiterte, wurden die Pläne konkreter: Ein langer Planungsprozess in Zusammenhang mit dem Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept habe sich in Gang gesetzt, so Hümmer. Der Bürgermeister umschrieb die „Neue Mitte“ als einen multifunktionaler Platz, der als Wohlfühloase und zum gemütlichen Beisammensein einlade. Die „Neue Mitte“ liege zentral, verbinde wichtige Bereiche des Zusammenlebens und könne auch von Menschen mit Behinderung oder Senioren risiko- und barrierefrei genutzt werden. Geschaffen wurden neue Sitzmöglichkeiten, ein Springbrunnen und ein Trampolin für die Jüngsten, viel Grün zwischen den gepflasterten Bereichen, E-Ladesäulen – und ausreichend Parkmöglichkeiten für Autos und Zweiräder. Insgesamt wurde darauf geachtet, heimische Materialien zu verwenden. Die „Neue Mitte“ wirkt ansprechend und ausgeglichen.
Geschwungene Stufen
Die Renaturierung der Weismain erwies sich als eine besondere Herausforderung. Letztlich gelang dies mit viel Grün sowie modernem, geschwungenen Stufen und einer Kneipp-Anlage. Einen letzten Makel gibt es noch: das „Gretel-Haus“, benannt nach seiner letzten Bewohnerin Margarete Ultsch. Bürgermeister Hümmer bat alle Entscheidungsträger, die Gemeinde auch bei ihrem letzten Schritt, der Beseitigung dieses städtebaulichen Missstands, zu unterstützen.

Regierungsvizepräsident Thomas Engel erinnerte an den Spatenstich im November 2020, auf den drei intensive Jahre Planung und Bauarbeiten folgten. Entstanden sei ein attraktiver, zentral gelegener Bereich mit besonderer Aufenthaltsqualität, ein Treffpunkt für Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Es habe sich gezeigt, dass die Städtebauförderung in Oberfranken ein wichtiges Instrument zur qualitätsvollen Entwicklung der Städte und Gemeinde sei. Engel ermutigte die Kommune, mit dem gleichen Elan auch das letzte Projekt, die neue Nutzung des Gebäudes „Gerbergasse 2“, anzugehen.
Hoffen auf rege Nutzung
„Was lange währt wird endlich gut“, sagte Landrat Christian Meißner. Es sei wichtig gewesen, dass die Bürgerinnen und Bürger bei der Umsetzung zu Wort kommen konnten. Er hoffe, dass dieser wirklich gelungene Platz bei allen Anklang finden möge. Der Seniorchef der bauausführenden Firme Dechant Hoch- und Ingenieurbau, Alois Dechant, betonte, dass die Auftragsvergaben an heimischen Firmen die Wirtschaft stärke und die Arbeitsplätze in der Region erhalte.

Pfarrer Gundolf Beck und Pater Rufus Witt spendeten der „Neuen Mitte“ den kirchlichen Segen. Sie appellierten an alle Verkehrsteilnehmer, stets verantwortungsvoll miteinander umzugehen. Die Nachwuchsmusiker des Musikvereins Altenkunstadt, die Brassbinis, umrahmten die Feierstunde. Symbolisch wurde ein Band durchschnitten. Der anschließende Bieranstich bildete den Auftakt zum Straßenfest.
Hohe Zuschüsse erhalten Die Schlussrechnung liege noch nicht vor, so Altenkunstadts Bürgermeister Robert Hümmer. Von den 5,1 Millionen Euro an Förderung durch die Regierung von Oberfranken kämen 3,9 Millionen Euro über das Sonderprogramm der ISA zusammen. Dies sei mit rund 90 Prozent der Höchstfördersatz. Der verbliebene Anteil werde mit einem Regelfördersatz von 60 Prozent gedeckt. Damit liege der Anteil der Gemeinde Altenkunstadt bei lediglich 925.000 Euro. Der Rathauschef bedankte sich daher stellvertretend beim Regierungsvizepräsidenten Thomas Engel und der vormaligen Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz sowie bei allen Beteiligten für die Unterstützung.